Kluckhohn, August von (1832-1893)

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Prof. Dr. August von Kluckhohn
Bild: Menschen vom lippischen Boden (1936)

August von Kluckhohn (* 6. Juli 1832 in Bavenhausen im Kalletal; † 19. Mai 1893 in München) war Historiker und Prof. für Geschichte in München und Göttingen.

GND http://d-nb.info/gnd/116239913
Andere Namen Kluckhohn, August
Geburtsdatum 6.7.1832
Geburtsort Bavenhausen
Sterbedatum 19.5.1893
Sterbeort München
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Historiker, Universitätslehrer, Autor
Lippe-Bezug geboren in Bavenhausen
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/August_von_Kluckhohn

Leben

Geboren 1832 in Bavenhausen im Kalletal als siebtes von neun Kindern des Dorfschmiedes Kluckhohn und seiner Frau Catrina geb. Rendorf aus Hagendonop. Er besuchte die Dorfschule und arbeitete in der Landwirtschaft mit, welche die Familie neben der Schmiede betrieb. Da sich seine intellektuelle Begabung früh zeigte, wurde er Ostern 1848 in die Untersekunda des Gymnasiums Lemgo aufgenommen. Weil seine Vorbildung durch die Dorfschule ungenügend war, besuchte er das Gymnasium bis zum Herbst 1853. Er schloss mit der Reifeprüfung ab.

Mit einem Stipendium der Clostermeier-Stiftung begann er ein Studium an der Universität Heidelberg, wo er zunächst Jura hörte, dann aber zur Geschichtswissenschaft wechselte. Nach fünf Semestern legte er eine Dissertation über den „Gottesfrieden“ vor, die mit der Bestnote benotet wurde. Ostern 1856 setzte er sein Studium in Göttingen fort. 1857 erschien eine ausgearbeitete Fassung seiner Dissertation als erste Veröffentlichung. 1858 kehrte er nach Heidelberg an die Universität zurück und habilitierte sich. Als Privatdozent hielt er anschließend Vorlesungen über die Zeit der Hohenstaufen.

Im Herbst 1858 wurde Kluckhohn Redakteur der Historischen Zeitschrift in München und blieb dies bis zum Umzug der Redaktion nach Bonn 1861. Im Sommer 1859 wurde er eingeladen, sich an der geplanten Veröffentlichung der Reichsakten des 14. Jahrhunderts durch die Münchener historische Kommission zu beteiligen. Im Mai 1860 habilitierte sich Kluckhohn in München. Von der historischen Kommission erhielt er den Auftrag, die Wittelsbacher Korrespondenzen zu edieren.

1865 wurde er außerordentliches, einige Jahre später dann ordentliches Mitglied der Münchener Akademie der Wissenschaften. 1866 wurde er zum außerordentlichen Professor in München ernannt, 1869 zum ordentlichen Professor an der Technischen Hochschule in München und Honorarprofessor an der Universität München. Währenddessen hatte er das Editionsprojekt vorangetrieben, 1867 erschien der erste Band der „Briefe Friedrichs des Frommen“, 1870 und 1872 der zweite Band (in zwei Lieferungen).

Von 1877-1880 war Kluckhohn Direktor der Technischen Hochschule. Er wurde mit einem „hohen bayerischen Orden“ ausgezeichnet und damit zugleich geadelt.

1883 folgte er einem Ruf an die Universität Göttingen. Hier nahm er das Reichsakten-Projekt wieder auf, dessen erster Band 1893 erschien. Er starb am 19.5.1893 bei einer Reise in München, als er seine Arbeit der historischen Kommission in München präsentieren wollte.

Kluckhohn veröffentlichte zahlreiche Arbeiten; eine Auswahl davon ist zusammengefasst in dem Auswahlband „Vorträge und Aufsätze“, hg. von Heigel und Wrede.

Kluckhohn war verheiratet mit Pauline geb. Stallforth (1848–1923) aus Bremen. 1884 wurde in Göttingen sein Sohn Wilhelm Kluckhohn (der Vater des Kunsthistorikers Erwin Kluckhohn) geboren, 1886 sein Sohn Paul Kluckhohn. Von den drei Töchtern, die ihn überlebten, wurde eine die Begründerin Leiterin der Luisenschule in Göttingen.

Mehrere Brüder Kluckhohns sind 1849 nach Amerika ausgewandert. Ein Neffe war Lehrer und Organist in Detmold.


Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Geschichte des Gottesfriedens. – Leipzig : Hahn, 1857. - IV, 150 S.
02-14.02.1638
  • Das Testament Friedrichs des Frommen, Churfürsten von der Pfalz. - München: Verl. d. K. Akad. ; Franz in Komm., 1874. - 64 S.
  • Ludwig der Reiche, Herzog von Bayern : zur Geschichte Deutschlands im 15. Jahrhundert ; eine von der hist. Commission bei der K. Bayr. Akademie der Wissenschaften gekrönte Preisschrift. – Nördlingen : Beck, 1865. - XVI, 384 S.
02-G 2074m
  • Zur Erinnerung an Georg Waitz. - Hamburg: Richter, 1887
02-V 360-N.F.33/40
  • Friedrich der Fromme, Kurfürst von der Pfalz: d. Schützer d. reformirten Kirche 1559 - 1576. - Nördlingen: Beck, 1879. - XVIII, 478 S.: Ill.
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0128-1-67842
  • Luise : Königin von Preussen ; zur Erinnerung an ihren hundertjährigen Geburtstag (10. März 1876). - Berlin, Habel, 1876. - 70 S. : Ill.
02-G 2038c
  • Vorträge und Aufsätze / Hrsg. von K. Th. Heigel und Ad[olf] Wrede. - München [u.a.] : Oldenbourg, 1894. - IV, 509 S.
https://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb11619683-0

Beiträge

  • Wie ist Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz Calvinist geworden?. - Aus: Jahrbuch der historischen Classe der königlichen Akademie der Wissenschaften S. 424 – 520
G 2146r

Herausgabe

Literatur

LippBibl 888, 1201-1202, II 7211

  • Adolf Wrede: Kluckhohn, August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Leipzig 1906, S. 241–244.
https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Kluckhohn,_August_von
  • August von Kluckhohn (1832-1893) : Professor der Geschichte an der Universität Göttingen. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 279-281.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432512


Weblinks

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Quelle:

15.10.2022 angelegt

Fußnoten