Treskow, Elisabeth (1898-1992)

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Elisabeth Treskow (* 20. August 1898 in Bochum; † 6. Oktober 1992 in Brühl) war eine Goldschmiedin und später Hochschullehrerin, die 1943-1948 in Detmold lebte.

GND https://d-nb.info/gnd/119004151
Andere Namen
Geburtsdatum 20.8.1898
Geburtsort Bochum
Sterbedatum 6.10.1992
Sterbeort Brühl
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Goldschmiedin, Künstlerin, Professorin
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Treskow

Leben

Geboren 1898 in Bochum. Der Vater Max ist Drogeriebesitzer, die Mutter Hedwig selbst künstlerisch tätig und unterhält eine Mal- und Zeichenschule in Bochum. Die Familie ist evangelisch.

Um 1914 erhält Treskow eine erste künstlerische Ausbildung in der Hagener Silberschmiede, die sie zweimal wöchentlich besucht. Die Schule wird jedoch 1915 nach Kriegsausbruch geschlossen und Treskow wechselt nach Essen in die Metallklasse der Kunstgewerbeschule dort. 1916-1917 studiert sie an der Staatlichen Höheren Fachschule für Edelmetallindustrie in Schwäbisch Gmünd, an die sich 1917-1918 eine Lehre beim Münchener Goldschmidt Karl Rothmüller (1860-1930) anschließt. 1918 legt sie ihre Gesellenprüfung ab.

1919 kehrt sie nach Bochum zurück in das elterliche Haus, wo sie eine Werkstatt einrichtet und ihre Arbeiten fertigt. 1923 zieht sie nach Essen um und richtet sich ein Atelier ein in der Margaretenhöhe (wo eine Künstlerkolonie entsteht). Sie kooperiert mit der Buchbinderin Frida Schoy bei der Fertigung von Schmuckeinbänden. 1924 legt sie vor der Handwerkskammer in Düsseldorf ihre Meisterprüfung ab. In den Folgejahren nehmen Aufträge zu und Treskow erhält Auszeichnungen, auch die Werkstatt wächst. So erhält sie 1937 eine Goldmedaille bei der Pariser Weltausstellung und 1938 als erste Frau den Goldenen Ehrenring der Deutschen Gesellschaft für Goldschmiedekunst.[1] Sie ist befreundet mit Katharina Tropsch (* 1893), der Witwe des 1935 verstorbenen Chemikers Hans Tropsch, und bezieht mit ihr nach 1935 eine gemeinsame Wohnung in der Essener Pilotystraße.

Detmold 1943-1948

1943 gibt Treskow das Essener Atelier wegen des Krieges auf und zieht mit Tropsch zu Eltern und Schwester nach Detmold. Von 1943 bis 1948 arbeitet sie in Räumen der Nahrungsmittelfabrik Dr. Balke in der Hornschen Straße in Detmold; Balke hat ihre Schwester geheiratet. Aufgrund des Krieges gibt es wenig Aufträge, aber Treskow übernimmt Restaurierungen von Silberarbeiten der fürstlichen Familie zur Lippe. Einige Arbeiten Treskows werden von der Fotografin Liselotte Strelow fotografiert. Im Entnazifizierungsverfahren im Oktober 1946 wird Treskow als »unbelastet« eingestuft, da sie nur den NS-Organisationen Nationalsozialistische Volkswohlfahrt und Deutsches Frauenwerk angehört hatte.[2]

Hochschullehrerin in Köln

Zum 1. Juni 1948 tritt Treskow eine Stelle als Lehrkraft an der Kölner Werkschule für Gold- und Silberschmiede an. 1956 wird sie zur Professorin ernannt. 1964 geht sie in den Ruhestand. Im gleichen Jahr erhält sie das Bundesverdienstkreuz. »Es folgten zahlreiche Ausstellungen und die Verleihung des Staatspreises für Kunsthandwerk des Landes Nordrhein-Westfalen.«[3] 1971 zieht sie zusammen mit Katharina Tropsch nach Brühl in ein Seniorenheim, wo sie 1992 stirbt.

Werke

Treskows bekanntestes Werk ist die 1949 geschaffene Meisterschale der deutschen Fußball-Bundesliga. 1948 restaurierte Treskow den Dreikönigenschrein im Kölner Dom. 1954 schuf Treskow das Hängekreuz für die Detmolder Heilig-Kreuz-Kirche.


Literatur

Ein Teil ihres Nachlasses liegt im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

  • Joppien, Rüdiger (Bearb.): Elisabeth Treskow : Goldschmiedekunst des 20. Jahrhunderts ; Museum für Angewandte Kunst, Köln, 22. Mai bis 22. Juli 1990 ; Deutsches Goldschmiedehaus, Hanau, 12. August bis 7. Oktober 1990. - Köln, Stadt Köln, 1990. - 168 S. : zahlr. Ill. - JZW 131
  • Helmut Ebert, Lexikon der Bildenden und Gestaltenden Künstlerinnen und Künstler in Westfalen-Lippe, Münster : Aschendorff, 2001; CD-ROM, 2006. - ZXIA 103
  • Bärbel Sunderbrink: Die Gestalterin der deutschen Meisterschale - die Goldschmiede-Künstlerin Elisabeth Treskow. - In: In: Starke Frauen in der Kunst : Künstlerinnen im Aufbruch zur Moderne : von Ida Gerhardi bis Ilse Häfner-Mode / herausgegeben im Auftrag des Lippischen Heimatbundes von Jürgen Scheffler und Stefan Wiesekopsieker. - Bielefeld, 2018. - Seite 61-64 : 3 Illustrationen. - ZXIB 153

Weblinks

Status der Seite

Quelle:

08.12.2023 angelegt

Fußnoten

  1. Joppien 1990, S. 16.
  2. Sunderbrink 2018, S. 64.
  3. Sunderbrink 2018, S. 64.