Petri, Leopold (1830-1909)

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Leopold Petri
Bild: Lippischer Kalender 235 (1911)


Leopold Petri (* 30. August 1830 in Detmold; † 18. Dezember 1909 ebenda) war Stadt- und Privatbaumeister in Detmold.

GND http://d-nb.info/gnd/123274869
Andere Namen Petri, Karl Leopold (voller Name)
Geburtsdatum 30.8.1830
Geburtsort Detmold
Sterbedatum 18.12.1909
Sterbeort Detmold
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Architekt, Baumeister
Lippe-Bezug Stadtbaumeister und Privatarchitekt in Detmold, Lehrer der Detmolder Gewerbeschule
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Stadt Detmold als Stadtverordneter
  • Naturwissenschaftlicher Verein als Mitglied seit 1861
  • Ressource als Mitglied
Wikipedia

Leben

Darstellung von Joachim Kleinmanns

Leopold Petri wurde geboren am 30.8.1830 in Detmold als zehntes Kind des lippischen Regierungsrates und späteren Regierungspräsidenten Friedrich Simon Leopold Petri und dessen zweiter Frau Sophie Johanne Wilhelmine geb. Koch (* 10.4.1796, † 12.1.1865).[1]

1839 bis 1846 besuchte er das Gymnasium Leopoldinum in Detmold. 1847 bis 1851 studierte er an der Polytechnischen Schule in Hannover bei Conrad Wilhelm Hase,[2] 1851 bis 1853 an der Berliner Bauakademie, wo er 1852 eine Bauführerprüfung ablegte.[3] Anschließend war er bis 1855 als Lehrer an der Gewerbeschule in Detmold tätig. Um 1858 war er Bauführer der Köln–Gießener Eisenbahn in Alsdorf bei Aachen.

Tätigkeit in Detmold

1860 wurde er in Detmold als kommissarischer Städtischer Baumeister angestellt gegen Einzelhonorierung und Gestattung von Privattätigkeit. Am 15.10.1865 heiratete er in Bremen Henriette Wilhelmine Harksen aus Bremen (* 3.2.1844, † 23.11.1918); das Paar hatte zehn Kinder.[4] 1869 erhielt er eine Festanstellung in Detmold mit Ernennung zum Städtischen Baumeister.[5] Er wohnte laut Adressbuch 1871 in der Lageschen Straße 60.

1871 kündigte er, um für die Gussstahlfabrik Friedrich Krupp in Essen zu arbeiten. Er arbeitete im Büro von Julius Rasch am Bau der Villa Hügel mit und war ab 1873 im Krupp’schen Baubüro II unter Gustav Kraemer mit der Ausführung von Arbeitersiedlungen beschäftigt. Dienstreisen führten ihn nach Wien, England und Schweden. 1878 machte er eine Studienreise nach Italien.

1879 kehrte er nach Detmold zurück. Ab 1884 war er wieder als Lehrer an der Detmolder Gewerbeschule tätig, von 1899 bis 1909 als deren Direktor. 1897 wurde er zum Baurat ernannt. Laut Adressbuch 1884 bis 1904 wohnte er als Miteigentümer mit zwei Schwestern in der Lemgoer Straße 21 (1909 wegen Umnummerierung Lemgoer Straße 19).

Er war Stadtverordneten-Stellvertreter und Stadtverordneter in Detmold. Seit 1859 war er Mitglied im Architekten- und Ingenieur-Verein in Hannover, seit 1861 Mitglied im Naturwissenschaftlichen Verein in Detmold und, mit Unterbrechung von 1871–1879, in der Ressourcen-Gesellschaft.[6]

Leopold Petri starb im Alter von 79 Jahren am 18.12.1909 in Detmold.

