Schuster, Paul (1866-1932)

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Paul Schuster (* 1866 in Dresden; † 1932 in Detmold) war von 1903-1913 Stadtbaumeister in Detmold.

GND http://d-nb.info/gnd/123274966
Andere Namen
Geburtsdatum 1866
Geburtsort Dresden
Sterbedatum 1932
Sterbeort Detmold
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Architekt
Lippe-Bezug Stadtbaumeister in Detmold
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Autor: Joachim Kleinmanns

Paul Schuster wurde 1866 in Dresden geboren. Nach dem Besuch des Realgymnasiums und einer Maurerlehre absolvierte er die Königliche Baugewerkschule Dresden. Anschließend, 1888–1891 angestellter Architekt, währenddessen auch 1890 Baumeisterprüfung in Dresden.

1891–1893 beim Bau der Artilleriekaserne in Riesa beschäftigt, dann bis 1898 in Leipzig beim Bau eines umfangreichen Militärkomplexes mit den Kasernen des Infanterieregiments 107 (Prinz Johann Georg-Kaserne, Olbrichtstraße/Ecke Liebermannstraße) und des Ulanenregiments 18 (König Albert-Kaserne, Olbrichtstraße/ Landsberger Straße), sowie des Divisionsgerichts mit Militärgefängnis (südliche Olbrichtstraße/ Ecke Liebermannstraße), der Garnisonsverwaltung und des Proviantamt (südlich davon).

1898–1901 führte Schuster ein eigenes Bauunternehmen in Leipzig, das er infolge des Konkurses der Leipziger Bank aufgeben musste.

Im Auswahlverfahren der von der Stadt ausgeschriebenen Stelle eines Architekten für den Bau der Emilien-Kaserne an der Bielefelder Straße in Detmold hatte er auf Nachfrage des Stadtbaumeisters Adolf Nülle bestätigt, dass er selbständig Fassaden im Stil der Neorenaissance entwerfen könne. Am 1. Juli 1901 trat er die Stelle an. Die Militär-Bauverwaltung hatte einen Vorentwurf geliefert, nach dem Schuster die endgültige Planung nach den stilistischen Vorgaben Nülles erstellte. Mitte 1903 kündigte Schuster, da er das Angebot erhalten hatte, Leiter der Bauabteilung einer großen Zeche zu werden, mit 330 Mark Monatsgehalt statt der 250 Mark, die er in Detmold erhielt. Nachdem die Stadt ihm 325 Mark anbot, blieb er und trat am 1. April 1904 die Nachfolge des krankheitsbedingt pensionierten Stadtbaumeisters Nülle an.[1]

Für den Bau der Emilienkaserne wurde Schuster 1905 mit dem Königlich-Preußischen Kronen-Orden IV. Klasse ausgezeichnet.

Ende 1912 kündigte Schuster wegen beständiger Differenzen mit der Stadtverordnetenversammlung zum 30. Juni 1913, woraufhin er bis dahin beurlaubt wurde. Er war bis zu seinem Tod als freier Architekt und geprüfter Baumeister in Detmold tätig.[2][3][4] Die Adressbücher verzeichnen ihn im Haus Neustadt 8 (jetzt 16), das er 1907 einfühlsam und qualitätvoll modernisiert hatte.

Von 1921 bis 1926 betrieb Schuster die private Tischler-Schule Detmold, die sich gegen die ältere Tischler-Fachschule nicht lange behaupten konnte.[5] Sie war zumindest zeitweise in der früheren Bürgertöchter-Schule in der Schülerstraße 35 untergebracht.[6]


Werke

  • 1901–1904 Emilienkaserne, Detmold.
  • 1907 Umbau Neustadt 16, Detmold.
  • 1909–1911 Um- und Anbau der Höheren Mädchenschule am Wall.
  • 1911/12 Wasserturm Rödlinghausen, Detmold-Rödlinghausen[7]
  • 1929 Umbau Keplerhaus, Hornsche Straße 29, Detmold.

Quellen

  • LAV NRW OWL, L 80.21 / Regierung/Landesregierung Lippe - Schulabteilung (Konsistorium), Nr. 4742: Tischlerschule Paul Schuster zu Detmold, 1921–1924 (1932).
  • LAV NRW OWL, D 106 Detmold Nr. 346, 379, 380, 1686, 1688, 2866, 2867, 2869, 2873, 2877, 2869 u. 2870.
  • LAV NRW OWL, L 79 / Lippische Regierung (Jüngere Registratur), Nr. 7121: Gemeindewesen der Stadt Detmold, Bd. 19, Beiakte: Anstellung und Dienst des Stadtbaumeisters Schuster, 1907–1913.


Literatur

  • Lothar Wormuth, Paul Schuster (1866–1932). Architekt und Stadtbaumeister in Detmold, in: Eckart Bergmann, Jochen Georg Güntzel (Hg.), Baumeister und Architekten in Lippe (Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe; 47), Bielefeld 1997, S. 233–242.
ZXIC 113

Weblinks

Status der Seite

Quelle:

06.11.2023 angelegt

Fußnoten

  1. LAV NRW OWL, L 79 / Lippische Regierung (Jüngere Registratur), Nr. 7121: Gemeindewesen der Stadt Detmold, Bd. 19, Beiakte: Anstellung und Dienst des Stadtbaumeisters Schuster, 1907–1913.
  2. Adreßbuch der Fürstlichen Residenzstadt Detmold 1918, S. 165.
  3. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold 1923, S. 148 u. 167.
  4. Adreßbuch der Landeshauptstadt Detmold 1930, S. 106.
  5. LAV NRW OWL, L 80.21 Nr. 4742.
  6. Adressbuch der Landeshauptstadt Detmold, Detmold 1925.
  7. Bettina Rinke, Endlich! Wasser im Handumdrehen, in: Rainer Springhorn (Hg.), Anbruch neuer Zeiten. Wie Geschichte in Bewegung gerät, Detmold 1997, S. 157–169, hier S. 163.