Werner, Ernst (1907-1986)

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Dr. phil. Ernst Werner (* 18. Dezember 1907 in Lodz; † 1986 in Wetzlar) war 1949-1957 Leiter des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums in Lemgo.

GND http://d-nb.info/gnd/118844229
Andere Namen
Geburtsdatum 18.12.1907
Geburtsort Lodz (Polen)
Sterbedatum 1986
Sterbeort Wetzlar
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Schuldirektor
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Engelbert-Kaempfer-Gymnasium in Lemgo
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Geboren 1907 in Lodz (Polen) als Teil der deutschsprachigen Minderheit. Er war das zehnte von zwölf Kindern eines Bäckers. Von 1915 bis 1926 besuchte er das Deutsche Humanistische Gymnasium in Lodz. Anschließend studierte er von 1926 bis 1933 in Leipzig Germanistik, Alte Sprachen und Philosophie.

Er promovierte in Leipzig 1933 mit einer Arbeit über Stilistische Untersuchungen zur Pisoniana. Da er im nationalsozialistischen Deutschland keine Beschäftigung finden konnte, ging er zurück nach Polen, wo er zunächst Wehrdienst leistete und dann 1935 an seiner alten Schule in Lodz mit einer halben Stelle angestellt wurde. Anschließend wurde er Lehrer am Kant-Gymnasium in Lissa und bestand zudem am 28.10.1938 in Posen die staatliche Prüfung als Lehrer an höheren Schulen in Polen. Nach dem deutschen Einmarsch in Polen blieb er im Schuldienst. Nach seiner Einberufung zum Militärdienst wurde er 1943 zum Studienrat ernannt.

Von April 1945 bis August 1946 war er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Nach Kriegsende war er als Oberschulrat für das Kultusministerium in Nordrhein-Westfalen tätig.

Von 1949 bis 1957/58 ist er Direktor des Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums. Nach einem Streit mit großen Teilen des Kollegiums und der Elternschaft über die fehlende Aufarbeitung der jüngeren NS-Vergangenheit wird Werner kommunistischer Neigungen bezichtigt. Der Konflikt wird öffentlich, als sich im Frühjahr 1957 viele ältere Schüler mit Werner solidarisieren. Werner wird suspendiert; in der Folge wird er nach Bochum versetzt, wo er von 1958 bis 1960 am humanistischen Gymnasium tätig ist. Er wechselt nach Hessen; von 1960-1961 leitet er das humanistische Gymnasium in Darmstadt, das er im Streit verlässt; von 1961 bis 1970 die Ricarda-Huch-Schule in Gießen. Im Februar 1970 lässt er sich vorzeitig in den Ruhestand versetzen. Bis zu seinem Tod 1986 lebt er in Wetzlar.


Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Stilistische Untersuchungen zur Pisoniana. - Engelsdorf-Leipzig: Vogel, 1933. - 104 S. ; 8 ̊
Exemplare in Bochum, Bonn, Köln, Münster ...


Literatur

ZXKS 121
  • Florian Lüke: Zwischen Reform und Restauration. Das heutige Engelbert-Kaempfer-Gymnasium im Spiegel der Biografien seiner Schulleiter (2. Teil: nach 1945). - In: Lippische Mitteilungen 86 (2017), 59-99, hier 66-79.
  • Jürgen Scheffler: Der Lemgoer Schulkonflikt der 50er Jahre und die 68er Bewegung : eine Erinnerung an den Schriftsteller und Verleger Volkhard Brandes (1939-2020). - In: Rosenland 25/2021, S. 50ff.
https://www.rosenland-lippe.de/wp-content/uploads/2021/07/Rosenland-25.pdf (pdf)
  • Ingo Althöfer: Vergesst ihn nicht! : Das Rätsel Ernst Werner. - Norderstedt, BoD – Books on Demand, 2022. - 72 Seiten
02-18 L 10601
  • Axel Bürger: Das Rätsel Ernst Werner. - In: Lippische Landes-Zeitung vom 18./19. Juni 2022, S. 17.

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Lueke 2017

04.08.2023 angelegt

Fußnoten