Krappe, Ernst (1891-1977)

Aus lippelex.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dr. Ernst Krappe
Bild: Lippische Landesbibliothek, BA LP-13-24

Ernst Krappe (* 31. Oktober 1891 in Soest; † 12. Mai 1977 in Minden) war Finanzbeamter, NSDAP-Mitglied und der letzte demokratisch gewählte Ministerpräsident in Lippe.

GND https://d-nb.info/gnd/125272588
Andere Namen Krappe, Karl Georg Ernst (voller Name)
Geburtsdatum 31.10.1891
Geburtsort Soest
Sterbedatum 12.5.1977
Sterbeort Minden
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Politiker, Finanzbeamter
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Finanzamt Lemgo
  • Lippische Landesregierung
  • NSDAP
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Krappe

Leben

Geboren 1891 in Soest als Sohn eines preußischen Offiziers. Er besuchte das Gymnasium in Minden und studierte anschließend Rechts- und Staatswissenschaften und Volkswirtschaft in Lausanne, München und Berlin. 1914 wurde er Gerichtsreferendar. Von August 1914 bis Dezember 1918 nahm er als Artillerie-Offizier und zuletzt als Ordonnanzoffizier beim Artillerie-Kommandeur 232 am ersten Weltkrieg teil.

1920 promovierte er in Breslau (heute Wrocław in Polen). 1921 wurde er Gerichtsassessor. Von 1921 bis zum Februar 1933 arbeitete er in der Reichsfinanzverwaltung in Minden, Paderborn und Herford. Am 1.11.1929 wurde er Regierungsrat und zum Vorsteher des Finanzamtes in Lemgo ernannt. Im gleichen Jahr trat er in die NSDAP ein.

Erst 1931 verlegte er auch seinen Wohnsitz nach Lemgo und bezog eine Dienstwohnung in der Engelbert-Kaempfer-Straße.[1] In diesem Jahr wurde er Gauwirtschaftsreferent im GAU Westfalen-Nord der NSDAP und 1932 Gauleiter über Wirtschaftsfragen und Gauinspektor für die Gauleitung. Bei den Reichstagswahlen im Juli 1932 hatte er einen vorderen Listenplatz und war vom 31.7.1932 bis zum 12.9.1932 Mitglied des Reichstages.[2] Bei den Reichstagswahlen im November 1932 verlor er sein Mandat.

Nachdem die NSDAP die Landtagswahlen in Lippe im Januar 1933 gewann, wurde Krappe am 7. Februar 1933 »auf Weisung des Gauleiters Meyer« von der NSDAP, der DNVP und dem Evangelischen Volksdienst zum Lippischen Landespräsidenten und Ministerpräsidenten gewählt.

Nach Streit mit dem Lemgoer NSDAP-Mann Steinecke und internen Querelen wurde er am 22.5.1933 auf eigenen Antrag aus dem Amt entlassen; sein Nachfolger wurde Hans-Joachim Riecke. Krappe wechselte im Juli 1933 als Oberregierungsrat an das Landesfinanzamt Kassel und wurde dort im Juli 1934 zum Landesfinanzamtsdirektor bzw. Finanzpräsident befördert.

Er starb 1977 in Minden.

Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Beiträge zur Lehre von der Notverordnung. - Minden i. W.: Mühlbach, 1920. - 2 Bl. - Breslau, Univ., Diss., 1920
USB Köln U20/243 K0001


Literatur

  • Vor einem Jahr. Rücktritt des Landespräsidenten Drake - Bildung einer nationalsozialistischen Regierung mit Dr. Krappe als Landespräsident - eine Würdigung der 3½ monatlichen Regierungszeit. - In: Lippische Tageszeitung 39 (1934) 32 vom 7.2.1934.
https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/19962690
  • Lilla, Joachim: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46) : Biographisches Handbuch. Münster 2004, S. 198.
LSZI 111 https://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/finde/langDatensatz.php?urlID=1282&url_tabelle=tab_person
  • Lueke, Florian: Als Hitler "auf die Dörfer ging" : der heute vergessene Finanzamtsdirektor Ernst Krappe ... - In: Lippische Landes-Zeitung vom 30.1.2023, S. 10.

Weblinks

  • Biographie in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
https://www.reichstag-abgeordnetendatenbank.de/selectmaske.html?pnd=125272588&recherche=ja

Status der Seite

Quelle: Lueke 2023, Lilla 2004

4.8.2023 angelegt

Fußnoten

  1. Lueke 2023.
  2. Siehe Abgeordneten-Datenbank.