Fürstlich Lippisches Regierungs- und Anzeigeblatt (1843-1878)
Das Fürstlich Lippische Regierungs- und Anzeigeblatt ist ein lippischer Anzeiger und Nachfolger der Intelligenzblätter.
Fürstlich Lippisches Regierungs- und Anzeigeblatt : vom Jahre ... | |
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Alternative Schreibung |
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Abkürzung | |
Typ | Anzeiger |
GND | Kein Eintrag |
ZDB | 636804-9 |
LLB-Bestand | LZ 31.4° |
Digitalisat | Link |
Erscheinungsweise | |
Vorgänger | Fürstlich Lippisches Intelligenzblatt (1809-1842) |
Verlauf | 1843-Juni 1878 |
Nachfolger | |
Frequenz |
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Verbreitung | |
Ort, Verlag |
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Verantwortliche*r | |
Parteilichkeit |
Geschichte
1843 wird aus dem „Fürstlich Lippischen Intelligenzblatt“ das „Fürstlich Lippische Regierungs- und Anzeigeblatt“. Äußerlicher Anlass ist die Verlagerung des Druckorts nach Detmold, mit dem auch die Redaktion nach Detmold gelangte. Format, Vertriebsweg, Preis, Periodizität sollten gleich bleiben; nur die Veröffentlichung von Gesetzen und Verordnungen würde künftig in einem besonderen Gesetzblatt geschehen. Ab 1864 erscheint das Blatt zweimal wöchentlich, nämlich mittwochs und samstags, ab 1869 dreimal, nämlich dienstags, donnerstags und samstags. In den Jahren 1868 bis 1871 war es nicht mehr gelungen, mit dem Blatt einen Überschuss zu erwirtschaften, trotz steigender Abonnementzahlen.[1]
1872 geht das Blatt in den Besitz der Brüder Klingenberg über. Am 1.7.1872 werden die amtlichen Bekanntmachungen für die Presse freigegeben, d.h. das Monopol des Blattes auf diese Mitteilungen entfällt damit. Klingenberg fängt dies auf mit einer Steigerung der Erscheinungsfrequenz und neuen Inhalten. Ab Juli 1872 erscheint das Blatt täglich montags bis samstags, mit kleinerer Schrifttype und größerem Papierformat (22 x 32 cm statt 17 x 21 cm). Die Abonnementgebühren steigen auf 2 Rthlr 20 sgr.[2]
Redaktionell entspricht dem die Hinzufügung eines „nichtamtlichen“ Teils, der „politische und andere Nachrichten aus Deutschland und dem Auslande sowie Local-Nachrichten und Besprechungen über Landesangelegenheiten enthalten“ soll, wie es in der Ankündigung am 29.6.1872 heißt. Diesen nichtamtlichen Teil nutzt nun auch die Regierung bzw. der lippische Kabinettsminister Adalbert von Flottwell, um seine Politik gegen Kritik aus anderen Periodika verteidigen und so auf die öffentliche Meinung einzuwirken. Das Blatt bekommt damit eine nationalliberale parteiliche Färbung.
Mit der Einführung des „nichtamtlichen Teils“ und der Erhöhung der Erscheinungsfrequenz ist der wesentliche Schritt zur Tageszeitung modernen Typs gemacht.
Zum Jahreswechsel 1877/78 wird aus dem Fürstlich Lippischen Regierungs- und Anzeigeblatt die Lippische Landes-Zeitung (1878-), die nur noch aus dem Anzeigengeschäft und dem nichtamtlich-redaktionellen Teil besteht. Die amtlichen Anzeigen stehen ab 1878 im wöchentlich erscheinenden Amtsblatt für das Fürstenthum Lippe.
Entwicklung der Auflage
Jahr | gedruckte Exemplare |
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1842 | 656 |
1850 | 925 |
1871 | 1.200 |
Angaben nach Schröder 1932, S. 37 und 73.
Literatur
- Arno Schröder, Geschichte des Zeitungswesens in Lippe, Detmold 1932
- Michael Dahl, Die Geschichte der Lippischen Landes-Zeitung, Detmold 2017. (Kulturlandschaften, 35)
- 01-18 L 9733
- Titelblätter 1767-2017. 250 Jahre Zeitungsgeschichte, Detmold 2017.
- 01-18 L 9685
- Joachim Eberhardt: Der weite Weg zur Tageszeitung : Bemerkungen zu 250 Jahren Geschichte der Lippischen Landes-Zeitung. - In: Lippische Mitteilungen (2022), S. 103ff.
Weblinks
Status der Seite
Quelle: Schröder 1932, ZDB, LippBibl
9.11.2022 angelegt
Fußnoten
- ↑ Vgl. Schröder 1932, S. 73 https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6430011.
- ↑ Dahl S. 20.