Jobstharde, Johann Barthold (1797-1858)

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Johann Barthold Jobstharde (* 17. Juli 1797 in Wüsten; † 5. Juni 1858 ebenda) war ein Bauer und Erweckungsprediger.

GND http://d-nb.info/gnd/189441577 (es gibt zwei GND-Sätze)
Andere Namen
Geburtsdatum 17.7.1797
Geburtsort Wüsten
Sterbedatum 5.6.1858
Sterbeort Wüsten
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Geistlicher
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Barthold_Jobstharde


Leben

Geboren 1797. Der Vater stammte von Schemmels Hof, seine Mutter war Erbtochter auf dem Kolonat Nr. 13 in Unterwüsten. Konfirmandenunterricht erhielt er bei dem Pfarrer Krüger in Wüsten.

Im Alter von 16 wurde J. Pferdeknecht bei seinem Vater. In seiner Jugend machte er eine Lungenerkrankung durch, von der eine Lungenschwäche zurückblieb. Nach der Heirat 1827 bezog J. zunächst die Leibzucht und übernahm nach dem Tod seines Vaters die Wirtschaft auf dem Hof.

Er beschäftigte sich im Selbstudium mit Johann Arndts (1555-1621) Vier Bücher vom wahren Christentum, was zu einem Erweckungserlebnis führte.[1] Er schloss sich mit gleichgesinnten Menschen in Wüsten, Valdorf und Exter zusammen. Während die Gruppe im Sommer sonntags zu auswärtigen Predigern wanderte, traf man sich im Winter bei Jobstharde und hörte dort eine vorgelesene Predigt von Fresenius[2] und sang alte Chorale (aus einem Gesangbuch vor der Reform). Diese Zusammenkünfte fanden etwa 30 Jahre lang statt. J. gewann einen Ruf und Anhängerschaft als Laienprediger.

Begraben auf dem Friedhof in Wüsten. Verheiratet mit Luise Wilhelmine Bonnemeier seit dem 25.11.1827. Das Paar hatte acht Kinder; von denen fünf in früher Jugend starben.


Er starb auf dem Kolonat Nr. 13 in Unterwüsten (Niederlag). Auf seinem Hof fand 1852 das erste Missionsfest in Unterwüsten statt.

Literatur

  • Butterweck 1926, S. 634.
  • Johann Barthold Jobstjarde (1797-1858) : Bauer und Führer aus der Erweckungszeit. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 222-224.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432408


  • Werner Lohmeyer: Die Erweckungsbewegung in Lippe im 19. Jahrhundert. Detmold 1931, S. 48–53.
  • Gustav Meyer: Erinnerungen aus dem Leben und Sterben des seligen Vaters Jobstharde in Wüsten. In: Wilhelm Neuser (Hrsg.): Jobstharde, der Vater des christlichen Lebens im Lipperlande. Wuppertal-Elberfeld 1956, S. 33–139.
  • Horst Naber: Zeugen und Zeugnisse aus Lippe. Lage 1984, S. 64 ff.
  • Jürgen Scheffler: Erweckungsbewegung und Revolution. Religion und politische Öffentlichkeit in Lemgo 1848/1849. In: Josef Mooser, Regine Krull, Bernd Hey, Roland Gießelmann (Hrsg.): Frommes Volk und Patrioten, Erweckungsbewegung und soziale Frage im östlichen Westfalen 1800 bis 1900. Bielefeld 1989, S. 340–367.

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Quelle: Butterweck 1926

3.9.2022 angelegt


Fußnoten

  1. Lt. Jürg Buchegger-Müller ein »Bestseller-Autor des 17. Jahrhunderts«, das 1605 in erster Ausgabe erschienen war und bis weit in das 18. Jahrhundert hinein große Verbreitung genoss, siehe https://www.afet.de/wp-content/uploads/2023/01/Buchegger2006.pdf .
  2. Vermutlich Johann Philipp Fresenius, ein Frankfurter lutherischer Prediger aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, der in der Nachfolge von Spener und August Hermann Francke als Erweckungsprediger wirkte.