Stephani, Johann Hermann (w 1656-1704)
Johann Hermann Stephani (Wirkungszeit: 1656-1704) war Geistlicher in Stapelage und Elbrinxen.
GND | Kein Eintrag |
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Andere Namen | |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Geistlicher |
Lippe-Bezug | |
Beziehung zu Institutionen |
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Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Vielleicht ein Sohn des Pastor Stephani in Wöbbel. Er studierte 1652 in Bremen.
1656-1672 Pastor in Stapelage.
Ereignisse zur Absetzung 1672
Er hat ein sehr bewegtes Leben geführt. Den Meier zu Stapelage griff er schon 1662 heftig auf der Kanzel an, 1668 verglich er einen Riesenberg zu Hörste im Kruge zu Hiddenhausen mit dem Ziegenbock, „so Herrn Kanzler Tilhens Kind tot gestoßen“.[1]
Besonders schätzte Stephani den „Broidhan“, den der dortige Küster selbst braute oder auch von Oerlinghausen holte. Die Bierrechnungen für Stephani reden eine ernste Sprache. Bei den Kirchenvisitationen durch den Generalsuperintendenten Sustmann schlug er seinem Vorgesetzten gegenüber einen höhnischen Ton an; den Konfirmandenunterricht vernachlässigte er völlig. Ein Injurienhandel mit dem Vogt Bracht in Oerlingnhausen 1671 machte das Maß voll. Er wurde 1672 seines Amtes entsetzt.
Auf Grund eines Gutachtens der Universität Leipzig vom Jahre 1674 behielt er die Licentia concionandi. Er zog nach Lage, wo er nicht wusste, wie er seine sechs Kinder ernähren sollte, nachdem ihm durch 18malige Einquartierung der lothringischen und münsterschen Truppen alles genommen worden sei. Er bewarb sich dann wiederholt um erledigte Pfarrstelen, 1684 wurde ihm auch gestattet, für erkrankte Pastoren zu predigen.
Wiedereinsetzung in Elbrinxen 1691
Schließlich kam er 1691 als Pastor nach Elbrinxen. Bei seiner Berufung ermahnte ihn das Konsistorium, er solle sich des einem Prediger nicht zustehenden Privat Syndizierens und Richtens auf der Kanzel enthalten.
Schon 1691 beklagte sich die Gemeinde über ihn. Um 1692 bezeichnete er das Opfer als Bettelpfennige und bedachte die Meier mit beleidigenden Ausdrücken. Um 1704 wurde ihm der Rektor zu Horn, Philipp a Lehe, zugeteilt, mit dem er bald die Wohnung tauschen musste. Endlich wurde er 1704 seines Dienstes entlassen, die Gemeinde musste ihm jährlich 30 Taler Rente zahlen.
Literatur
- Butterweck 1926, S. 391, 605.
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Quelle: Butterweck 1926
23.12.2022 angelegt
Fußnoten
- ↑ Über diesen originellen Ziegenbock vgl. Lipp. Magazin 2, S. 604.