Winand, Joachim (1623-1703)

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Joachim Winand (* November 1623 in Gravenstein (Hessen); † 19. November 1703 in Haustenbeck) war ein evangelischer Geistlicher.

GND https://d-nb.info/gnd/127332138 mit falschen Lebensdaten
Andere Namen Winandt
Geburtsdatum November 1623
Geburtsort Gravenstein (Hessen)
Sterbedatum 19.11.1703
Sterbeort Haustenbeck
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Geistlicher
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
  • verheiratet mit Anna Margarethe Kronemeyer
  • verschwägert mit Generalsuperintendent Sustmann
Beziehung zu Institutionen
  • Lippische Landeskirche
Wikipedia Kein Eintrag


Leben

Er kam aus Gravenstein in Hessen.

Von 1653 an war er Pastor in Heiligenkirchen. Sein Schwager und Gevatter war der Generalsuperintendent Sustmann. Er war seit 1650 verehelicht mit Anna Margarethe Kronemeyer; er war Vater von 9 Kindern.

In einem Visitationsbericht von 1668 heißt es: „In Berlebeck wohnt Kord D., welcher seinem eigenen Bekenntnis nach dem Pastor Winandt einen bösen Trunk hat wollen beibringen. Da es aber Gott verhütet, habe er dem Pastor einen Taler gegeben, um nicht zu klagen, sondern still zu sein. Er wäre leider durch etliche böse Weiber dazu verleitet.“ Winand wurde wegen seines anstößigen Lebenswandels und seiner Untreue 1669 in Heiligenkirchen abgesetzt.

Pfarrer in Haustenbeck

Als er 1671 bat, ihn wieder mit einem Dienste zu begnadigen, kam er auf sein Ansuchen Ostern 1671 „als Proponent und Schulmeister“ nach Haustenbeck, das kirchlich mit Schlangen verbunden war. Es wurde ihm zunächst die Predigt und die „Institution“ der Jugend gestattet, die Taufen und die Austeilung des Abendmahls verblieben dem Pastor in Schlangen. Erst von 1677 durfte Winand alle Amtsgeschäfte wahrnehmen. Da er noch kein festes Gehalt hatte und wiederholt in Bedrängnis kam, richtete er zahlreiche Bittschreiben an das Konsistorium. 1676 war die Not aufs Höchste gestiegen, so dass er den Vorsatz fasste, die Stelle aufzugeben und zu seinem Bruder in die Pfalz zu ziehen. Durch das leidige Kriegswesen war der Ort fast ruiniert, viele Einwohner hatten ihre Häuser verlassen und waren davongegangen. Noch um 1680 predigte er im Krug, weil sie die 1670 angefangene Kirche aus ihren Mitteln nicht vollenden konnten.

Zu der äußeren Not kamen noch Anfeindungen mancher Art. Einige böswillige Gemeindeglieder wollten ihn in der Messe zu Delbrück gesehen haben. Auch der Fiskalis (Staatsanwalt) hatte für ihn Interesse. Selbst der Vikarius generalis zu Paderborn zitierte ihn 1679 nach Paderborn, weil er ein Brautpaar aus Sandebeck getraut hatte.

Er starb im 70. Lebensjahr am 19.11.1703. Sein Leichenstein ist in der Kirche von Haustenbeck noch vorhanden. Nach der Inschrift desselben war er im November 1623 in Hessen geboren. Sein Leichentext war Jesaias 38,1 und 2.

Er ist der Verfasser des humoristischen Gedichts über Haustenbeck, das Pator Stockmeyer 1830 neu herausgab.

Werke

  • Kurze und wahrhaftige Beschreibung der neuen Dorfschaft Haustenbeck, sonst genannt das Lippische Neue Dorf ... - Lemgo : Meyer, 1830. - 24 S.
02-LK 105 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-725

Literatur

  • Dreves, Geschichte ... S. 73-74.
  • Butterweck 1926, S. 403, 415.
  • Die Entstehung der Kirche zu Haustenbeck. Eine Kirche udn ihr erster Pfarrer (Joachim Winand). - In: Lippische Landes-Zeitung 169 (1935) Nr. 265 vom 9.11.1935.
  • Meier, Karl Ernst: Gereimte Neujahrspredigt des Haustenbecker Pastors (Joachim Winand) vom Jahre 1696. - In: HeimWelt 12 (1934) 2 vom 4.3., S. 12-13.
LZ 26.4°
  • Sprenger, Hans: Joachim Winand (1623-1703). Der erste Senne-Pastor. - In: Menschen vom lippischen Boden (Detmold 1936), S. 79-82.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432198
  • Wiemann, Heinz: Heiligenkirchen. Ein alter Grabstein (von Joachim Winand). - In: HeimL 56 (1963) 4, S. 154.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/5796960
  • Wiemann, Heinz: Er war barfuß gegangen (Pastor Joachim Winand). - In: Der Gemeindebote. Schlangen H 49 (1975) S. 11-13.

Status der Seite

Quelle: Butterweck 1926

03.01.2023 angelegt


Fußnoten