Schnülle, Friedrich (1911-1945)

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Friedrich Schnülle (* 15. Oktober 1911 in Brake; † 1. März 1945 in Lemgo (erschossen)) war ein NS-Verfolgter in Lemgo.

GND Kein Eintrag
Andere Namen Fritz
Geburtsdatum 15.10.1911
Geburtsort Brake
Sterbedatum 1.3.1945
Sterbeort Lemgo
Religion
Staatsangehörigkeit
Beruf Friseur
Beziehung zu Personen

⚭ 30.10.1933 Hörstmar Margarete Wesemann (* Cappel 15.10.1912)

Leben

Friseur, Heirat mit Margarete Wesemann, geb.: 15.10.1912 in Cappel (heute Blomberg), am 30.10.1933 in Hörstmar/Lemgo (1933/10)

Kinder: Helga, geb. 03.04.1934 in Bentrup, Heirat 31.07.1958 mit Alfred Powilleit; Friedhelm, geb. 20.05.1937.

Fritz Schnülle wurde zum Wehrdienst eingezogen und als Sanitäter eingesetzt. Er war fromm und »konnte kein Blut sehen«. Die Erlebnisse (»Leichenteile einsammeln«) haben ihn sehr mitgenommen und er ist nicht damit fertig geworden. S. war für seine Tätigkeit nicht geeignet. S. war in Frankreich eingesetzt. Seine Flucht erfolgte von Paris oder von Kassel aus. Seit der Flucht hat sich S. längere Zeit in der Umgebung von Lemgo aufgehalten, in Schwelentrup wo Verwandte gelebt haben, in Trophagen, einem früheren Wohnort wo er sich mit seiner Frau getroffen hat. Im Haus/Friseursalon der Familie waren Soldaten stationiert. S. hat sich im Garten der Nachbarn angeschlichen und ist von den Soldaten entdeckt worden. Er versuchte zu fliehen und wurde dabei angeschossen. Friedhelm S. erinnert sich daran, den Schuss gehört zu haben. Weil er fahnenflüchtig war, kam kein Krankenwagen und seine Schwester hat in auf einem Handkarren Richtung Krankenhaus gefahren. Auf dem Weg ist er verstorben. Aussage der Frau von S.: Man hat Fritz vor der Haustür erschossen.

Danach durften die Kinder nicht in die Schule gehen. Die Familie wurde von den Nachbarn ausgegrenzt und hatte bis zum Ende des Krieges Angst abgeholt zu werden. Die Familie bekam keine Unterstützung. Die Witwe von S. hat die Familie durch Nähen durchgebracht und erst viel später eine Witwenrente erhalten.

Bericht des Sohnes Friedhelm Schnülle


Wohnort: Zuletzt wohnhaft: Detmolder Weg HB 305 (heute: Detmolder Weg 105)


Verfolgung

Verfolgungsgrund: Fahnenflucht

Im Zweiten Weltkrieg Sanitätssoldat, zuletzt Luftwaffen-Sanitäts.Kompanie (mot) 2/19, Abgang am 15.07.1944 zum 5. Luftwaffen-Jäger-Regiment 38, fahnenflüchtig, hielt sich in seiner Wohnung verborgen, am 1.3.1945 in Lemgo erschossen, Leiche wurde durch Angehörige der B 6 Abteilung in die Leichenhalle des Krankenhauses Wolffsche Stiftung gebracht


Gedenkstein

Quellen im Stadtarchiv Lemgo

Literatur

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Stadtarchiv Lemgo

7.11.2023 angelegt

Fußnoten