Althaus, Friedrich Georg (1790-1863)

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Friedrich Georg Althaus (1790-1863)
Bild: Lippische Landesbibliothek, BA LP 1-5

Friedrich Georg Althaus (* 11. März 1790 in Blomberg; † 9. Januar 1863 in Wiesbaden) war ein lippischer evangelisch-reformierter Geistlicher und Generalsuperintendent von 1837-1857.


GND https://d-nb.info/gnd/116294167[1]
Andere Namen Georg Althaus
Geburtsdatum 11.3.1790
Geburtsort Blomberg[2]
Sterbedatum 9.1.1863
Sterbeort Wiesbaden
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Geistlicher, Autor
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Lippische Landeskirche
  • Lippischer Missionsverein
  • Lippischer Gustav-Adolf-Verein
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Geboren in Blomberg als Sohn des Pastors Philipp Heinrich Althaus. Seit 1811 nach Aufnahme unter die Landeskandidaten dessen Gehilfe, seit 1818 in Falkenhagen dessen Nachfolger. Er wurde 1820 als zweiter Pastor nach Detmold berufen. Dort belebte und erweiterte er den Eifer für das Werk der Heidenmission. Um 1821 gab er eine Missionspredigt heraus unter dem Titel „Der Sieg des Lichtes“. Mit dem Pastor August von Cölln gründete er 1839 den lippischen Missionsverein.[3].

Am 14.4.1837 wurde er zum Generalsuperintendenten ernannt und entfaltete eine rege Tätigkeit. 1838 erschien die Verordnung für die Kandidaten, 1839 die Instruktion für die Klassen-Superintendenten, 1840 die Verfügung betreffs der jährlichen Feier des Reformationsfestes, 1854 die Verordnung über die jährliche Gedächtnisfeier der Verstorbenen (Totenfest). Im Jahre 1844 gründete er am 15.4. den lippischen Gustav-Adolf-Verein, dessen erster Vorsitzender er war.[4]

Während seiner Amtszeit vollzog sich auch der heftig geführte Kampf um den Leitfaden Weerths und die Auseinandersetzung mit der Erweckungsbewegung, ferner der Streit um die Neuordnung der kirchlichen Verfassung (Synodalverordnung und Edikt von 1854). Ebenso fällt in seine Zeit ein gutes Stück des Kampfes um die Schule (Volksschulgesetz 1849). „Haben die Menschen auch immerdar seine Dienste nicht anerkannt, der, welcher alle Dinge weiß, der weiß auch, wie treu er dem Herrn war in seinem Dienst“.

Althaus wurde amtsmüde am 1.1.1857 in den Ruhestand versetzt. Er zog nach Wiesbaden, wo er am 9.1.1863 im 73. Lebensjahr starb. Sein Freund, Kirchenrat Diez, hielt ihm die Leichenrede über Phil. 1,21. Als Emeritus in Wiesbaden hielt er 17 Vorträge über die Reformation, die nach seinem Tod im Druck erschienen sind. Im Jahr 1851 gab er die Predigt heraus: Die Gedächtnisfeier des am 1.1.1851 vollendeten Fürsten Paul Alexander Leopold, über Sprüche Sal. 10,7. Althaus war verheiratet mit Julie geb. Dräseke, Tochter eines Bremer Pfarrers,[5] »der berühmte Kanzelredner Dräseke an der Ansgarikirche zu Bremen«[6]

Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Jesus, der Kinderfreund : eine Predigt, gehalten am 30. Juny 1816, mit beigefügter Erzählung der weitern Feier dieses Tages. – Lemgo : Meyer, 1817. –46 S.
02-18 L 9242 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-12726
  • Der Sieg des Lichts : eine Predigt gehalten am letzten Sonntage des Advents 1821. – Lemgo : Meyer, 1822. – 35 S.
02-Th 2672o http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-6512
  • Predigt zum Gedächtnisse des sel. Hofpredigers Fr. A. Droste in Detmold, am 16. April gehalten. – Lemgo : Meyer, 1826. – 22 S.
02-LC 39 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-470
  • Confirmationsfeier : am Palmsonntage 1813. – Münden : Caspar, 1834. – 39 S.
02-18 L 8609 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-7411
  • Gedächtnißfeier des am 18. October 1836 vollendeten hochwürdigen Herrn Generalsuperintendenten Consistorialraths und ersten Predigers in Detmold Ferdinand Weerth. – Lemgo : Meyer, 1836. – 19 S.
02-LC 42 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-76
  • Gedächtnißfeier des am 1. Januar 1851 vollendeten Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn Paul Alexander Leopold, Fürsten zur Lippe : gehalten in Gegenwart der Durchlauchtigsten Herrschaften am 12. Januar in der reformirten Kirche zu Detmold. – Detmold : Meyer, 1851. – 18 S.
02-LC 112 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-89
  • Zum Gedächtnisse des seit dem 21. August 1854 in Gott ruhenden Durchlauchtigsten Prinzen zur Lippe Paul Alexander Friedrich : Trauerrede am Sarge, Altargebet und Gedächtnißpredigt, gehalten am 26. und 27. August 1854 in der reformirten Kirche zu Detmold ; [Leichenpredigt auf Prinz Paul Alexander Friedrich zur Lippe, gest. 21. Aug. 1854] [mit August von Cölln und Friedrich Hermann Adolf Böhmer] – Detmold : Meyer, 1854. – 20 S.
02-LC 114 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-95
  • Achtzehn Vorlesungen über Reformationsgeschichte : gehalten im Frauenvereine der Gustav-Adolf-Stiftung zu Wiesbaden. – Wiesbaden : Niedner, 1863. – XIV, 434 S.
02-Th 1938 XXX


Herausgabe

  • Programm durch welches zu der öffentlichen Prüfung und Redeübung der Schüler des Gymnasii Leopoldini in Detmold am 30. Sept. und 2. Oct. die Eltern und Angehörigen der Schüler, so wie alle Gönner und Freunde des höhern Schulwesens ergebenst einladet die Direction [enthält: Schulnachrichten vom interimistischen Director Georg Althaus]. – Lemgo : Meyer, 1844. –50 S.
LZ 57.4°-1844

Übersetzungen

Literatur

  • Butterweck, Wilhelm: Geschichte der lippischen Landeskirche. - 1926.
  • Herrmann, Albert: Gräber berühmter ... Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen. - Wiesbaden : Schellenberg, 1928, S. 594.
  • Bödeker, Heinrich: Die Lippische Landeskirche von 1848-1984. - In: Volker Wehrmann (Hg.): Die Lippische Landeskirche 1684-1984 : ihre Geschichte in Darstellungen, Bildern und Dokumenten. - Detmold, 1984. S. 185-275.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/8084535

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Butterweck 1926, Seite 274, 370, 399.

3.2.2021 angelegt

Fußnoten

  1. Die GND hat als bevorzugte Namensform Georg Friedrich Althaus; das ist falsch, wenn man die verlinkten Werke betrachtet. Die GND hat außerdem einen zweiten Satz, der vermutlich die gleiche Person meint, mit der bevorzugten Namensform Georg Althaus.
  2. Die Angabe stammt aus Herrmann (siehe Literatur), der sie wohl vom Grabstein hat; Butterweck 1926 meint Falkenhagen, aber das ist vielleicht erschlossen aus dem Wohnort des Vaters, der 1790 von der Pfarre Blomberg nach Falkenhagen wechselte.
  3. Über seine Arbeit am Werk der Äußeren Mission siehe Lipp. Missionsgeschichte von W. Butterweck S. 7ff
  4. Siehe Vaterländische Bltter 1844, S. 41.
  5. Bödeker 1984, S. 193.
  6. Butterweck 1926, S. 274.