Werke

Zahlreiche öffentliche und private Bauten und Projekte. Abgesehen von den Essener Bauten vorwiegend in Detmold (Auswahl):

  • 1855 Entwurf Landkrankenhaus Detmold (nicht realisiert)
  • 1860 städtebaulicher Entwurf und Bebauungsplan der Paulinenstraße, Bau ab 1865/66
  • 1863 Detmolder Aktienbrauerei, Palaisstraße 1–13, Detmold (jetzt: Brauerei Strate)
  • 1882 Loge zur Rose, Bielefelder Straße 2, Detmold
  • 1883 Wiederaufbau des Gesellschaftshauses der Ressource, Ameide 4, Detmold
  • 1884 Spar- und Leihekasse, Heinrich-Drake-Straße 3, Detmold
  • 1888–1890 Postgebäude, Paulinenstraße 52, Ecke Bismarckstraße, Detmold
  • 1888–1890 Lippisches Lehrerseminar, Küster-Meier-Platz 1, Detmold (jetzt: Grabbe-Gymnasium)
  • Lithographie-Bau der Druckerei Klingenberg, Hornsche Straße 40–42, Detmold (abgängig)
  • 1890 Wohnhaus Röntgenstraße 8, Detmold
  • 1891 Wohnhaus Bandelstraße 9, Detmold
  • 1897 Wohnhaus Moltkestraße 19, Detmold

Quellen

  • LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 2019: Prüfung Leopold Petris aus Detmold als Bauführer in Berlin und als Geometer, auch Anstellung als Baumeister, 1852–1869.
  • LAV NRW OWL, L 75 / Kabinettsministerium, Staatsministerium, Landespräsidium, Nr. 0 - II. Abt. 6 Nr. 11: Ernennung des Architekten L[eopold]. Petri zu Detmold zum Baumeister etc., 1869.


Literatur

  • Fürstl. lipp. Baurat Leopold Petri † (Sterbeanzeige der Familie), in: Lippische Tages-Zeitung. 14. Jahrgang. 1909, Nr. 296 vom 19. Dezember 1909, S. 4
https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20079289
  • Lippische Tages-Zeitung. 14. Jahrgang. 1909, Nr. 297 vom 20. Dezember 1909, S. 2 (Zum Tode des Baurats Petri)
  • Bernhard Koerner (Hg.), Lippisches Geschlechterbuch, Bd. 1 (Deutsches Geschlechterbuch. Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, Bd. 72), Görlitz 1931.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/8324979
  • Eckart Bergmann, Der Detmolder Stadtbaumeister und Baurat Karl Leopold Petri (1830–1909), in: Eckart Bergmann, Jochen Georg Güntzel (Hg.), Baumeister und Architekten in Lippe (Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe; 47), Bielefeld 1997, S. 107–127.

Weblinks

Status der Seite

Quelle:

13.12.2023 angelegt

Fußnoten

  1. Bernhard Koerner (Hg.), Lippisches Geschlechterbuch, Bd. 1 (Deutsches Geschlechterbuch. Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, Bd. 72), Görlitz 1931, S. 239 f. und 244.
  2. Herbert Mundhenke, Die Matrikel der Höheren Gewerbeschule, der Polytechnischen Schule und der Technischen Hochschule zu Hannover, Hildesheim 1988–1992, Matrikel 1738.
  3. LAV NRW OWL, L 77 A / Lippische Regierung (Ältere Registratur) - Allgemeine und innere Verwaltung, Nr. 2019: Prüfung Leopold Petris aus Detmold als Bauführer in Berlin und als Geometer, auch Anstellung als Baumeister, 1852–1869.
  4. Bernhard Koerner (Hg.), Lippisches Geschlechterbuch, Bd. 1 (Deutsches Geschlechterbuch. Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, Bd. 72), Görlitz 1931, S. 244 f.
  5. Fürstlich-Lippisches Regierungs- und Anzeige-Blatt, 1869, Nr. 60, S. 751. https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/2993856.
  6. LAV NRW OWL, D 107 D Nr. 8: Acten der Ressourcen-Gesellschaft. Verzeichnis der Mitglieder der Ressource 1831 ff., Mitglied Nr. 371.