Berthold, Albert (1841-1926)

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Geheimer Intendanzrat Albert Berthold

Geheimer Intendanzrat Albert Berthold (* 7. Januar 1841 in Bayreuth; † 4. Mai 1926 in Detmold) war Schauspieler und Theaterdirektor. Er war der letzte Direktor des fürstlichen Hoftheaters und erste Leiter des neuen Landestheaters in Detmold.

GND Kein Eintrag
Andere Namen
Geburtsdatum 7.1.1841
Geburtsort Bayreuth
Sterbedatum 4.5.1926
Sterbeort Detmold
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Theaterintendant
Lippe-Bezug 1895- Theaterintendant
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Berthold

Leben

Geboren 1841 in Bayreuth. Hier besuchte er das Gymnasium. Er studierte zunächst Theologie bzw. machte eine kaufmännische Ausbildung Lehre[1], ging dann aber zum Theater. Mit 20 Jahren, d.h. 1861, stand er erstmals als Schauspieler auf der Bühne, und zwar in Leipzig. Über das Hoftheater in München kam er nach den Stadttheatern in Basel, Nürnberg, Zürich und Linz an das Nationaltheater in Berlin. 1877 gehörte er der Hanauer Theatergesellschaft als Regisseur und Schauspieler an und kam mit dieser im selben Jahr nach Essen. Dort gründete und leitete er mit eigenem Ensemble ein Theater in Essen (in der Rottstraße in Essen). In den Sommermonaten gastierte er mit diesem Ensemble in Bad Oeynhausen als Leiter des dortigen Sommertheaters in Bad Oeynhausen. In Bad Oeynhausen lernte ihn Graf Ernst zur Lippe-Biesterfeld kennen und knüpfte damit ersten Kontakt nach Lippe. 1892 wurde Berthold erster Pächter und Theaterdirektor am neuerrichteten Essener Stadttheater, dem heutigen Grillo-Theater.

1895 wurde er nach Detmold berufen und eröffnete um Weihnachten 1895 seine Spielzeit mit Schillers Wilhelm Tell, er selbst in der Rolle des Tell.[2] Zugleich war er Leiter des Stadttheaters in Osnabrück und des Kurtheaters in Pyrmont (und führte damit die Tradition des Hoftheaters als Wanderbühne fort). Erst im Mai 1909 gab Berthold diese Kooperation auf, nachdem Onsabrück ein neues Theater gebaut hatte und Berthold vergeblich hoffte, dort zum Direktor berufen zu werden.[3]

1898 feierte Berthold sein 25jähriges Jubiläum als Theaterleiter. Im gleichen Jahr wurde er zum Fürstlich Lippischen Hoftheaterdirektor ernannt, 1904 zum Intendanzrat.

Während er mit dem Grafregenten Ernst eine Beziehung gegenseitiger Wertschätzung pflegte, ging dessen Sohn Leopold IV distanzierter mit ihm um. Die kaufmännische Leitung des Theaters lag beim Hofmarschall Graf Rittberg, später bei Hofmarschall Generalleutnant von Loos. Berthold als künstlerischer Leiter erhielt jährlich einen neuen Vertrag, erst 1909 wurde die Vertragsdauer auf zwei Jahre erhöht.

In seine Amtszeit fiel 1912 der Brand des Hoftheaters, der das Theatergebäude zerstörte. Die Spielzeit wurde im Neuen Krug beendet. 1919 wurde er erster Intendant des Landestheaters. 1921 ging er in den Ruhestand. Er starb im Mai 1926 nach längerem schweren Leiden.

Er war verheiratet mit der Schauspielerin Amalie Berthold († 4. März 1921)[4] und hatte mindestens eine Tochter (Paula verheiratete Schulte).[5] sowie einen Sohn namens Ernst, der als Komponist und Dirigent auftrat, jedoch am 12. April 1898 starb.[6]

Auszeichnungen: Er ist (1911) Inhaber der lippischen Orden 1. und 2. Klasse der Kunst und Wissenschaft mit der Krone, Ritter des Kreuzes 1. Klasse des königlich sächsischen Albrechtsordens,[7] sowie Träger des Schaumburg-Lippischen Hausordens 3. Klasse, des Ordens für Kunst und Wissenschaft 2. Klasse, des Fürstlich Waldeckschen Ordens für Kunst und Wissenschaft, der Thronbesteigungsmedaille und der Kriegsverdienstmedaille.[8]

Werke

Mehrere Gedichte von ihm wurden in der Lippischen Landes-Zeitung veröffentlicht. Aufsätze erschienen in der Lippischen Landes-Zeitung und der Lippischen Tageszeitung und in "Der Teutoburger Wald"

Beiträge

  • 25 Jahre Hoftheaterdirektor. - In: Lippische Landes-Zeitung (Serie)
    • 14.7.1923
    • 18.7.
    • 21.-25.7.

Literatur

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Kosch 1953, LLZ

1.3.2024 angelegt

Fußnoten

  1. Theologie als Studienwunsch steht bei Kosch 1953; »vollendete« kaufmännische Ausbildung im Nachruf der Lippischen Tages-Zeitung von 1926.
  2. LLZ 1921.
  3. Im Osnabrücker Tageblatt soll im Mai 1909 eine Würdigung Bertholds erschienen sein.
  4. Vgl. Kosch 1953, S. 132, und Todesanzeige LLZ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20107562 sowie Nachruf https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20107559.
  5. Siehe Todesanzeige LLZ am 5.5.1926 https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20114846.
  6. LLZ 1911 zum 50jährigen Bühnenjubiläum, siehe auch Todesanzeige in der LLZ vom 13.4.1898 https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20060500 .
  7. LLZ 1911 zum 50jährigen Bühnenjubiläum.
  8. Lippische Tageszeitung 5.5.1926.