Mey, Johanne von (1830-1919)

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Johanne von Mey (* 5.1.1830 in Dielingen; † 20. April 1919 in Hausberge bei Porta Westfalica) war eine Lehrerin und Autorin.

GND Kein Eintrag
Andere Namen Mey, Johanna Dorothea Viktoria von (Geburtsname)
Geburtsdatum 5.1.1830
Geburtsort Dielingen
Sterbedatum 20.4.1919
Sterbeort Hausberge
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Lehrerin, Autorin
Lippe-Bezug
  • Verwandtschaft in Lippe
  • literarischer Nachlass in der Lippischen Landesbibliothek
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Johanne von Mey wurde am 5. Januar 1830 in Dielingen als älteste Tochter des preußischen Amtmanns Christian von Mey und seiner ersten Frau Charlotte geb. Punge geboren. Sie ist vermutlich in Minden aufgewachsen, wo sie die Städtische Mindener Töchterschule besucht haben dürfte.[1] Wahrscheinlich machte sie danach eine Ausbildung zur Lehrerin.

Vermutlich war sie dann als Lehrerin an einer Schule für kleine Kinder in Herford tätig. Als Lehrerin blieb sie unverheiratet.[2] 1886 war sie jedenfalls einer Schule für kleine Kinder im Kreis Herford beschäftigt, die Charlotte Bergmann leitete.[3] Bei Bergmanns Dienstjubiläum trat sie nicht nur als Organisatorin, sondern auch als Dichterin hervor.[4]

Im Herforder Kreisblatt vom 25.7.1891 wird berichtet,[5] Fräulein Johanne von Mey habe dem Herforder Verein für Altertümer »Zwei Andenken von dem Stifter und ersten Obrist des Herforder Schützenfestes, Justizrat Wilhelm Winzer, (übergeben), nämlich zwei demselben vom ersten Bataillon gewidmete Pfeifenköpfe«, aus dem Jahr 1833. Im Herforder Kreisblatt vom 11.11.1893 wird berichtet,[6] Fräulein Johanne von Mey habe dem Herforder Museum am 27. Oktober ... »aus ihren, der ehemaligen Abtei entstammenden Schätzen ein so herrliches Geschenk gemacht«, nämlich ein fast lebensgroßes Ölporträt von 1767 von der letzten Fürstäbtissin Friederike Charlotte Leopoldine Louise Prinzessin von Preußen.

Vielleicht ging sie um 1900 in den Ruhestand und wohnte dann bei ihrer Familie in Hausberge (Porta Westfalica). Das Minden-Lübbecker Kreisblatt berichtet am 24. Oktober 1910 aus Minden,[7] dass am 23. Oktober anläßlich des Geburtstags der Kaiserin Auszeichnungen verliehen wurden, von denen die Rote Kreuzmedaille 3. Klasse an Fräulein Johanne von Mey in Hausberge ging (ebenso wie an den Staatsminister von Gevekot in Detmold). »Verliehen wurde die Auszeichnung an Männer, Frauen und Jungfrauen die sich durch mehrjährige Tätigkeit oder hervorragende Handlungen um das Rote Kreuz verdient gemacht haben. Als Voraussetzung zum Erlangen einer höheren Klasse war der Besitz der niederen Klasse. Vorgesehen waren mindestens 5 Jahre.«[8]

In den Jahren 1911 und 1913 brachte sie beim J.C.C. Bruns Verlag zwei Kinderbücher heraus.

Sie starb am 20. Arpil 1919 in Hausberge.

Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Das Hexenhäuschen am Jakobsberge: einer wahren Geschichte nacherzählt für meine kleinen Freundinnen. - Minden i.W.: Bruns, 1911. - 31 S. - 02-Slg 45 Nr 11
  • Maerchengruß an meine kleinen Freunde und Freundinnen. - Minden i.W.: Bruns, 1913. - 59 S. - 02-Slg 45 Nr 12


Literatur

Weblinks

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Quelle: Recherche

7.2.2024 angelegt

Fußnoten

  1. Diese Vermutung ergibt sich aus der Tatsache, dass sie Schülerin einer Lehrerin Charlotte Bergmann war, die 1886 60jähriges Lehrjubiläum feierte, also seit 1826 im Dienst war -- und die Städtische Mindener Töchterschule wurde 1826 gegründet, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Herder-Gymnasium_Minden.
  2. Siehe Artikel zum Lehrerinnenzölibat https://de.wikipedia.org/wiki/Lehrerinnenz%C3%B6libat.
  3. Charlotte Bergmann wurde am 01.08.1805 in Einbeck geboren und ist am 22.02.1890 in Herford verstorben (Nr. 99/1890 Herford); freundliche Auskunft des Kommunalarchivs Herford. - Die Mindener Zeitung berichtet am 6.2. aus Herford, Charlotte Bergmann habe »einer Schule für kleine Kinder« vorgestanden. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/15424917. Im Nachruf auf Charlotte Bergmann in der Westfälischen Zeitung (Bielefelder Tageblatt) heißt es, Bergmann habe »eine Privatschule von Knaben und Mädchen« gegründet, in welcher die Kinder bis zum 8. Lebensjahr unterrichtet wurden und die ziemlich erfolgreich war. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/2029792.
  4. Im Herforder Kreisblatt wird von Mey am 4.2.1886 erwähnt in einer Meldung aus Herford https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/12768895?query=%22johanne%20von%20mey%22. Am Vortage habe man das 60jährige Lehrerjubiläum des Fräuleins Charlotte Bergmann »in den geschmückten Sälen des Weinclubs« mit 300 Gästen gefeiert. Bei diesem Ereignis wurde eine Dichtung »des Fräulein von Mey: Aus der Märchenwelt, mit der ganzen Koboldwelt, mit Sneewittchen, Dornröschen, Rotkäppchen, dem Rattenfänger von Hameln!« vorgetragen, anschließend trat eine von von Mey geleitete »singende Kinderschule« auf. Der Berichterstatter fasst das Programm zusammen, Johanne von Mey habe »für den schönen Abend am meisten gewirkt«. Aus dem Artikel geht weiters hervor, dass sie bei der genannten Charlotte Bergmann Unterricht gehabt hat, denn der Abend ist von einem »Komitee früherer Schülerinnen« organisiert worden. Der Landrat von Borries sei ein alter Freund der Familie, »der in launiger Rede uns von seinen jugendlichen Versuchen unter Leitung eben dieser Dame (Johanne von Mey) erzählte«. Rudolf von Borries ist am 12.8.1843 geboren und war von 1870 bis 1890 Landrat des Kreises Herford.
  5. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/12856318?query=%22johanne%20von%20mey%22 .
  6. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/12858510?query=%22johanne%20von%20mey%22
  7. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/15173069?query=%22johanne%20von%20mey%22 ; vgl. gleiche Meldung im Herforder Kreisblatt am 25.10.1910 https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/12889530?query=%22johanne%20von%20mey%22 .
  8. https://www.ehrenzeichen-orden.de/deutsche-staaten/rote-kreuz-medaille-3-klasse-1898-in-bronze.html