Wienke, Friedrich (1863-1930)

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Friedrich Wienke (* 20. September 1863 in Brakelsiek; † 14. Februar 1930 ebenda) war Ziegler und Dichter.

GND http://d-nb.info/gnd/189534591
Andere Namen
  • Wienke, Fritz
  • Wuinke, Fritz (plattdeutsche Form)
Geburtsdatum 20.9.1863
Geburtsort Brakelsiek
Sterbedatum 14.2.1930[1]
Sterbeort Brakelsiek
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Dichter
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://nds.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wienke

Leben

Geboren am 20.9.1863 als Sohn eines Flickschneiders in Brakelsiek (bei Schwalenberg) als eines von acht Geschwistern. Die Mutter entstammte dem Meierhof Nr. 7 in Brakelsiek (ein Teil der Familie wanderte in den 1840er Jahren nach Amerika aus).

Er besuchte die Dorfschule. 1877, mit vierzehn Jahren, begann er als Ziegler zu arbeiten. Im Winter war er als Schneider tätig. Mit über fünfzig Jahren, also nach 1913, fing er eine kleine Zement-Dachstein-Fabrik in Brakelsiek an. „Beruflicher Ehrgeiz oder Erwerbsdrang lag ihm meilenfern. Mit Sorgen für das tägliche Bort hat er gelebt, bis er gestorben ist“.[2].

Am 14. Februar starb er überraschend an einem Schlaganfall. Begraben wurde er am 17. Februar; mehr als 800 Menschen haben ihn zur letzten Ruhe begleitet.

Er war zweimal verheiratet. 1889 heiratete er seine erste Frau, mit der er zwei Kinder hatte, darunter Heinrich Wienke. Nach ihrem frühen Tod heiratete er ein zweites Mal; mit seiner zweiten Frau hatte er vier Kinder.

Als Dichter

Als Dichter entdeckt wurde er von Pastor Alexander Zeiß durch eine Veröffentlichung von Gelegenheitsgedichten in der Zeitung mit 36 Jahren (also 1899/1900). Zeiß suchte den Dichter auf und half ihm dabei, die „Zieglerlieder“ aus den bereits vorhandenen Gedichten zusammenzustellen. Das Buch erlebte in der Folge vier Auflagen, jeweils um neues vermehrt (und nicht für gut befundenes ausgeschieden).

Wienke habe angefangen zu dichten, um seinen Mitmenschen, vor allen den Zieglern, bessere („sauberere“) Lieder zum Singen zu geben, als diejenigen im Umlauf. Daher gehe seine Dichtkunst von einer gedachten Melodie aus. „Die vielen sprachlichen Härten und Formfehler [seiner Gedichte] rühren daher, daß Wienke zar nur plattdeutsch dachte und sprach, aber doch auffallenderweise, mit Ausnahme der späteren Jahre, nur hochdeutsch dichtete“ (Menschen, S. 374). Wienke selbst habe das begründet mit dem Vorwurf seiner Zieglerkollegen, dass Lieder in plattdeutscher Sprache sie als Ziegler ungebildet erscheinen lasse.

Nach Wienke wurde die Friedrich Wienke-Schule in Brakelsiek benannt. In Lage heißt eine Straße nach ihm.


Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Zieglerlieder : Gedichte. – Lage : Welchert, 1899. - 104 S. -
02-D 1516c
  • — 2. verm. Aufl. – Lage : Welchert, 1900. – 132. S.
D 1516e
  • — 3. Aufl. – Detmold : Meyer, 1908. – 155 S.
01-D 1516f http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-4558
  • — 4. Aufl. – Detmold : Meyer, 1908. – VIII, 168 S.
D 1516d
  • Bleomen twisken Steunen : Plattduitske Gedichte. - Deppel [d.i. Detmold] : Meyer, 1927. - 150 S. : Ill.
01-LR 12+1 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-2732

Herausgabe

  • mit Karl Wehrhan: Lippische Volkslieder. - Detmold : Meyer, 1912. - 147 S.
01-D 172 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:466:1-12373


Beiträge

Literatur

Lippische Bibliographie 362-1363, II 2234, 2261, 7088, 13740-13746; III 253

  • Karl Wehrhan: Fritz Wienke zum 60. Geburtstag. - In: Lippischer Kalender 248 (1924), S. 52.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/6287717
  • Fritz Wienke zum Gedächtnis. Zum 70. Geburtstag des lippischen Zieglerdichters. In: Lippische Landes-Zeitung 24.9.1933, Nr. 259
https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20128936
  • Karl Wehrhan: Friedrich Wienke (1863-1930) : Der Zieglerdichter. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 373-376.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432642
  • Hennak Hanke: Friedrich Wienke zum 100. Geburtstag, in: Heimatland Lippe, Detmold, 56, 1963, Nr. 5, S. 161-164.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/5796976
  • W. Möller: Möcht‘ die Täler wieder schauen! Philosoph im Zieglerkleide. Friedrich Wienke zum Gedenken, in: Lipp. Landesztg., Detmold, 197, Nr. 213 vom 14.8.1963.
  • E. Fleischhack: Der Dichter der Zieglerlieder. Dok. aus Friedrich Wienkes Werkstatt in der Landes-Bibl., in: Lipp. Rundschau 25, Nr. 227 vom 1.10.1970. (siehe unten)
  • E. Fleischhack: Anton Günther und Friedrich Wienke, zwei Dichter ihrer Heimat. Ein Vergleich, in: Heimatland Lippe, Detmold, 66, 1973, Nr. 6, S. 208-213 [3 Abb.]
  • H. Winter: Nachdenkliches von der Gedenkfeier zum 50. Todestag des Zieglerdichters Friedrich Wienke am 17. Feb. 1980 in Brakelsiek, in: Heimatland Lippe, Detmold, 73, 1980, Nr. 3, S. 89-91.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/5903610
  • E. Fleischhack: Anton Günther und Friedrich Wienke – zwei Dichter ihrer Heimat. Ein Vergleich, in: Zu Literatur und Dichtung Ostwestfalen-Lippes 2000. S. 75-80.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/8546944
  • E. Fleischhack: Ein Dokument aus Friedrich Wienkes Dichterwerkstatt, in: Zu Literatur und Dichtung Ostwestfalen-Lippes 2000. S. 73-74.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/8546942
  • A. Immenkamp: Leben und Werk des Zieglerdichters Friedrich Wienke, in: A. Immenkamp (Hg.): Perspektiven der Ziegeleiarbeit. Essen: Klartext Verlag 2017, S. 109-120.
ZXCF 133
  • Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren
https://www.lexikon-westfaelischer-autorinnen-und-autoren.de/autoren/wienke-friedrich/

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Menschen ... 1936, Hanke 1963.

18.09.2022 angelegt

Fußnoten

  1. Auf seinem Denkmalstein (Foto im Heimatland Lippe 56 (1963) 5, S. 163 https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/5796978 ) steht 17.2.1930, das Datum seines Begräbnisses.
  2. Menschen, S. 374