Sandermann, Wilhelm (1909-1994)

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Prof. Dr. phil. Wilhelm Sandermann (* 6. Dezember 1909 in Selsen bei Hohenhausen (Kalletal); † 2. April 1994 in Lahr (Schwarzwald)) war Chemiker und Professor in Hamburg.

GND https://d-nb.info/gnd/115706771
Andere Namen
  • Sandermann, Heinrich Wilhelm (vollständiger Name)
  • Selhus, Wilhelm (Pseudonym)
  • Selasca, Guillermo (Pseudonym)
Geburtsdatum 6.12.1909
Geburtsort Selsen bei Hohenhausen
Sterbedatum 2.4.1994
Sterbeort Lahr (Schwarzwald)[1]
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Holzchemiker
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Gymnasium Leopoldinum in Detmold als Schüler
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Sandermann

Leben

Abitur am Leopoldinum Detmold. Studium der Chemie, Physik, Biologie an den Universitäten Leipzig und Gießen und an der TH Dresden 1930-1936. Promotion Leipzig 1936. Wissenschaftliche Mitarbeit im Laboratorium Arrhenius, Stockholm 1936-1938, Chefchemiker in der Industrie (bei der Firma Spangenberg, Hamburg) 1939-1947. Habilitation TH Dresden 1941.

Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft in Reinbek bei Hamburg (zuletzt als Direktor), Privat-Dozent für organische Chemie an der Universität Hamburg, ordentlicher Professor für Holzchemie dort seit 1963, emeritiert 1975. Sandermann und seine Mitarbeiter entdeckten 1957 bei ihren Forschungen das Dioxin und seine extreme Giftigkeit.

Technischer Berater für die Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen (FAO), für Ministerien der Bundesrepublik Deutschland und ausländische Regierungen, für Industrien und Universitäten in USA, Mexiko, Honduras, Costa Rica, Venezuela, Brasilien, Argentinien, Ägypten, Thailand, Indien, Nepal und seit Mai 1983 Volksrepublik China.

Auszeichnungen: WDR-Wissenschaftspreis »Das rostige Elektron« für den humorvollsten Wissenschaftler (1978).


Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Neuere Entwicklung und gegenwärtiger Stand der schwedischen Holzwirtschaft (Biberach a. d. Riss 1951)
  • Grundlagen der Chemie und chemischen Technologie des Holzes (Leipzig 1956)
  • Der Göttervogel ruft nicht mehr. Erlebnisbericht aus den Nebel-UrWäldern der Mayas (Gütersloh 1957)
  • Naturharze, Terpentinöl, Tallöl. Chemie und Technol. (Bln, Göttgn, Heidelb. 1960. Übersetzt ins Russische, Japanische und Chinesische)
  • Chemische Holzverwertung (München 1963)
  • Untersuchung vorgeschichtlicher »Gräberharze« und Kitte (Mainz 1966)
  • Las Industrias Quimicas de la Madera (Turrialba/Costa Rica 1968)
  • Und sie waren doch da. Wissenschaftliche Beweise für den Besuch aus dem All (München, Gütersloh 1975. Parodie unter dem Pseudonym Selhus auf von Däniken etc. - Übers. ins Holländ. , Span., Portugies. , Jugoslaw.)
  • Das erste Eisen fiel vom Himmel. Die großen Erfindungen der frühen Kulturen (München 1978. Übers. ins Holland., Ital. Auch als Taschenb.).
  • Die Kulturgeschichte des Papiers. – Berlin u.a. : Springer, 1988. 2. + 3. Aufl. unter dem Titel: Papier : eine Kulturgeschichte. - Berlin u.a. Springer 2. Aufl. 1992. 3. Aufl. 1997,

Beiträge

Ca. 250 Publikationen aus den Gebieten Chemie, Technologie, Archäologie, Entwicklungsländer, u. a.:

  • Biogenese und die Zusammensetzung der ursprüngl. Harzsäuren (Berichte d. Dt. Chem. Ges. Bln. 71.1938)
  • Wichtige physikalisch-chemische Vorgänge bei Harzfluß der Coniferen (Ebd. 74.1941)
  • Einfluß chemischer Faktoren auf die Festigkeitseigenschaften zementgebundener Holzwolleplatten (Holz als Roh- und Werkstoff. Bln. 9.1951. Mit U. V. Dehn)
  • Kommt ein Zeitalter des Holzes? (Zs. f. Weltforstwirtschaft. Hambg. 14.1951)
  • Einfluß von Holzinhaltsstoffen auf die Witterungsbeständigkeit und die Trocknung von Öl- und Polyesterlacken (Farbe und Lack. Hannover. 62.1956)
  • Gesundheitsschädigende Hölzer in der Betriebspraxis (Holz-Zentralblatt. Stuttg. 82.1956).
  • [als Selasca, Guillermo] Ein großer Züchtungserfolg: Die Cubico-Orange. – In: Naturwissenschaftlichen Rundschau, Band 41, 1988, S. 161.

Mitarbeit

Mitarbeit in in- und ausländischen Sammelwerken.


Literatur

  • Poggendorff, J. C.: Biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwiss., Bd 7a, T. 4,1 (Bln 1961, S. 22-23)
  • Ein gebürtiger Lipper besucht viele Länder (Unsere lipp. Heimat. Detm. 1967, Nr. 44, [S. 4])
  • Ordinarius für Holzchemie in Hamburg entstammt einer alten lippischen Familie (LR. 24.1969, Nr. 282 vom 6. Dez., [S. 15])
  • Dietrichs, H. H.: Prof. Dr. phil. W. S. 60 Jahre (Holz als Roh- und Werkstoff. Bln. 28.1970, S. 155-159)
  • Ders.: Prof. Dr. phil. W. S. 65 Jahre (Ebd. 32.1974, H. 12. S. 483)

und weitere Würdigungen

  • Kürschners Gelehrten-Kalender 1983, S. 3543.
  • Rudolf Patt: Prof. Dr. Wilhelm Sandermann 80 Jahre, Holz als Roh- und Werkstoff, Band 47, 1989, S. 520
  • Horst Nimz: Wilhelm Sandermann 80 Jahre, Holzforschung, Band 43, 1989, S. 423–424
  • Detlef Noack, Nachruf in: Uni HH: Berichte und Meinungen aus der Universität Hamburg, Band 25, 1994, S. 55–56
  • Eintrag von "Wilhelm Sandermann" im Hamburger Professorinnen- und Professorenkatalog.
https://www.hpk.uni-hamburg.de/resolve/id/cph_person_00000655 (abgerufen am 08.01.2022)


Weblinks

Status der Seite

Quelle: Autorenlexikon 1, Wikipedia

9.1.2022 angelegt

Fußnoten