Willer, Johann (1876-1964)

Aus lippelex.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Johann Willer
Bild: Lippische Landesbibliothek, BA LP-27-18

Johann Willer (* 8. Dezember 1876 in Rotekuhle bei Selbeck; † 17. SEptember 1964 in Hiddesen) war ein Maler, Händler und plattdeutscher Dichter.

GND http://d-nb.info/gnd/1153738554
Andere Namen
Geburtsdatum 8.12.1876
Geburtsort Rotekuhle bei Barntrup-Selbeck
Sterbedatum 17.9.1964
Sterbeort Hiddesen
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Maler, Farbenhändler, plattdeutscher Dichter und Organisator
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen Lippischer Plattdeutscher Verein
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Geboren am 8.12.1876 in Rotekuhle bei Barntrup-Selbeck als Sohn von Bauern. Die Schule besuchte er in Bega, wo er auch konfirmiert wurde. Anschließend machte er eine Malerlehre, die er um eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Aachen ergänzte. Dann machte er sich in Detmold mit einem Malergeschäft selbständig. 1906 rief er mit seinem Bruder August die Detmolder Malerschule als gewerbliche Ausbildungsstätte ins Leben gerufen. Er nahm als Soldat am ersten Weltkrieg teil und teilte seine Erlebnisse in zwei Veröffentlichungen mit.

Nachdem Willer 1924 das Malergeschäft (in seinen Detmolder Häusern an der Lageschen Straße) aufgab, gründete er eine Kitt- und Farbenfabrikation, die er mit einer Malerbedarfs-Großhandlung verband (Farben Willer). Während des Nationalsozialismus war er Parteigenosse.[1]

Seinen Ruhestand verbrachte er in dem von ihm gebauten Haus Hünenweg 1 in Hiddesen. Er starb am dort 17. September 1964 und ist auf dem Friedhof Hiddesen begraben.

Wirken für die Pflege der plattdeutschen Sprache

1920 oder 1922 gründete er mit Korl Biegemann, Friedrich Wienke, August Hüttenberend, Ludwig Köller, Fritz Webermaier und anderen den Lippischen Plattdeutschen Verein. Dieser führte mit einer Laienspielgruppe bis zum Ende des zweiten Weltkrieges regelmäßig plattdeutsche Stücke in den Sälen und Bühnen der größeren lippischen Orte auf, von Sonneborn bis zum Kurtheater Salzuflen. Willer stand dem Verein fast vierzig Jahre lang vor. Daneben veröffentlichte er eigene Werke. Im Artikel zu seinem 100. Geburtstag würdigte man ihn als einen »organisatorische(n) Pionier der lippischen Heimatarbeit auf dem Gebiet der plattdeutschen Sprache«.

Ein Teil seines literarischen Nachlasses liegt mit der Signatur HS 3 in der Lippischen Landesbibliothek.

Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Feldzugs-Erinnerungen 1914 - 15. - Detmold: Selbstverl. d. Verf. [u.a.], 1915. - 86 S. - 01-G 1784iq
  • Durch Serbien und Mazedonien: Stimmungsbilder aus dem Balkan-Feldzuge 1915 - 16. - Mit 16 Orig.-Aufn. v. E. Paeslack [u.a.]. - [Detmold]: [Meyer], [1916]. - 45 S. : Ill. ; 8°. - 01-G 1784pm
  • Ollerhand van düt un dat up Hauch un Platt. - Hiddesen-Detmold, 1956. - 01-D 1486z


Beiträge

Literatur

  • Heinrich Wienke: Ehrentag für Johann Willer. - In: Lippische Rundschau 8.12.1961.
  • W. Süvern: Johann Willer, in: Heimatland Lippe, Detmold, 1961, Jg. 54, H. 4, S. 98
  • A. Stock: Johann Willer - ein Retter des Plattduitsken wäre heute 100. - In: Lippische Rundschau 8.12.1976
  • Johann Willer. - In: Westfälisches Autorenlexikon / im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe hrsg. und bearb. von Walter Gödden und Iris Nölle-Hornkamp. - Paderborn: Schöningh. - Bd. 3. 1850 bis 1900. - 1997. - S. 836 - 837 : Ill. - BTQ 126-3. - https://www.lexikon-westfaelischer-autorinnen-und-autoren.de/autoren/willer-johann/


Weblinks

Status der Seite

Quelle: LR 1976

5.2.2024 angelegt

Fußnoten

  1. Siehe Willer