Lippisches Magazin (1835-1843)

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Das Lippische Magazin für vaterländische Cultur und Gemeinwohl war eine wöchentlich erscheinende Zeitschrift.

Lippisches Magazin für vaterländische Cultur und Gemeinwohl
Alternative Schreibung Kultur
Abkürzung
Typ Zeitschrift
GND Kein Eintrag
ZDB 331673-7
LLB-Bestand LZ 42.4°
Digitalisat https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-6284
Erscheinungsweise
Vorgänger
Verlauf 1 (1835/36) Nr. 1 vom 8.4.1835

bis 8 (1842/43) Nr. 52 vom 29.3.1843

Nachfolger Vaterländische Blätter (1843-1849)
Frequenz wöchentlich: mittwochs
Verbreitung
Ort, Verlag Lemgo, Meyer
Verantwortliche*r
  • Jg. 1-4: Rudolph Brandes, Moritz Leopold Petri, Heinrich Schierenberg
  • Jg. 5-7: Rudolph Brandes, Moritz Leopold Petri
  • Jg. 8: Moritz Leopold Petri
Parteilichkeit

Geschichte

Justizkanzleirat Moritz Leopold Petri ersuchte am 8.1.1835 die lippische Regierung um die Genehmigung, eine neue Zeitschrift herauszugeben. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Lippe nichts Vergleichbares; es erschienen neben dem Kalender und dem Intelligenzblatt keine weitere lokal bezogene Zeitschrift in Lippe. Petri hatte sich für die Herausgeberpflichten bereits die Mitwirkung von Brandes und Schierenberg gesichert. Das Profil der Zeitschrift skizzierte er so: die Zeitschrift wolle über die Geschichte und wichtigere aktuelle Ereignisse "im Lippischen und der nächsten Umgegend" schreiben, aber die Politik des Tages gänzlich ausschließen. (Das war eine nötige Einschränkung wegen der geltenden Zensurbestimmungen.) Außerdem sollten "gemeinnützige Mitteilungen" und Aufsätze aus den Bereichen Technik, Wirtschaft und Landwirtschaft, Naturwissenschaft, Gesundheitswesen und Rechtswesen, der Literatur und schönen Wissenschaften, schließlich "vermischte Aufsätze über Angelegenheiten des religiösen und sittlichen Lebens" zu lesen sein. Die Regierung genehmigte das Gesuch, mit der Einschränkung, das auch aktuelle lippische Ereignisse aus der Berichterstattung ausgeschlossen sein sollten.

Für die Finanzierung war das Blatt auf die Abonnements angewiesen, da das Intelligenzblatt das Privileg der amtlichen Anzeigen besaß. Für Privatanzeigen stand als Beiblatt ein "Anzeiger" zur Verfügung.

Das Lippische Magazin erschien erstmals am Mittwoch, den 8.4.1835; der Jahrgang reichte entsprechend bis zum März des Folgejahres. Das Blatt wurde im Quartformat gedruckt und umfasste einen Druckbogen, also 8 Seiten. Das Abonnement kostete jährlich 2 Rthlr.

Aktuelles fand in der Form von Nachrichten Eingang. So berichtete das Blatt 1835 über die Gründung des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins oder über den Bau einer Badeanstalt an der Werre. -- Das Wirken der Zensur spürten die Leser*innen, wenn längere, über mehrere Nummern reichende Abhandlungen nicht fortgesetzt oder beendet wurden, wie das erstmals im 8. Stück des 1. Jahrgangs mit der Abhandlung des Pastors Volkhausen über Die neue Preußische Kirchenordnung für die Provinz Westfalen und die Rheinprovinz der Fall war.[1]

Seit April 1838 setzte sich das Lippische Magazin' für den Bau des Hermannsdenkmals ein; Mitherausgeber Petri war auch im Verein für das Hermannsdenkmal tätig.

Schierenberg verließ das Herausgebergremium nach vier Jahrgängen. Brandes starb ...

Vom Lippischen Magazin zu den Vaterländischen Blättern

Am 13. Februar 1842 starb der Schriftleiter des Fürstlich Lippischen Intelligenzblattes, Pastor Pothmann. Die Redaktion übernahm zum Januar 1843 der ohnehin viel beschäftigte Moritz Leopold Petri, der darauf drang, die Redaktion nach Detmold zu verlegen. Im Frühjahr 1842 zog die Meyersche Hofbuchdruckerei von Lemgo nach Detmold um.

Petri wäre es ihm am liebsten gewesen, das Intelligenzblatt mit dem Lippischen Magazin zu vereinigen. Vorteile sah er für beide: das Intelligenzblatt wäre künftig inhaltlich reicher, das Lippische Magazin finanziell besser gestellt gewesen, da das Intelligenzblatt ja das Anzeigenprivileg besaß.[2] Dazu äußerte sich die Regierung zwar nicht, aber am 10. März 1843 kündigte Verleger Helwing die Herausgabe des Lippischen Magazins. Petri führte daher die Zeitschrift unter dem "mehr passenden Titel"[3] Vaterländische Blätter fort, deren erster Jahrgang auf der Titelseite zugleich markiert war als 9. Jahrgang des Lippischen Magazins.



Beilagen

  • Detmolder Anzeiger
  • Anzeiger zum Lippischen Magazin


Literatur

  • Arno Schröder, Geschichte des Zeitungswesens in Lippe, Detmold 1932
https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-13921
  • Wilhelm Süvern: Lippisches Magazin : die Geschichte einer Heimatzeitschrift. Detmold : Lippischer Heimatbund, 1974. - (Lippische Heimatbücher, Geschichtliche Reihe, Bd. 3).
ZXHJ 102

Weblinks


Status der Seite

Quelle: Süvern 1974, ZDB, LippBibl

9.11.2022 angelegt

Fußnoten

  1. https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/2093149 , vgl. Süvern, S. 22.
  2. Süvern, S. 71.
  3. So Petri an die Regierung, zitiert nach Süvern, S. 71.