Neubourg, Carl Ernst (1763-1842): Unterschied zwischen den Versionen
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==Leben== | ==Leben== | ||
− | + | Geboren am 7. Juli 1763 in Falkenhagen als achtes von neun Kindern des Falkenhagener Pfarrers und späteren Superintendenten Wilhelm Karl Neubourg und seiner Frau Wilhelmine Katharine Juliane geb. Eberhardi. Er besuchte das Gymnasium in Holzminden und studierte anschließend Theologie an der Universität Marburg. | |
− | + | Erste Tätigkeit fand er als Gehilfe seines Vaters in Falkenhagen. am 22. März 1791 wurde er zweiter Pfarrer in Blomberg, 1793 erster Pfarrer. Am 11. Mai 1795 wurde er nach erfolgreicher Bewerbung als Pfarrer nach Brake berufen; im April 1797 wurde er Pfarrer in Oerlinghausen. Er war „ein Mann von Kenntnissen und unbescholtenem Wandel“, Schwager des „ehrlichen Amtsrats“ Rohdewald in Brake.<ref>Butterweck.</ref> | |
− | + | Am 22. September 1797 heiratete er Friederike Charlotte Barkhausen (1782-13.12.1859) vom Gut Niederbarkhausen (Tochter von Ferdinand Barkhausen (1738-1784) und Charlotte geb. Falkmann (1759-1828) aus Blomberg, die nach dem Tod ihres Mannes 1786 in zweiter Ehe den Amtsrat Rötteken heiratete). Das Paar hatte insgesamt zwölf Kinder. | |
− | Neubourg | + | 1811 geriet Neubourg in das Gerücht, der Vater eines unehelichen Kindes zu sein, und wurde daraufhin, trotz seiner Unschuldsbeteuerung und der Fürsprache von 350 Gemeindegliedern, von der Regierung in Oerlinghausen suspendiert und gezwungen, seinen Abschied zu nehmen, da er sonst unehrenhaft entlassen worden wäre.<ref>Sander 2019, S. 199 und 201.</ref> Er zog zunächst zur Familie seiner Frau nach Niederbarkhausen. Die folgenden Prozesskosten brachten die Familie in finanzielle Schwierigkeiten, da Neubourg in der Zeit kein Einkommen hatte. Nachdem das Gut Niederbarkhausen von seinem Besitzer verkauft worden war, zog die Familie Neubourg auf das Gut Dalbke. 1813 wurde Neubourg vom Westfälischen Konsistorium für wahlfähig erklärt und 1815 zum Rektor und Hilfsprediger in Bielefeld berufen. |
+ | Zum 20. Mai 1817 erhielt Neubourg die zweite Pfarrstelle der reformierten Gemeinde im niedersächsischen Bentheim. 1828 bis 1830 durchlebt er einen den lippischen Vorfällen ähnlichen Skandal in Bentheim mit zeitweiliger Suspendierung und dem Vorwurf unsittlicher Annäherung an mehrere Frauen. Die Vorwürfe können nicht hinreichend bewiesen werden, und so kehrt er in sein Amt zurück. 1836 ist er als erster Pfarrer in Bentheim genannt. Er stirbt am 15. April 1842 in Bentheim. | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
* Butterweck 1926, S. 333, 337, 353, 541. | * Butterweck 1926, S. 333, 337, 353, 541. | ||
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+ | * Hella Sander: Pfarrer Carl Neubourg (1763-1842) : ein Enfant terrible der lippischen Kirchengeschichte. - In: Lippische Mitteilungen (2019), S. 191ff. - https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/9944289 | ||
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− | Quelle: Butterweck 1926 | + | Quelle: Butterweck 1926, Sander 2019 |
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==Fußnoten== | ==Fußnoten== |
Aktuelle Version vom 30. April 2024, 12:12 Uhr
Carl Ernst Neubourg (Wirkungszeit: 1791-1811) war ein evangelischer Geistlicher.
GND | http://d-nb.info/gnd/121391034X |
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Andere Namen |
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Geburtsdatum | 7.7.1763 |
Geburtsort | Falkenhagen |
Sterbedatum | |
Sterbeort | |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Geistlicher |
Lippe-Bezug | |
Beziehung zu Personen |
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Beziehung zu Institutionen |
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Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Geboren am 7. Juli 1763 in Falkenhagen als achtes von neun Kindern des Falkenhagener Pfarrers und späteren Superintendenten Wilhelm Karl Neubourg und seiner Frau Wilhelmine Katharine Juliane geb. Eberhardi. Er besuchte das Gymnasium in Holzminden und studierte anschließend Theologie an der Universität Marburg.
Erste Tätigkeit fand er als Gehilfe seines Vaters in Falkenhagen. am 22. März 1791 wurde er zweiter Pfarrer in Blomberg, 1793 erster Pfarrer. Am 11. Mai 1795 wurde er nach erfolgreicher Bewerbung als Pfarrer nach Brake berufen; im April 1797 wurde er Pfarrer in Oerlinghausen. Er war „ein Mann von Kenntnissen und unbescholtenem Wandel“, Schwager des „ehrlichen Amtsrats“ Rohdewald in Brake.[1]
Am 22. September 1797 heiratete er Friederike Charlotte Barkhausen (1782-13.12.1859) vom Gut Niederbarkhausen (Tochter von Ferdinand Barkhausen (1738-1784) und Charlotte geb. Falkmann (1759-1828) aus Blomberg, die nach dem Tod ihres Mannes 1786 in zweiter Ehe den Amtsrat Rötteken heiratete). Das Paar hatte insgesamt zwölf Kinder.
1811 geriet Neubourg in das Gerücht, der Vater eines unehelichen Kindes zu sein, und wurde daraufhin, trotz seiner Unschuldsbeteuerung und der Fürsprache von 350 Gemeindegliedern, von der Regierung in Oerlinghausen suspendiert und gezwungen, seinen Abschied zu nehmen, da er sonst unehrenhaft entlassen worden wäre.[2] Er zog zunächst zur Familie seiner Frau nach Niederbarkhausen. Die folgenden Prozesskosten brachten die Familie in finanzielle Schwierigkeiten, da Neubourg in der Zeit kein Einkommen hatte. Nachdem das Gut Niederbarkhausen von seinem Besitzer verkauft worden war, zog die Familie Neubourg auf das Gut Dalbke. 1813 wurde Neubourg vom Westfälischen Konsistorium für wahlfähig erklärt und 1815 zum Rektor und Hilfsprediger in Bielefeld berufen.
Zum 20. Mai 1817 erhielt Neubourg die zweite Pfarrstelle der reformierten Gemeinde im niedersächsischen Bentheim. 1828 bis 1830 durchlebt er einen den lippischen Vorfällen ähnlichen Skandal in Bentheim mit zeitweiliger Suspendierung und dem Vorwurf unsittlicher Annäherung an mehrere Frauen. Die Vorwürfe können nicht hinreichend bewiesen werden, und so kehrt er in sein Amt zurück. 1836 ist er als erster Pfarrer in Bentheim genannt. Er stirbt am 15. April 1842 in Bentheim.
Literatur
- Butterweck 1926, S. 333, 337, 353, 541.
- Hella Sander: Pfarrer Carl Neubourg (1763-1842) : ein Enfant terrible der lippischen Kirchengeschichte. - In: Lippische Mitteilungen (2019), S. 191ff. - https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/9944289
Status der Seite
Quelle: Butterweck 1926, Sander 2019
19.11.2022 angelegt, 30.4.2024 ergänzt