Neues Sonntagsblatt (1854-1855)

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Das Neue Sonntagsblatt war ein Lemgoer Wochenblatt.

Neues Sonntagsblatt. Eine Zeitschrift zur Unterhaltung und Belehrung für Jedermann
Alternative Schreibung
Abkürzung
Typ
GND
ZDB
LLB-Bestand LZ 28.4°
Digitalisat Link
Erscheinungsweise
Vorgänger
Verlauf 1. Januar 1854-30.12.1855
Nachfolger Die Sonntagspost (1855-1876)
Frequenz wöchentlich, ab Nr. 13 zweimal wöchentlich
Verbreitung
Ort, Verlag Lemgo : Wagener
Verantwortliche*r * Vette, Karl (1820-1873)
Parteilichkeit

Vorgeschichte

Nachdem Lippe nach 1852 und nach der Aufhebung der Pressefreiheit wieder zu einem kontrollierten Pressewesen zurückgekehrt war, bemühte sich der Lemgoer Verleger Wagener um die Erlaubnis, eine neue Zeitschrift zu drucken; geplant war in seiner Eingabe an die Regierung vom 17.9.1852 eine Zeitschrift namens »Neues Sonntagsblatt«.[1] Die Regierung war jedoch misstrauisch aufgrund der politischen Orientierung der früher von Wagener verlegten demokratisch-fortschrittlich gesinnten Zeitschrift Die Wage, die 1852 verboten worden war. Daher wurde das Begehren zunächst abgelehnt und nach wiederholtem Ersuchen Wageners[2] mit Auflagen verbunden: Wagener hatte eine Kaution von 500 Rthlr zu zahlen und die verantwortlichen Redakteure dürften nur lippische Staatsbürger sein.[3]

Geschichte

Am Sonntag, den 1. Januar 1854, erschien im Verlag Wagener in Lemgo eine Probenummer des Neuen Sonntagsblatts. Das Blatt erschien fortan wöchentlich am Sonntag im Umfang von 8 Seiten und kostete im vierteljährlichen Bezug 12 Sgr. 6 Pf. Im Untertitel wurde das Blatt »Eine Zeitschrift zur Unterhaltung und Belehrung für Jedermann« genannt; entsprechend war das Blatt unpolitisch konzipiert. Neben »Sprüchen« von W. Clemen enthielt die Probenummer den ersten Teil eines Aufsatzes über den Dichter Grabbe, einen Artikel zur lippischen »Eisenbahn-Frage« und Mitteilungen über »Tagesereignisse«, die in einen ausländischen und einen lippischen Teil gegliedert waren. Aus Detmold wurde über die »musicalischen Zustände« und eine Feuersbrunst berichtet. Als verantwortlicher Redakteur zeichnete Karl Vette. Er macht in einer redaktionellen Bemerkung am 15. Januar deutlich, dass anonyme Einsendungen nicht angenommen und gedruckt würden.

Schon in der dritten Nummer vom 15. Januar findet sich als »Correspondenz« eine Besprechung von Detmolder Theateraufführungen.[4] Das Blatt zeigte damit den deutlichen Willen, über das kulturelle Leben in Lippe zu berichten.

Schon zum zweiten Quartal, mit der Nummer 13 vom 26. März 1854, kündigt das Blatt an, künftig am Mittwoch ein Beiblatt in halbem Umfang zu bringen, verbunden mit einer Preiserhöhung für das Abonnement auf 15 Sgr. Das sei begründet, um mehr Platz für politische Nachrichten zu haben, welche angesichts der »kriegerischen Aussichten ... täglich an Wichtigkeit zunehmen« würden.

Beilagen

Literatur

  • Arno Schröder, Geschichte des Zeitungswesens in Lippe, Detmold 1932
https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-13921


Weblinks


Status der Seite

Quelle: Schröder 1932, ZDB, LippBibl

9.11.2022 angelegt

Fußnoten

  1. Schröder 1932, S. 60 https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6429995.
  2. Am 25.9.1852 sandte Wagener eine Probenummer einer Zeitschrift »Der Landbote« an die Regierung, die jedoch ebenfalls keine Zustimmung fand, so Schröder 1932, S. 61.
  3. Schröder 1932, S. 64 https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6430002.
  4. Schröder 1932, S. 71 verweist auf die Ausgabe vom 5. Februar 1954 mit einer Opernkritik, womit das Blatt eine »neue Phase in der Entwicklung des Feuilletons« eingeleitet habe. https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6430009. Tatsächlich geschah das schon zwei Wochen früher.