Riecke, Hans-Joachim (1899-1986)

Aus lippelex.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hans-Joachim Riecke
Bild: NS-Heimatkalender (1934)

Hans-Joachim Riecke (* 20. Juni 1899 in Dresden; † 11. August 1986 in Hamburg) war Präsident der Lippischen Landesregierung bzw. Staatsminister für Lippe von 1933 bis 1936.

GND http://d-nb.info/gnd/130519618
Andere Namen Riecke, Hans Joachim
Geburtsdatum 20.6.1899
Geburtsort Dresden
Sterbedatum 11.8.1986
Sterbeort Hamburg
Bekannt als (Tätigkeitsfeld)
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Joachim_Riecke

Leben

Geboren am 20. Juni 1899 in Dresdenin einer evangelisch-lutherischen Familie.

Er besuchte die Volksschule in Riesa, und dann humanistische Gymnasien in Berlin, Schneeberg und Leipzig. Mit dem einjährigen Zeugnis wurde er am 02.11.1914 Kriegsfreiwilliger und leistete bis 1920 Militärdienst, in dem er viermal verwundet wurde und mit dem EK I. und II. Klasse ausgezeichnet wurde. Er wurde am 16.04.1917 Leutnant der Reserve, später zur Aktivierung eingereicht, wirkte von November 1918 bis März 1919 als Werbeoffizier für das Freikorps Hülsen und von März bis Dezember 1919 im 2. Infanterie-Regiment der "Eisernen Division" (Baltikum). Am 1.2.1920 wurde er aus dem Heer verabschiedet.

1920 bis 1922 machte er eine praktische Landwirtschaftslehre, an das er 1922 bis 1925 ein Studium der Landwirtschaft an der Universität Leipzig anschloss. 1925 bestand er die Saatzuchtprüfung und die Diplomprüfung. Er war kurz bis Juni 1925 in der Landwirtschaft tätig und wurde dann bis zum 31.3.1933 Beamter in der Landwirtschaftskammer für die Provinz Westfalen in Münster, zuletzt als Abteilungsvorsteher und (ab 1930) Landwirtschaftsrat. Ab 01.04.1933 wurde er unbezahlt beurlaubt.

1931 bis 1933 war er Mitarbeiter der Gauleitung Westfalen-Nord der NSDAP als Landwirtschaftlicher Gaufachberater, Gaufachberater für den Arbeitsdienst und Adjutant des Gauleiters.

Staatsminister in Lippe

01.04.1933-21.05.1933 Reichskommissar für Schaumburg-Lippe, 22.05.1933-02.06.1933 Präsident der Lippischen Landesregierung, 02.06.1933-31.01.1936 Staatsminister (Ministerpräsident) für Lippe-Detmold (ab 01.10.1935 beurlaubt zur Dienstverrichtung im Reichs- und Preußischem Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft).


