Nabereit, Ernst (1918-1941)

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Ernst Nabereit (* 13. März 1918 in Waltrop (bei Recklinghausen); † 14. August 1941 in Tötungsanstalt Hadamar) war ein NS-Verfolgter in Lemgo.

GND Kein Eintrag
Andere Namen
Geburtsdatum 13.3.1918
Geburtsort Waltrop
Sterbedatum 14.8.1941
Sterbeort Hadamar
Religion
Staatsangehörigkeit
Beruf
Beziehung zu Personen

Leben

Ernst Nabereit wurde am 13. März 1918 in Waltrop bei Recklinghausen geboren, war evangelisch getauft und hatte sechs Geschwister. Nachdem er zuerst in der evangelischen Pflege- und Erziehungsanstalt für Schwachsinnige Wittekindshof bei Bad Oeynhausen untergebracht worden war, wurde er im Alter von acht Jahren am 20. April 1926 das erste Mal in der evangelischen Pflegeeinrichtung Eben-Ezer in Lemgo mit der Diagnose »Schwachsinn, cerebrale Kinderlähmung« aufgenommen.

Dort wohnte er knapp vier Jahre und besuchte die Anstaltsschule. Am 16. Januar 1930 wurde er für acht Monate in das Andreas Krankenhaus in Neuhaus verlegt, um einer orthopädisch-chirurgischen Behandlung unterzogen zu werden, denn er litt an einem »linksseitigen Klumpfuss«.

Nach erfolgter Operation wurde er im September 1930 erneut in die Einrichtung Eben-Ezer eingewiesen, obwohl sein Vater ihn zu sich nach Hause holen und ihn das Schuhmacherhandwerk erlernen lassen wollte. Seiner Bitte wurde aber nicht stattgegeben, so dass sein Sohn Ernst in Eben-Ezer verbleiben musste. Nach einem Urlaubsbesuch bei seinem Vater im Juni 1932 kam der inzwischen 14 Jahre alte Ernst vorerst nicht mehr nach Eben-Ezer zurück, stattdessen wohnte er in den folgenden drei Jahren zu Hause. Anscheinend wurde jedoch eine erneute Unterbringung in Eben-Ezer als erforderlich angesehen und am 2. Juli 1935 vollzogen. Beschäftigt wurde er in der Schneiderei, wo er vor allem Matten nähte.


Verfolgung

Verfolgungsgrund: Euthanasie

Knapp zwei Jahre später erfolgte am 8. April 1937 die Verlegung Ernst Nabereits in die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Warstein mit den Vermerken »Imbezillität bis Debilität« und »nicht gebessert, ungeheilt«. Nachdem er dort vier Jahre gewohnt hatte, wurde er am 11. Juli 1941 in die Zwischenanstalt Weilmünster verlegt. Wann er der Tötungsanstalt Hadamar übergeben wurde, ist nicht bekannt. Ungeachtet dessen wurde er dort im Alter von 23 Jahren am 14. August 1941 unter dem Einsatz von Kohlenmonoxyd erstickt und damit mordet.

Gedenkstein

Quellen in Eben-Ezer

  • Unverzeichnete Bewohnerakte Eben-Ezer in Lemgo (Altregistratur, Keller der Hauptverwaltung)
  • Aufnahmebuch Männer, Nr. 459 und 585 (AEE, Best. Verwaltung, Nr. 137)
  • Entlassbuch Männer, Nr. 520 (AEE, Best. Verwaltung, Nr. 140)
  • LWV-Archiv Kassel, Best. Opferdatenbank: Opferliste 1941
  • LWL-Archiv Münster, Best. 660 (Warstein, Bewohnerakten)
  • Treise Kapelle in Warstein, Gedenktafel, Nr. 277


  • Digitales Gedenkbuch Stiftung Eben-Ezer
https://www.eben-ezer.de/eben-ezer/geschichte/digitales-gedenkbuch/euthanasie/biographien.html


Literatur

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Stadtarchiv Lemgo

8.11.2023 angelegt

Fußnoten