Neubourg, Johannes (1862-1920)

Aus lippelex.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johannes Neubourg (* 13. August 1862 in Barntrup; † 2. Dezember 1920 in Bad Salzuflen) war ein erfolgreicher Kaufmann in Sumatra und Kamerun.

GND http://d-nb.info/gnd/189535873
Andere Namen
Geburtsdatum 13.8.1862
Geburtsort Barntrup
Sterbedatum 2.12.1920
Sterbeort Bad Salzuflen
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Kaufmann
Lippe-Bezug geboren und gestorben in Lippe
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia

Leben

Geboren am 13. August 1862 in Barntrup als drittältester Sohn des Pfarrers Carl Neubourg und seiner Ehefrau Emmy geb. Freybe. Er hatte vier Brüder und eine Schwester. Seit 1864 war der Vater Pfarrer an St. Johann in Lemgo, so dass Neubourg in Lemgo aufwuchs. Er besuchte das Gymnasium bis zur Quarta. Anschließend machte er eine Ausbildung als Gärtner, mit Stationen in Bückeburg, Herrenhausen und Sanssouci in Potsdam.

Seine erste Beschäftigung erhielt er durch Vermittlung von Freunden und Verwandten in den Königlichen Gärten Het Loo in den Niederlanden. Von hier bewarb er sich mit Erfolg um eine Anstellung als Assistent bei der Deli Maatschappij Compagnie in Amsterdam und reiste 1885 von Hamburg nach Sumatra.

Im Sumatra war er als Assistent und dann als Administrator auf einer großen Tabakplantage tätig, in der Regio Deli an der Ostküste Sumatras. Er wohnte in einem Haus auf der Plantage. In seiner freien Zeit begann er Objekte der indigenen Batak zu sammeln.

1892 und 1900 besuchte Neubourg die Familie in der alten Heimat. 1892 überzeugte er seinen jüngeren Bruder Ernst, ebenfalls sein Glück in Sumatra zu suchen. (Ernst wurde Assistenz und dann Administrator der Amsterdam Padang Compagnie.) Wohlhabend geworden, kündigte Neubourg 1903 seine Stelle und kehrte nach einer Weltreise über Honkong, Shanghai, Japan, die USA, die er mit der Eisenbahn von Kalifornien nach New York durchquerte, über Hamburg nach Deutschland zurück. Er ließ sich in Dresden nieder und wurde Mitinhaber einer Schokoladenfabrik. Hier lernte er Gertrud König kennen. Das Paar heiratete 1904 und zog nach Berlin, wo es in Berlin Lichterfelde lebte.

1914 nahm Neubourg den Auftrag der Bremer Firma Michaelsen an, deren Tabakplantagen in (der damals deutschen Kolonie) Kamerun zu begutachten. Er besuchte die Hafenstadt Kribi und dann die Pflanzungen landeinwärts. Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges war ihm zunächst die Rückkehr nach Deutschland nicht möglich. Im Oktober 1915 konnte er über Äquatorialguinea nach Spanien ausreisen, wo er als Deutscher als Internierter galt, aber seinen Aufenthaltsort frei wählen konnte, so dass er Spanien ausgiebig bereiste.

Nach dem Ende des Krieges, am 8. August 1919, reiste Neubourg aus Spanien über Amsterdam nach Deutschland zurück. Er besuchte seine Schwester Marie in Bad Salzuflen und reiste nach Berlin, wo seine Frau und er sich scheiden ließen. Anschließend zog er nach Bad Salzuflen. Dort starb er überraschend am 2. Dezember 1920. Er wurde auf dem Friedhof St. Johann in Lemgo beerdigt.


Literatur

  • Nachruf. Lippischer Allgemeiner Anzeiger, 3.12.1920.
  • Todesanzeige. Lippischer Allgemeiner Anzeiger 4.12.1920.
  • Jürgen Scheffler: Ein Leben als Kaufmann und Tabakpflanzer in den Tropen : Johannes Neubourg (1862-1920) auf Sumatra und in Kamerun. - In: Arnold Beuke, Stefan Wiesekopsieker (Hg.): Der Geschichte eine Stimme geben : Franz Meyer zum Abschied aus Bad Salzuflen. - Bielefeld : Verlag für Regionalgeschichte, 2018. - S. 233-245.
  • Ein kleines Stück Sumatra in Lippe. LZ 2.12.2020, S. 18.

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Scheffler 2018

30.4.2024 angelegt

Fußnoten