Kracht, Christoph Wilhelm (1811-1902)
Christoph Wilhelm Kracht (* 15. März 1811 in Lemgo; † 14. März 1902 ebenda) war Inhaber der Lemgoer Firma Kracht und Begründer der mechanischen Leineweberei in Lemgo.
GND | Kein Eintrag |
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Andere Namen | |
Geburtsdatum | 15.3.1811 |
Geburtsort | Lemgo |
Sterbedatum | 14.3.1902 |
Sterbeort | Lemgo |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Unternehmer |
Lippe-Bezug | tätig in Lemgo |
Beziehung zu Personen | |
Beziehung zu Institutionen |
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Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Der Urahn der Familie, Christoph Kracht, war im 17. Jahrhundert Rektor in Herford. Sein Sohn Bernardus Kracht war Prediger an der Münster-Kirche in Herford. Seit 1708 ist die Familie in Lemgo ansässig. 1810 gründeten Großvater und Onkel von Christoph in Lemgo die „Feine Leinen- und Handeskompagnie Christoph Engelbrecht Kracht, Henrichs Sohn“
Christoph Wilhelm Kracht wurde in Lemgo am 15. März 1811 geboren. Er wuchs als Vollwaise im Haus seines Onkels auf, der Mitbesitzer der Handelskompagnie war. Hier erhielt er Erziehung und eine fünfjährige Ausbildung. Anschließend trat er als Teilhaber in die Firma ein.
Im Rahmen seiner Tätigkeit für die Firma fuhr er regelmäßig zur Lichtmess nach Braunschweig oder zur Ostermesse nach Leipzig (mit der Extrapost), um dort Tuche für den Verkauf in Lemgo zu erwerben.
Auf Krachts Initiative geht die Einführung des „Schnellschützen“ in der privaten lippischen Leinenweberei zurück. Das ist ein Schnellhandwebstuhl mit mechanischen Vereinfachungen. Nach der Einführung der mechanischen Spinnereien um 1856 kaufte die Firma Kracht die Maschinengarne. 1887 entschloss sich Christoph mit seinem Sohn Paul, selbst eine Mechanische Weberei aufzubauen. Er führte damit in Lemgo eine neue Industrie ein.
Neben seinen beruflichen Verpflichtungen fand Kracht Zeit, sich im öffentlichen Leben der Stadt Lemgo zu engagieren. Er war Mitglied des Kuratoriums des städtischen Gymnasiums udn gehörte viele Jahrzehnte dem Vorstand der Bürgerschulen an. Er gründete die Kleinkinderschule.
Er war seit dem 30.7.1858 verheiratet mit Elisabeth Schröter. Das Paar hatte zwei Kinder, eine Tochter Luise (* 1859) und einen Sohn Paul, er die Geschäftsführung erbte.
Christoph Wilhelm starb nach am 14. März 1902, am Vorabend seines 91. Geburtstages, in Lemgo.
Er war fast zwei Meter groß und ein schneller Reiter. Er trug zeit seines Lebens die biedermeierliche Barttracht der „Fräse“ (siehe Bild)
Literatur
- Christoph Wilhelm Kracht (1811-1902) : Begründer der mechanischen Leinenweberei in Lemgo. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 260-261.
Weblinks
- Webseite der Firma Kracht https://www.kracht.com/
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Quelle: Menschen 1936
19.03.2023 angelegt