Pierius, Ulrich (-1642)

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Ulrich Pierius (* in Bremen; † 1642 in Lage) war ein evangelischer Geistlicher.

GND Kein Eintrag
Andere Namen
Geburtsdatum
Geburtsort Bremen
Sterbedatum 1642
Sterbeort Lage
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Geistlicher
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Lippische Landeskirche
    • 1610-1628 Schwalenberg 16
    • 1633-1642 Lage I, 19
Wikipedia Kein Eintrag


Leben

Geboren als Sohn des Dr. theol und Superintendenten Urbanus Pierius in Bremen, der aus Sachsen vertrieben worden war. Urbanus brachte seinen Sohn nebst seiner Tochter Elisabeth selbst nach Schwalenberg, umd dann in Brake den Grafen Simon zu besuchen, „der ihm in seiner Gefangenschaft soviel Gutes erwiesen“.

Zuvor fragte Ulrich Pierius an, ob er auch von den Zuhörern in Schwalenberg in hochdeutscher Sprache könne verstanden werden, sonst könnte er dort wenig ausrichten und könnte sich mit gutem Gewissen zur Bedienung der Pfarre nicht gebrauchen lassen. Michaelis 1610 übernahm er die Pfarre. Die Gemeinde war ihm von Anfang an wenig zugetan und hat ihn stets eine gewisse Abneigung fühlen lassen. Im Jahre 1611 verwies Simon VI. ihr dies. Dagegen verteidigten sich Bürgermeister und Rat mit dem Bemerken: sie brächten ihm alle Achtung entgegen, hingegen wäre es wünschenswert, wenn er mit Rücksicht auf die viele Landarbeit am Sonntag die Frühpredigt hielte, wie sein Vorgänger es auch getan, dagegen die täglichen zweimaligen Predigten, wie auch das zuvor nie gehörte unmenschliche Richten, Verdammen und Vermaldeien bleiben ließe, "indem er uns dem leidigen Teufel unaufhörlich zuweist und für Teufels Kinder ausschilt." Er muss hiernach bei der Einführung des reformierten Bekenntnisses recht stürmisch vorgegangen sein.

Im Jahre 1618 hatte er zu Schwalenberg noch an der „Freischießerei“ teilgenommen.

Im Jahre 1626 rief er die Rektorschule ins Leben. Schon 1616 gebrauchte er in der Kinderlehre den Heidelberger Katechismus. Im Jahr 1628 drang der Domherr von Oeynhausen von Paderborn mit 200 Soldaten auf den Kirchhof, die den Pastor samt seiner Familie misshandelten. Kurz nachher wurde er von Soldaten bis aufs Hemd ausgezogen. Das wenige Hausgerät, das er noch in einen verborgenen Winkel versteckt hatte, wurde von ihnen gefunden und geraubt. Er selbst wurde endlich abgesetzt und von der Pfarre gejagt. Er hielt sich nun eine Zeitlang auf der Burg Schwalenberg auf. Die Behörde stellte ihm einen Kollektenbrief aus.

Endlich wurde er 1633 nach Lage als Pastor berufen. Im Jahre 1636 wurden seine Frau und Tochter gefangen nach Paderborn geführt. Um 1641 unterbreitete er dem Konsistorium seine „desideria“ betreffs Kinderlehre, Tanzen usw.

Er starb 1642.

Literatur

  • Butterweck 1926, S. 451, 583.

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Quelle: Butterweck 1926

28.11.2022 angelegt


Fußnoten