Steusloff, Bernhard (1836-1897)
Prof. Dr. phil. Bernhard Steusloff (* 14. Januar 1836 in Güstrow (Mecklenburg); † 22. Januar 1897 in Herford) war Direktor des Gymnasiums Lemgo.
GND | http://d-nb.info/gnd/117241628 |
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Andere Namen | |
Geburtsdatum | 14.1.1836 |
Geburtsort | Güstrow |
Sterbedatum | 22.1.1897 |
Sterbeort | Herford |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Gymnasialdirektor |
Lippe-Bezug | |
Beziehung zu Personen |
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Beziehung zu Institutionen |
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Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Geboren 14.1. 1836 in Güstrow als Sohn eines Goldschmieds und seiner Frau geb. Reuter (verwandt mit dem Schriftsteller Fritz Reuter). Er hätte Kaufmann werden sollen. Mit 14 Jahren kam er jedoch, gefördert von seiner Mutter, auf die Tertia des Güstrower Gymnasiums, 1856 bestand er die Reifeprüfung.
Er studierte in Jena und Breslau Klassische Philologie und Germanistik. Er war Mitglied der Verbindung Teutonia in Jena. Er promovierte in Breslau und machte dort 1862 auch sein Staatsexamen. Nach dem Probejahr wurde er als ordentlicher Gymnasiallehrer in Marienburg angestellt, 1865 als Oberlehrer an das Gymnasium in Lissa (heute Lsezno, Polen). Hier heiratete er die Tochter des Direktors Dr. Ziegler des dortigen Comenius-Gymnasiums. Berufsbegleitend machte er eine Turnlehrerprüfung.
1869 ging er an das Gymnasium in Lemgo, wo ihm im Folgejahr – er war 34 Jahre alt – die Leitung anvertraut wurde. Steusloff setzte sich als Ziel, für das Lemgoer Gymnasium Anpassung an preußische Leistungsfähigkeit zu erreichen. Er selbst unterrichtete 18 Wochenstunden in den Fächern Griechisch, Latein, Deutsch und gab zusätzlich 7 Stunden Turnunterricht. Er gab zudem Deutschunterricht in der ersten Klasse der privaten höheren Töchterschule. In Lemgo gründete er die Fortbildungsschule (?) (für die halbwüchsigen Jungens aus dem Handwerkerstand?). Regelmäßig trug er bei den literarischen Abenden der Prinzessin Luise im Stift vor. 1876 wurde er zum Professor ernannt. 1880 erhielt er den Orden des lippischen Ehrenkreuzes.
Den Höhepunkt seiner Lemgoer Tätigkeit bildete die Feier des 300jährigen Schuljubiläums im Sommer 1883.
Nach Konflikten zwischen ihm und dem Gymnasial-Kuratorium über die Zielrichtung und den Mittelbedarf des Gymnasiums wechselte er die Stelle und folgte dem Ruf als Direktor an das Friedrichs-Gymnasium in Herford. Hier war er tätig bis zu seinem Ruhestand zum Herbst 1895. Am 22. Januar 1897 starb er an einem Lungenleiden.
Er setzte sich für die Mädchenbildung ein. Politisch sei er „deutsch und national […] bis auf die Knochen“ gewesen.[1]
Werke
- Quibus de causis Alexandri Numenii peri ton̄ tes̄ dianoias kai tes̄ lexeos̄ schem̄aton̄ liber, qui vulgo genuinus habetur, putandus sit spurius et quae epitomae ex deperdito Alexandri libro excerptae supersint, demonstratur. - Vratislaviae, 1861. - Breslau, Univ., Diss., 1861
- Zeus und die Gottheit bei Aeschylus. - In: [Schulprogramm], Lissa, 1867, S. 1-38.
- Zur Verständigung über unsere "Realclassen" (1872). - In: [Schulprogramm], Lemgo 1872.
- Die Jubelfeier des 350jährigen Bestehens des Friedrichs-Gymnasiums. Herford 1891. S. 14-19. (Programm Herford Gymnasium.)
- Eine lateinische Schulordnung des Rektors Froböse aus dem Jahre 1585 nebst Übersetzung. Herford 1894. S. 3-5. (Programm Herford Gymnasium.)
Literatur
- Programm Herford Gymnasium 1891.
- Bernhard Steusloff (1836-1897) : Gymnasialdirektor zu Lemgo. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 285-287. - https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432501
- Kössler, Franz: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts : Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918 mit Veröffentlichungsverzeichnissen. - Gießen : Gießener Elektronische Bibliothek, 2008. - http://dx.doi.org/10.22029/jlupub-17233
Weblinks
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Quelle: Menschen 1936
5.02.2023 angelegt
Fußnoten
- ↑ Menschen 1936, S. 287.