Kliem, Theodor (1824-1889)
Theodor Kliem (* 15. November 1824 in Ebeleben (Thüringen); † 22. Februar 1889 in Detmold) war Schauspieler und Fotograf in Detmold.
GND | Kein Eintrag |
---|---|
Andere Namen | Kliem, Adam Christoph Theodor |
Geburtsdatum | 15.11.1824 |
Geburtsort | Ebeleben (bei Sondershausen, Thüringen) |
Sterbedatum | 22.2.1889 |
Sterbeort | Detmold |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Schauspieler, Fotograf |
Lippe-Bezug | |
Beziehung zu Personen |
|
Beziehung zu Institutionen |
|
Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Geboren ist Theodor Kliem am 15. November 1824 in Ebeleben im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. Er war 1845-1846 als Kellner in Dresden tätig, wo er eine nichteheliche Beziehung mit Therese Scheunert hatte, aus der am 20.4.1846 ein Mädchen Marie Franziska Theresie geboren wurde. Kliem erkannte die Vaterschaft an, entzog sich aber später seiner Verpflichtung zur Alimentation, der er dann erst nach einer Klage der Mutter 1876 und dem entsprechenden Urteil 1879 nachkam.[1]
Mindestens seit 1851 war Kliem in Rostock am Stadttheater als Schauspieler tätig. Am 19. Januar 1854 heiratete er dort seine Schauspielkollegin Auguste Franzsiska Henriette geb. Blanck, genannt Lina (geboren am 21. Februar 1833 in Stettin). Das Paar verließ Rostock 1856. Etwa ab 1858 war das Paar Teil des Ensembles des Detmolder Hoftheaters und blieb dies bis mindestens 1964.[2] Doch schon vor seinem Ausscheiden aus dem Hoftheater war Kliem als Fotograf tätig, vermutlich seit 1861. Am 4. April 1862 offerierte Kliem per Anzeige im Fürstlich lippischen Regierungs- und Anzeigeblatt seine Dienste als Fotograf.[3] 1861 trat Kliem in den naturwissenschaftlichen und historischen Verein für das Land Lippe ein. Wenig später erwarb er das Detmolder Bürgerrecht.[4] Er zählte 1866 zu den Gründungsmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr in Detmold und wirkte lange Jahre als deren Hauptmann. Das Ehepaar Kliem hatte ein Kind, das in früher Jugend verstarb. Seit 1873 lebte bei ihnen die Nichte Minna Kliem (geb. 1861) und seit 1879 außerdem deren Schwester Auguste (geb. 1865).
Die Kliems lebten im Haus des Kürschnermeisters Werkmeister in der Langen Straße 33; im Garten hatte Kliem sich ein (ungeheiztes) gläsernes Atelier bauen lassen. 1877 kaufte Kliem das Haus Wülcker, damals im Rosental Nr. 2 (heute Rosental 5), und verlegte auch das Atelier dorthin.
Kliem starb im Februar 1889. Seine Witwe Lina bot bis 1891 weiter fotografische Dienste an und zog Mitte 1892 nach Berlin um, wo sie am 20.2.1909 starb. Das Haus im Rosental erwarb der Fotograf Georg Zehnpfennig und nach ihm der Fotograf Paul Beckmann.
Wirken als Fotograf
Kliem fotografierte in Detmold spätestens seit 1861 und bis zu seinem Tod 1889. Von Kliem sind rund 220 Fotografien überliefert, darunter 130 Porträts. Kliem fotografierte zudem Straßenzüge und Gebäude in Detmold. 1881 stellte er auf der lippischen Gewerbeausstellung aus; dafür wurde ihm ein Diplom verliehen.
In der Regel sind Kliems Fotografien auf Kartons montiert, die vorder- oder rückseitig meist mit der Atelier-Adresse beschriftet sind. Da Kliem ältere Aufnahmen auch später wiederholt abzog und montierte, sind Datierungen aufgrund der Atelier-Adresse jedoch nicht zuverlässig. »Für die Detmolder Geschichtsschreibung hat er damit unschätzbare Quellen geschaffen.«[5]
Werke
Einzelaufführung der Fotografien bei Kleinmanns 2023, S. 66-71
Literatur
- Joachim Kleinmanns: Theodor Kliem (1824 - 1889) – ein früher Detmolder Bildchronist. - In: Rosenland Nr. 28 (2023), S. 42-71
Weblinks
Status der Seite
Quelle: Kleinmanns 2023
14.09.2023 angelegt
Fußnoten
- ↑ Kleinmanns 2023, S. 49.
- ↑ Nachgewiesen ist ein Auftritt unter Theaterdirektor Mewes in Bad Pyrmont am 12.7.1858 im Stück Die Documente, vgl. Kleinmanns 2023, S. 43. 1861 findet man den Namen Kliem (Frau und Herr) auf zahlreichen Theaterzetteln, noch 1864 sind sie im Theaterjournal genannt.
- ↑ 1862, Nr. 14, S. 264 https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/2559529
- ↑ Genannt in der Detmolder Bürgerrolle von 1866.
- ↑ Kleinmanns 2023, S. 59.