Dyck, Gertrud van (1913-1991)

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Gertrud van Dyck (* 10. September 1913 in Essen; † 5. September 1991 in Detmold) war eine Fotografin, die zusammen mit Gisela Wölbing in Detmold und später Bielefeld ein Atelier führte und in Detmold wohnte.

GND http://d-nb.info/gnd/119346486
Andere Namen
Geburtsdatum 10.9.1913
Geburtsort
Sterbedatum 5.9.1991
Sterbeort Detmold
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Fotografin
Lippe-Bezug wohnt, teilweise arbeitet, in Detmold
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia

Leben

Gertrud van Dyck wird am 10. September 1913 in Essen als fünftes Kind von Johann van Dyck geboren; der Vater war Steiger und Mitglied der SPD, die Mutter stammte aus einem streng katholischen Elternhaus.

Nach der mittleren Reife macht van Dyck in Duisburg bei der Firma Beck eine Lehre als Fotolaborantin und geht anschließend bei der Fotografin Gertrud Hesse in Duisburg in die Lehre. Dort lernt sie die ein Jahr jüngere Gisela Wölbing kennen. Nach dem Ende der Lehrzeit arbeitet sie bei Hesse als Assistentin; 1941 wechselt sie nach Münster zu einem Porträtstudio. Sie ist mit Wölbing in brieflichem Kontakt geblieben und besucht diese in Breslau; die beiden Frauen beschließen, ihre berufliche Selbständigkeit in einem gemeinsamen Atelier zu verwirklichen.

1943 eröffnen Wölbing und van Dyck ein gemeinsames Atelier in Karlsruhe. 1944 wird das erfolgreiche Geschäft bei einem Bombenangriff zerstört. Die beiden wechseln nach Lauchröden bei Eisenach und eröffnen ein kleines Atelier im Haus von Wölbings Mutter. 1945 flüchten sie vor dem Einmarsch der Russen, verlieren auf der Flucht ihre gesamte Habe. Sie beschließen nach Detmold zu gehen, wo die Goldschmiedin Elisabeth Treskow sich aufhält, die sie während der Ausbildung bei Hesse kennengelernt haben. Sie eröffnen 1945 in der Paulinenstraße in Detmold ein Atelier, finanziell unterstützt von Vater van Dyck und Mutter Wölbing. Aufgrund des Erfolges können Wölbing und van Dyck ein Atelier in Bielefeld eröffnen. Das läuft so gut, dass die beiden das Detmolder Atelier aufgeben. Da sie sich von der Architektin Enzensberger 1955 in Detmold ein Haus im Nachtigallenweg haben bauen lassen, wohnen sie weiter in Detmold.

Wölbing behält im Bielefelder Atelier »ihre Leidenschaft für das Porträt«. 1975 verkaufen Wölbing und van Dyck das Atelier in der Niedernstraße an die Fotografin Bloch. Im Ruhestand reisen die beiden nach Ostasien. Wölbing entdeckt das Modellieren in Ton als künstlerische Ausdrucksform.

1990 sind Bilder von Wölbing und van Dyck in der Ausstellung Die Geschichte der Fotografie in Ostwestfalen in der Fachhochschule Bielefeld zu sehen.

Van Dyck stirbt am 5. September 1991 in Detmold, rund 12 Jahre vor der Freundin. Sie ist wie Gisela Wölbing auf dem Kupferbergfriedhof bestattet.[1] Was vom Nachlass erhalten ist, liegt im Historischen Museum in Bielefeld, das 1990 das Oeuvre aufkauft.

Werke

Die Lippische Landesbibliothek besitzt ein paar Fotos aus dem Atelier Wölbing / van Dyck (siehe Bilddatenbank).

Literatur

  • * Bielefelder Fotoleben: kleine Kulturgeschichte der Fotographie in Bielefeld und der Region 1896 - 1989 ; Entwicklungen in Handwerk , Pressewesen, Design, Kunst und Hochschule / Gottfried Jäger (Hrsg.). - Bielefeld: Forsch.- u. Entwicklungsschwerpunkt Fotografie, FH [u.a], 1989. - 67 S. - 01-Kps 23.94, hier S. 48-50.
  • Sybille Seiger (Hg.): Gisela Wölbing, Gertrud van Dyck - Fotografinnen in Bielefeld 1954 - 1975: (Ausstellung, 24. März - 26. Mai 1996, Historisches Museum Bielefeld). - Bielefeld: Westfalen-Verl, 1996. - 111 S. : zahlr. Ill. - 01-Kps 21.387.4°
  • Helmut Ebert, Lexikon der Bildenden und Gestaltenden Künstlerinnen und Künstler in Westfalen-Lippe, Münster : Aschendorff, 2001; CD-ROM, 2006. - ZXIA 103
  • Roman G. Weber: Ein Leben aus gemeinsamen Aktionen: Gisela Wölbing und Gertrud van Dyck. - In: Starke Frauen in der Kunst : Künstlerinnen im Aufbruch zur Moderne : von Ida Gerhardi bis Ilse Häfner-Mode / herausgegeben im Auftrag des Lippischen Heimatbundes von Jürgen Scheffler und Stefan Wiesekopsieker. - Bielefeld, 2018. - Seite 89-98 : 8 Illustrationen. - ZXIB 153

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Weber 2018,

12.12.2023 angelegt

Fußnoten

  1. Weber 2018, S. 90.