Melm, Christian Friedrich (1805-1881)

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Christian Friedrich Melm (* 3. Dezember 1805 in Lage; † 6. September 1881 ebenda) war ein evangelisch-reformierter Geistlicher und Autor.


GND Kein Eintrag
Andere Namen
Geburtsdatum 3.12.1805
Geburtsort Lage
Sterbedatum 6.9.1881
Sterbeort Lage
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Geistlicher
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Lippische Landeskirche
    • 1828-1830 Oerlinghausen II, 5 (Hilfspredigerstelle)
    • 1830-1834 Pastor zu Augustdorf 3
    • 1835-1875 Pastor in Falkenhagen 25
    • 1869-1874 Superintendent der Klasse Brake
  • Theologische Lesegesellschaft
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Geboren zu Lage als Sohn des dortigen Pastors Christian Friedrich Melm und der Christine Marie Hildebrand. Er besuchte von 1824-1827 die Universitäten Göttingen und Halle, wurde 1828 unter die lippischen Kandidaten aufgenommen. Von 1828-30 war er Gehilfe in Oerlinghausen, seit 1830 Pastor in Augustdorf. 1831 heiratete er Elisabeth Charlotte Franziska Schönfeld, eine Tochter des Pastors Schönfeld zu Reelkirchen. In Augustdorf pflanzte er 1832 Maulbeerbäume, um dort die Seidenzucht »in Schwung zu bringen«.

1835 ließ er sich nach Falkenhagen versetzen. 1858 wurde ihm das Amt eines Superintendenten der Klasse Brake übertragen, das er am 1. Oktober 1874 niederlegte. Er war jahrelang Direktor der theologischen Lesegesellschaft (wie sein Vater). Im Katechismusstreit stand er auf Seiten Stockmeyers, Rohdewalds usw. und verfasste gegen den Weerthschen Leitfaden im Lippischen Magazin mehrere Artikel. Aus seiner Feder floss 1858 das Buch „Vom Kloster Falkenhagen. Ein Beitrag aus dem Lippischen zur Geschichte und Beleuchtung des Verhaltens der römisch katholischen Kirche und Bischöfe gegen die evangelische Kirche und Landesfürsten“, ferner 1873 „Jesuitenlehre und Politik nach ihrem Fundamentalsatze“. Aus dem Reinertrag der erstgenannten Schrift schaffte er 1859 für die Kirche einen neuen silbernen, reich vergoldeten Kelch an.

Im Jahre 1875 wurde er aus sittlichen Gründen seines Amtes entsetzt. Hiergegen gab er 1876 eine „Rechtfertigung“ heraus.

Er war ein begabter, theologisch durchgebildeter und auf dem Gebiete des Kirchenrechts sehr erfahrener Mann. Um die Gemeinde Falkenhagen machte er sich durch Vergrößerung des Friedhofes, durch bauliche Veränderungen des Pfarrhauses usw. verdient. Seinen Lebensabend verbrachte er in Lemgo und Lage, seiner Vaterstadt, wo er am 6.9.1881 gestorben ist.


Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Vom Kloster Falkenhagen : ein Beitrag aus dem Lippischen, zur Geschichte und Beleuchtung des Verhaltens der römisch-katholischen Kirche und Bischöfe gegen die evangelische Kirche und Landesfürsten. – [S.l.], 1858. – 68 S.
02-LH 79 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:466:1-27534
  • Jesuiten-Lehre und Politik : nach ihrem Fundamentalsatze, im einzelnen Punkten, Consequenzen und Betäthigungen auf dem Gebiete der Kirche und des Staates. – Detmold : Meyer, 1873. – VIII, 94 S.
02-Th 1787 XXX
  • Bericht des Superintendenten und Pastors ... über sein Verhalten und das Verfahren gegen ihn : in Veranlassung der wider ihn verhängten Amtssuspension und Dienstentlassung als Pastor zu Falkenhagen. – Lage : Selbstverl. d. Verf., 1876. – XXVII, 176 S.
02-18 L 9783 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-13981


Beiträge

  • Erklärung (LippMag. 7.1842, Nr. 25)
  • Für d. Einführung eines ordentlichen kirchlichen Katechismus, u. gegen den [Weerthschen] Leitfaden (LippMag. 7.1842; Nr. 20-22)
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/1630374
  • Bruchstücke aus d. Schulberichte vom 5. Nov. v. J. die Schule zu Rischenau betreffend (Die Wage 3.1850, Nr. 22, 23, 25, 26)
  • Aufforderung u. Erklärung. (Zugleich ein Beitrag zur Geschichte d. Demokratie im Lippischen seit 1848) (LippVolksbl. 20.1850, Nr. 19, 20)
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/2124004
  • Wilhelm von Humboldt’s „Freundin“ [Charlotte Diede] : Authentische Mitteilungen von ihrem Neffen. - In: Gartenlaube (1877) 16, 264-267.
https://de.wikisource.org/wiki/Wilhelm_von_Humboldt%E2%80%99s_%E2%80%9EFreundin%E2%80%9C

Literatur

  • Obermeyer, Friedrich: Freywillige Erklärung über die von dem Herrn Prediger Melm zu Lage deserirte Handschrift eines Katechismus (Westphalen u. Rheinland. Herford. 4.1825, St. 38)
  • Dreves, August: Geschichte d. Kirchen d. Lipp. Landes (1881)
  • Butterweck, Wilhelm: Die Geschichte d. Lipp. Landeskirche (1926), 282, 309, 399, 543

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Butterweck 1926

18.3.2021 angelegt

Fußnoten