Die Sonntagspost (1855-1876)

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Die Sonntagspost war eine in Lemgo bei F. L. Wagener gedruckte Zeitschrift, Vorläufer der Tageszeitung Lippische Post.

Die Sonntagspost. Eine Zeitschrift zur Belehrung und Unterhaltung für Jedermann
Alternative Schreibung
Abkürzung
Typ Tageszeitung
GND Kein Eintrag
ZDB https://ld.zdb-services.de/resource/1376110-9
LLB-Bestand LZ 29.2° 1855,1=[Probenr.](30.Dez.) - 1876,66(30.Dez.)
Digitalisat Link
Erscheinungsweise
Vorgänger Neues Sonntagsblatt (1854-1855)
Verlauf 1855,1=[Probenr.](30.Dez.) - 1876,66(30.Dez.)
Nachfolger Lippische Post (1877-1941)
Frequenz
  • wöchentlich: So;
  • ab 21.7.1872 mit Beiblatt: Mi
Verbreitung
Ort, Verlag Lemgo : Wagener
Verantwortliche*r

Leizmann

Parteilichkeit

Vorgeschichte

Siehe Neues Sonntagsblatt


Geschichte

Am 30. Dezember 1855 erschien die Sonntagspost in einer ersten Probenummer. Gegenüber ihrem Vorgänger hatte sich das Papierformat auf Quart vergrößert; das Blatt war nun 22 x 35,5 cm groß und eine Nummer hatte vier Seiten. Die Rückkehr zur einmalig wöchentlichen Erscheinungsweise machte das Blatt billiger, das zunächst im Abonnement vierteljährlich 10 Sgr. kostete.

Inhaltlich wurde das Programm des Vorgängers fortgesetzt, wie sich auch aus der Mitnahme des Untertitels erwarten lässt. Neben unterhaltenden und belehrenden Aufsätzen erschienen »Correspondenzen« aus Lippe und Nachrichten über »Weltbegebenheiten«. Oft begann ein Heft mit einem Gedicht. Eine redaktionelle Bemerkung machte den »geneigten Leser« darauf aufmerksam, dass man »keine singuläre Richtung vertreten« wolle und daher auch Einsendungen von Artikeln willkommen seien, die »gemeinnütziger Belehrung und Unterhaltung« dienten.[1]

Zwischen 1866 und 1874 verschob sich in der Sonntagspost die politische Berichterstattung weg von der lippischen Landes-Berichterstattung zu mehr Reichsberichterstattung, gemessen an der Ausrichtung der Leitartikel. Während der Anteil der Reichsberichterstattung von 43% auf 62% stieg, gingen die Artikel zur Landespolitik von 56% auf 38% zurück. Mit der Gründung des Deutschen Reichs war Lippe stärker von Entscheidungen und Entwicklungen in Berlin betroffen; hinzu kam das lokale Interesse an den Reichstagsverhandlungen, welche die lippischen Verfassungsstreitigkeiten betrafen.[2] Eigene Korrespondenten hatte das Blatt nicht, sondern bediente sich wie die lippische Konkurrenz der telegraphischen Nachrichtendienste.

Mit der Freigabe der Amtlichen Bekanntmachungen am 1.7.1872 druckte die Sonntagspost auch diese regelmäßig ab, erstmals am 14. Juli des Jahres.[3]


Mit der Zeit erlangte die Sonntagspost zunehmende Popularität. Ebenso wurde 1872 auch ein politisches Profil wieder erkennbar als »liberales Blatt«.[4] Das war die Reaktion auf die politische Indienstnahme des Regierungs- und Anzeigeblattes durch die lippische Regierung und den Präsidenten Flottwell. Ab Mittwoch, 24. Juli 1872, gab die Sonntagspost wieder ein Mittwoch-Beiblatt heraus, in halbem Umfang. Den Untertitel änderte das Blatt mit Jahresbeginn 1875 und erklärte sich zum »Organ der liberalen und Fortschrittspartei in Lippe.«

Ab 1876 erschien ein Illustriertes Sonntagsblatt als sonntägliche Zugabe.

Zum dritten Quartal 1876, im Beiblatt vom 27. September 1876, kündigte das Blatt an, künftig regulär zweimal wöchentlich zu erscheinen; das erlaube das »stetige erfreuliche Zunehmen der Zahl unserer Abonnenten«.[5] Mit der Nummer vom 20. Dezember 1876 machte das Blatt darauf aufmerksam, dass man zum 1. Quartal 1877 seinen Namen auf Lippische Post ändern werde.[6]

Beilagen

  • Mittwochs-Beilage

Literatur

  • Arno Schröder, Geschichte des Zeitungswesens in Lippe, Detmold 1932
https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-13921


Weblinks


Status der Seite

Quelle: Schröder 1932, ZDB, LippBibl

9.11.2022 angelegt

Fußnoten

  1. Die Sonntagspost 1855, Nr. 1. https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/zoom/4635475.
  2. So Schröder 1932, S. 70 nach Anemüller S. 86. https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6430008.
  3. Schröder 1932, S. 73.
  4. Schröder 1932, S. 64.
  5. https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/zoom/4693081. Die tatsächliche Auflagenhöhe ist nicht bekannt, so Schröder 1932, S. 73.
  6. https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/zoom/4693201.