Wagener, Friedrich Leopold (1815-1889)

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Friedrich Leopold Wagener (* 25. Februar 1815 in Lemgo; † 31. Januar 1889 ebenda) war ein Lemgoer Schriftsetzer und Verleger, in dessen Verlag u.a. Die Wage und später die Sonntagspost bzw. die Lippische Post erschienen.

GND Kein Eintrag
Andere Namen Wagener, F. L.
Geburtsdatum 25.2.1815
Geburtsort Lemgo
Sterbedatum 31.1.1889
Sterbeort Lemgo
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Verleger
Lippe-Bezug tätig in Lemgo
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia

Leben

Geboren am 25. Februar 1815 in Lemgo; die Eltern bewohnten das Haus Mittelstraße Nr. 23. Er ging in der Meyerschen Hofbuchdruckerei in Lemgo in die Lehre als Schriftsetzer und arbeitete dann in Stade und Kopenhagen.

Als die Meyersche Druckerei von Lemgo nach Detmold umzog, bewarb sich Wagener um die Erlaubnis, ein Verlagsgeschäft in Lemgo zu gründen, die er am 26. September 1843 erhielt. Zunächst beschränkte sich die Verlagstätigkeit auf Andachts- und Gebetbücher, Historisches und Amtliches.

Mit der Freigabe der Pressefreiheit wurde Wagener Verleger des fortschrittlich gesinnten Blattes Die Wage. Das politische Engagement brachte ihn in Konflikt mit dem Gesetz. Die Wage wurde im September 1852 verboten und Wagener zunächst der Druck weiterer Zeitschriften verwehrt. Grund dafür war nicht nur die missliebige politische Ausrichtung der Wage, sondern auch die Tatsache, dass Wagener für einen Aufsatz des Wage-Redakteurs Vette vor Gericht stand. Wagener wurde schließlich zu drei Wochen Haft verurteilt, die erst nach mehreren Begnadigungsersuchen auf 8 Tage ermäßigt wurden.[1]

Erst für 1854 genehmigte die Regierung wieder die Herausgabe einer Zeitschrift, des Neuen Sonntagsblatts, das von Ende 1855 bis 1876 Die Sonntagspost hieß und danach unter dem Namen Lippische Post zum wichtigsten Lemgoer Lokalblatt wurde.

Wagener starb am 31.1.1889 in Lemgo. Während die Lippische Post ihrem Verleger am Tag drauf einen Nachruf widmete, berichtete die Lippische Landes-Zeitung vom Begräbnis:

»Lemgo, 3. Februar. Heute Nachmittag wurde die Leiche des früheren Redaktuer sund Begründers der hier erscheinenden "Lippischen Post", Herrn Wagner (sic) sen., zu Grabe getragen. Ein stattlicher Zug Freunde und Bekannte geleiteten den Verstorbenen, der die Achtung wohl aller seiner Mitbürger genoß, zur letzten Ruhe. Unter den Leidtragenden befanden sich viele auswärtige Mitglieder der Fortschrittspartei, welcher der Verstorbene angehörte. Friede seiner Asche!«[2]

Wagener war verheiratet und hatte einen Sohn, der das Verlagsgeschäft fortführte.

Werke

Selbständige Veröffentlichungen

Beiträge

Literatur

  • (Nachruf). - In: Lippische Post 2.2.1889
https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/18797863
  • Arno Schröder: Geschichte des Zeitungswesens in Lippe. - Detmold : Meyer, 1932. - 114 S. : Ill. - Zugl.: Leipzig, Univ., Diss., 1932
02-LF 79 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:51:1-13921
  • Karl Heinz Richter: F. L. Wagener - die Geschichte eines renommierten Lemgoer Verlages. - In: Rund um die Wälle 2015, S. 6 bzw. In: Lemgoer Traditionsbetriebe. (Gelbe Hefte (2015) Nr. 52), S. 67-75.

Weblinks

Status der Seite

Quelle:

24.11.2023 angelegt

Fußnoten

  1. Vgl. Schröder 1932, S. 61-62, wo aber nicht erkennbar ist, welcher Aufsatz Vettes Anstoß erregte und wann die Gerichtsverhandlung und die Haft stattfand. https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6429996.
  2. Lippische Landes-Zeitung vom 5.2.1889 https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20046502.