Petri, Friedrich Simon Leopold (1775-1850)

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Friedrich Simon Leopold Petri
Gemälde im Lippischen Landesmuseum

Friedrich Simon Leopold Petri (* 2. Oktober 1775 in Lemgo; † 10. März 1850 in Detmold) war Jurist, Richter, Regierungspräsident in Detmold und Konsistorialpräsident.

GND http://d-nb.info/gnd/116133813
Andere Namen Petri, Friedrich
Geburtsdatum 2.10.1775[1]
Geburtsort Lemgo
Sterbedatum 10.3.1850
Sterbeort Detmold
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Regierungspräsident
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Lage als Syndikus und Ehrenbürger
  • Lippische Regierung als Regierungspräsident
  • Lippische Landeskirche als Konsistorialpräsident
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Simon_Leopold_Petri

Leben

Geboren am 2. Oktober 1774 als Sohn von Theodor Petri, Stadtsekretär und Advokat in Lemgo, und dessen Frau Anna Elisabeth geb. Benzler, einer Tochter des Lemgoer Bürgermeisters Johann Anton Benzler.

Er empfing seine schulische Bildung am Gymnasium in Lemgo, bevor er Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen studierte. Am 28.4.1897 wurde er Syndikus in Lage, das heißt: Jurist im Dienste des Magistrats. Daneben betrieb er zur Aufbesserung seines Gehalts eine Advokatur.

Zum 1. Juni 1805 wurde Petri von der Fürstin Pauline zum Stadtrichter in Lemgo berufen und war danach also im Dienst der Stadt und der Landesregierung. Im April 1810 berief Pauline Petri als Kanzleirat und Regierungsassessor nach Detmold sowie in das damals damit verbundene Obergericht, die Regierungskanzlei. Nach Trennung von Regierung und Obergericht trat er vollständig in das Regierungskollegium ein. 1813 bis 1815 beriet Petri die Fürstin Pauline in den Verhandlungen über die Selbständigkeit Lippes; das enge Verhältnis zwischen ihm und Pauline zeigt auch die Tatsache, dass sie ihn zu ihrem Testamentsvollstrecker machte. Nach ihrem Tod beriet er auch Leopold II. und mühte sich zudem um die Anerkennung von Paulines Verfassungsentwurf durch den Adel. Die lippischen Verfassung von 1836 setzt dies nur teilweise um.

Unterdessen nahm er auch weiter die Interessen von Lage wahr und erreichte, dass der »Flecken« Lage 1842 zur Stadt erhoben wurde. Seine weiteren Verdienste um Lage fasst Köller zusammen: »Durch seine Initiative entwickelten sich Spinnereien (in Lage), er förderte Kultur und Wohlfahrtspflege, er schuf die erste Wasserleitung und stand Pate bei der Gründung der Ziegler-Unterstützungskasse. Auch die Leinenbleichen und der Leinenhandel verdanken (ihm) viel.«[2] Mit Urkunde vom 28.4.1847 wurde Petri zum (allerersten) Ehrenbürger der Stadt Lage ernannt, aus Anlass seines 50jährigen Amtsjubiläums.

Im Rahmen der Märzrevolution wurde er am 11. März 1848 an die Spitze der Regierung des Fürstentums Lippe berufen. Er blieb bis zu seinem Tode am 10. März 1850 Regierungschef in Detmold. Das Scheitern des Verfassungswerkes nach der Regierungsübernahme durch Leopold III. erlebte er nicht mehr.

1954 benannte die Stadt Lage die »Friedrich-Petri-Straße« nach ihm.

Petri war Ritter des preußischen Rothen Adlerordens.

In Detmold erbaute er 1839 das Palais Petri in der Langen Straße 93 (das 1973 für den Hasselter Platz abgerissen wurde).[3]

Petri war zweimal verheiratet. Um 1800 heiratete er Elisabeth Ernestine Aletta Schreiter, geboren in Grotegaste in Ostfriesland am 16.6.1781 und gestorben in Detmold am 15.5.1820. Das Paar hatte sechs Kinder; der älteste Sohn war der Jurist Moritz Leopold Petri; die älteste Tochter Elisabeth heiratete 1825 den Arzt Carl Piderit. In zweiter Ehe heiratete er um 1822 Sophie Johanne Wilhelmine Koch (* 10.4.1796 † Detmold 12.1.1865), Tochter des Kaufmanns I. C. Koch aus Detmold. Mit ihr hatte er weitere acht Kinder.

Literatur

  • Todes-Anzeigen. - In: Fürstlich-Lippisches Regierungs- und Anzeigeblatt (1850) 11 vom 16.3.1850
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/2222985
  • Nekrolog. - In: Lippisches Volksblatt 3 (1850) 11 vom 14.3.1850
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/2123938
  • Lippisches Geschlechterbuch, Bd. 1 / hrsg. von Bernhard Koerner. - Görlitz : Starke, 1931 (Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 72), S. 230ff.
KYG 140-72 https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/8324979
  • Köller, Rudolf: Denkwürdiges Ereignis vor 100 Jahren : Ehrenbürgerurkunde für Stadtsyndikus in Lage : Rat und Collegium würdigten Gerechtigkeit und weisen Rat von Friedrich Simon Petri. - In: Lippische Landes-Zeitung. - 187 (1953),84 vom 11.4.
  • Süvern, Wilhelm: Gedenken an einen bedeutenden Lipper : zum 200. Geburtstag des lippischen Regierungspräsidenten Friedrich Simon Leopold Petri. - In: Lippische Landes-Zeitung. - 208 (1974),228 vom 2.10., S. [3]
  • Rühling, Christine: Briefe aus der Fürstin Feder : Pauline zur Lippe an Friedrich Simon Leopold Petri. - In: Heimatland Lippe. - 114 (2021),5, Seite 32-34 : 3 Illustrationen
https://www.llb-detmold.de/aus-unserer-arbeit/texte-aus-dem-haus/t-2021-4-paulinenbriefe/

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Süvern 1974, Geschlechterbuch 1931

13.12.2023 angelegt

Fußnoten

  1. Geschlechterbuch sagt: 1774.
  2. Köller 1954.
  3. Siehe Lippe-Häuser-Wiki ...