26.07.1933-22.10.1936 Gauinspekteur (der Gauleitung Westfalen-Nord) für Lippe, Schaumburg-Lippe und die Grafschaft Schaumburg, 23.03.1934-31.01.1936 Sonderbeauftragter des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft für Landeskultur in Schaumburg-Lippe, 1934-April 1941 Mitglied des Deutschen Reichsbauernrates, November 1934 Gauarbeitsführer (Ehrenführer), 17.01.1936 Ministerialdirektor im preußischen Landesdienst, 01.02.1936 Ministerialdirektor im Reichs- und Preußuischem Ministerium für Ernährung und Lasndwirtschaft, 01.02.1936-14.09.1941 Oberabteilungsleiter der Abteilung VI (Wasserwirtschaft und Landeskultur, Bodenkultur, wasserwirtschaftliche Planung, Wasserwesen, Vermessungswesen, Moor- und Ödlandkultivierung, Fischerei) und zugleich Leiter der Abteilungen VII (Verwaltung des staatseigenen Grundbesitzes, insbesondere der verpachteten und selbstbewirtschafteten Staatsdomänen, des fiskalischen Streubesitzes, der staatlichen Weingüter und Moore, der fiskalischen Fischereien, Landgewinnungsarbeiten an der Nordseeküste) und VIII (Bäuerliche Siedlung, Verkehr mit landwirtschaftlichen Grundstücken) des Reichs- und Preußischem Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Leiter des Reichskuratoriums für Technik in der Landwirtschaft, Leiter des Reichsverbandes der Wasser- und Bodenverbände, Sonderbeauftragter für Landeskultur im Reichs- und Preußischem Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft , Verbandsführer im "Verband Deutscher Landeskulturgenossenschaften e. V.", 01.07.1937-31.08.1941 Verbindungsführer der SA zum Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 22.08.1939 als Hauptmann der Reserve zum aktiven Wehrdienst einberufen, August 1939-April 1941 Bataillonskommandeur (Frankreich), 12.06.1941 Kriegsverwaltungschef (Militärverwaltungschef), 12.06.1941 Leiter der Chefgruppe "Ernährung und Landwirtschaft" im Wirtschaftsstab Ost, 08.09.1941 Leiter der Hauptabteilung "Ernährung und Landwirtschaft" im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, 08.09.1941 Stellvertretender Leiter der Geschäftsgruppe Ernährung im Vierjahresplan, 15.09.1941 wegen Übergangs des Arbeitsbereichs Wasserwirtschaft vom Generalinspektor für Wasser und Energie übernommen, 01.01. -31.05.1942 Ministerialdirektor beim Beauftragten für den Vierjahresplan, 01.06.1942 wieder in das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft abgeordnet, 01.06.1942-1943 Vertreter des Staatssekretärs für die ernährungswirtschaftlichen Abteilungen im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Oktober 1942-1945 Hauptschriftleiter der Zeitschrift "Deutsche Agrarpolitik", 9.11.1942 SA-Gruppenführer (OSAF), 01.12.1942 Major der Reserve , 1944-1945 Staatssekretär im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 1945-1951 in alliierter Haft (u. a. in Bad Mondorf), 17.04.1946 Aussage im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozeß, später in einem Spruchkammerverfahren als "Mitläufer" eingestuft, 1952-1976 Prokurist und Leiter der Volkswirtschaftlichen Abteilung des Handelshauses Alfred C. Toepfer (Getreidehandel) in Hamburg

1921-1926 Mitglied des Bundes Oberland, dort zuletzt Führer der Mitteldeutschen Gruppen, 15.06.1925 Eintritt in die NSDAP (Mitgliedsnr. 16. 308), 1929-Januar 1936 Gauredner der NSDAP, 1933 Mitglied des Landtages (Preußen), November 1933-1945 Mitglied des Reichstages (WK 17), 15.03.1930 Eintritt in die SA, 1930 SA-Sturmführer, 20.04.1935 SA-Standartenführer (SA-Gruppe Westfalen), 09.11.1936 SA-oberführer, 09.11.1937 SA-Brigadeführer, 09.11.1942 SA-Gruppenführer, 10.10.1944 (auf persönlichen Wunsch des Reichsführers SS) Übertritt zur SS (Mitgliedsnr. 499. 307 V), 10.10.1944 SS-Gruppenführer, 6.11.1944 wegen Übernahme in die SS auf eigenen Antrag mit Wirkung vom 31.10.1944 "ehrenvoll" aus der SA ausgeschieden.

Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Der ländliche Grundstücksverkehr: insbesondere die Grundstückverkehrsbekanntmachung vom 26. Jan. 1937 / von Staatsminister a. D. Riecke ; Freiherr von Manteuffel. - 2. verb. und erg. Aufl. - Berlin: Reichsnährstand Verl.-Ges, 1938. - 456 S. : Kt. ; Nachtr. 12 S. - 01-E 2811

Beiträge

  • Lippe im Zeichen des nationalen Sozialismus. - In: Nationalsozialistischer Heimat-Kalender für Lippe. - 1 (1934), S. 54-55. - LZ 97(1934)
  • Die Memoiren des letzten lippischen Staatsministers : "Erlebnisse und Begegnungen" des Hans-Joachim Riecke / ausgew. u. kommentiert von Arnold Ebert. - In: Lippische Blätter für Heimatkunde. - 1988, S. 1 - 4. - LZ 152.4(1988,1)

Literatur

II 12927

  • Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46) : biographisches Handbuch. - Münster : Aschendorff, 2004. - (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen ; 22 A). - S. 250-251. - LSZI 111
  • Wigbert Benz: Hans-Joachim Riecke, NS-Staatssekretär: vom Hungerplaner vor, zum "Welternährer" nach 1945. - Berlin: WVB, Wiss. Verlag Berlin, 2014. - 127 S. - ZXUP 131

Weblinks

https://ns-reichsministerien.de/2018/01/29/hans-joachim-riecke/

Status der Seite

Quelle: Lilla 2004

10.4.2024 angelegt

Fußnoten