Stivarius, Kaspar (-1659)
Kaspar Stivarius (* um 1555; † um 1659(!) in Alverdissen) war ein evangelischer Geistlicher.
GND | Kein Eintrag |
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Andere Namen | |
Geburtsdatum | um 1555 |
Geburtsort | |
Sterbedatum | 1659 |
Sterbeort | Alverdissen |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Geistlicher |
Lippe-Bezug | |
Beziehung zu Personen |
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Beziehung zu Institutionen |
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Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Geboren um 1555. Anfangs war er Pater im Kloster Falkenhagen bis 1599. Er bekannte sich zur evangelischen Lehre. Um 1603 erbat ihn die Gemeinde Lage zum Pastor, es kam jedoch Glanäus dorthin.
In Alverdissen, wo er ab 1604 Pastor war, scheint er keinen leichten Stand gehabt zu haben, besonders dann nicht, als er sich zur Einführung des reformierten Bekenntnisses entschloss. Er selbst schreibt, bei Einführung der Reformation hätte er viel erdulden müssen. Die Schafe wären ihm im Stalle erstochen, die Schweine totgeschlagen, auf der Kanzel wäre er mit Steinen beworfen und manchmal erbärmlich überfallen. – Um 1609 sang „Henrich Vehmeier in Alverdissen unnütze Lieder“.
Um 1612-1613 klagte die Gemeinde heftig über seine Habsucht, seine Grobheit und dergleichen mehr. Die Verhandlungen zeigten, dass manche Anschuldigung auf Verleumdung beruhte.
Um 1612 wurde er wieder holt auch vor das Freigericht geladen.[1] In seiner Verteidigung gegen die Angriffe seiner Gegner ließ er durchblicken, wie sehr er dem Hexenwahn ergeben war. Wenn ihn Schaten in seinen Paderborner Annalen einen „Nichtsnutz“ nennt, so er scheint mir [Butterweck] dieser Ausdruck ebenso ungerechtfertigt, als wenn Melm in seiner Geschichte des Klosters Falkenhagen von „Johanneischer Frömmigkeit“ des Stivarius redet.
Nach den Visitationsprotokollen war er „eigenköppisch und hatte keine gute Art zu predigen und treibe Wucher“ (1615). Der Küster war „ein grober Sozius“.
Im 30jährigen Krieg
Im Dreißigjährigen Kriege hat er viel erdulden müssen. 1623 wurde die Kirche ausgeplündert, der Kelch geraubt. Um 1636 wurde er von den Schweden überfallen, so dass er alles verlor und großen Hunger leiden musste. Um 1645 kamen die Franzosen, verbrannten ihm die Bücher und „marterten ihn erbärmlich“. Um 1654 wurde ihm in seiner Altersschwäche Konrad Neuburg adjungiert.
Er starb 1659 im 105. Lebensjahr!
Literatur
- Butterweck 1926, S. 303-304.
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Quelle: Butterweck 1926
23.12.2022 angelegt
Fußnoten
- ↑ Siehe Weeerth, die Veme im Bereich des Fürstentums Lippe, S. 46.