Katharina, Lippe, Gräfin (1612-1649)
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Katharina Gräfin zur Lippe geb. Gräfin von Waldeck (* 20. Oktober 1612; † 24. November 1649) war Ehefrau des Grafen Simon Ludwig zur Lippe.
| GND | Kein Eintrag |
|---|---|
| Andere Namen | |
| Geburtsdatum | 20.10.1612 |
| Geburtsort | |
| Sterbedatum | 24.11.1649 |
| Sterbeort | |
| Familienzugehörigkeit | Lippe, Familie, 11. Jahrhundert- |
| Ehepartner von: | Simon Ludwig, Lippe, Graf (1610-1636) |
| Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Katharina war eine Tochter des Vormunds ihres Ehemanns, des Grafen Christian von Waldeck, und gleichzeitig eine jüngere Schwester der Stiefmutter ihres Ehemanns Maria Magdalena. Sie ist 1612 geboren und hat Graf Simon Ludwig zur Lippe etwa 1630 geheiratet.
Nach dem Tod ihres Mannes, Graf Simon Ludwig, im Jahr 1636, war sie Vormund für ihre drei Söhne, da der älteste gerade vier Jahre alt war, und auch Regentin der Grafschaft Lippe. Das Reichskammergericht bestätigte am 9. Februar 1637 diese Vormundschaft. Als Ratgeber und zweiter Vormund wurde ihr Vater, Christian von Waldeck, eingesetzt.
Streit um die Herrschaft
Diese Regelung wurde bald von den drei jüngeren Brüdern des verstorbenen Grafen bestritten, angeführt von Johann Bernhard, dem ältesten Bruder der verbliebenen Geschwister. Die waren beim Tod Simon Ludwigs auf Reisen gewesen und kehrten davon in das Detmolder Schloss zurück, wo sie wie auch Katharina wohnten. Johann Bernhard ließ sich die Schlüssel des Detmolder Schlosses und anderer herrschaftlicher Gebäude aushändigen und die Schlosswache auf seinen Namen vereidigen. Grafregentin Katharina nahm die Opposition jedoch nicht einfach hin, da diese auch die Herrschaftsansprüche ihrer Söhne bedrohte, zumal sie um das Leben ihrer Kinder fürchtete. Nach dem Tod ihres Vaters war Georg II. von Darmstadt zum Mitvormund ernannt worden, zu dem Katharina im August 1638 ihre älteren Söhne nach Marburg schickte. Johann Bernhard bezeichnete dies als »lippischen Prinzenraub«. Im Mai 1640 gelang Katharina mithilfe des Feldmarschalls Graf von der Wahl und dessen Soldaten auch die Rückinbesitznahme des Detmolder Schlosses.[1] Graf Johann Bernhard und seine Brüder verließen daraufhin das Schloss Detmold und Katharina konnte sich den Regierungsgeschäften widmen.
Katharina heiratete später den Kaiserlichen General-Feldmarschall-Leutnant Herzog Philipp Ludwig von Holstein-Sonderburg. Sie starb am 24. November 1649 und wurde in der Gruft der Nikolaikirche in Lemgo begraben.
Quellen
- Eygentlicher Verlauff der Reducierung deß Hauses unnd Veste Detmolden: geschehen den 15. Maij deß Jahrs 1640. - [S.l.], [1640?]
- Wahrhaffter beständiger Gegen Bericht, welchermassen das Grfägl. Lippische Residentz-Haus und Veste Detmolde von dem kays. Generaln Graffen von der Wahle uff Antrieb der Gräfl. Frau-Wittiben alldar unvorsehener Weise feindlich am 5./15. May An 1640 bey unerörterter noch schwebender Rechtfertigung überfallen und eingenommen. 1640
- 02-LH 2
- Primogenitura Lippiaca praetensa: das ist, kurtzer, einfaltiger, historischer Bericht ; oder warhaffte summarische Erzehlung wie es eigentlich darumb bewandt, was von einer primogenitur, als ob sie im Gräfflichen Hause Lippe sein solle, ßgesprenget, und dagegen vorgebracht wirdt ; zu der annoch nicht recht berichteten Information - Wiedenbrück, .., Rat [Paderborn], 1640.
- Abdruck Der Röm. kayserl. Majestät Ferdinandi III. Den 14. Januarij erkandter Confirmation Juris Primogeniturae Lippiacae. - Rinteln: Lucio, 1641
- Wolbegründete Beantwortung der unlängst im Nahmen des Stiffs Minden in Druck außgelassenen vermeinten Ablehn: und Hintertreibung: Sampt Beylagen, darin weiter gantz kürtzlich delineirt und für Augen gestellet wird, daß nicht bemeltes Stifft, sondern ... Fraw Elisabeth, Grävin zu Holstein, Schaumburg und Sternberg, ... geborne Grävinn und Edle Fraw zur Lippe ... zu der Graffschafft Schaumburg mit gantzem Territorio und Superiorität, Regalien ... und in Specie zu denen wider Recht in Streit gezogenen vier Emptern rechtmäßig befügt sey, Hochgedachtes Stifft auch also mit keinem Fug Rechtens sich ddaran anmäßigen könne noch möge. - Rinteln: Lucius, 1645
- An LH 76
Literatur
- Die Gräfin zur Lippe. Ein geschichtliches Zeitbild aus dem siebenzehnten Jahrhundert. - In: Sonntagspost 14 (1869), Nr. 12-15 und 17-19.
- Falkmann August: Ein Successionsstreit im Fürstlich Lippischen Regentenhause. - In: Falkmann, Beiträge zur Geschichte des Fürstentums Lippe H. 1 (2. Aufl. ) Lemgo, Detmold 1857, S. 100-157.
- Falkmann August: Fernere Schicksale der Gräfin Catharina udn ihrer Zeitgenossen. Ebd. S. 158-189.
- Both, Günter von: Bilder aus der Lippischen Geschichte. - In: LippPost 1885 Nr. 188-123 und 126 vom 6.-24.10.1885.
- Scipio, Rudolf: Der Prinzenraum zu Detmold. - Aus: Westermanns Illustrierte Monatshefte 1885, S. 811-816. Wiederabgedruckt in LippKal 1904, S. 5-13.
- Böger, Richard: Ein lippischer Regentschaftsstreit vor einem Vierteljahrtausend. In: Lippische Landes-Zeitung 131 (1898) Nr. 12a vom 15.1.1898
- Reimann, F.: Das Grab der Gräfin-Regentin Katharina in der Nikolaikirche zu Lemgo und seine Wiederauffindung. - In: MittlippGesch 7 (1909), S. 194-200.
- Theopold, Dorothee: Aus vergangenen Tagen. (Roman). (In Fortsetzungen abgedruckt in) HeimWelt 3 (1925) Nr. 9-20 vom 26.4. bis 10.10.
- LZ 26.4°
- Meier-Lemgo, Karl: Die standhafte Katharina. Erzählungen. - Detmold : Meyer, 1935.
- ZXWM 131
- Meier-Lemgo, Karl:Katharina zur Lippe (um 1636) : Gräfin-Regentin nach 1636. - In: Max Staercke (Hg.): Menschen vom lippischen Boden. - Detmold : Meyer, 1936, S. 70-71.
- Gräfin Catharina zur Lippe : ein Erinnerungswort zu ihrem 300. Todestag. - In: LippBllHeim 1950, Nr. 2, S. 7-8.
- LZ 152.4°
- Brandes, Rudolf: Gräfin Katharina kämpft um ihr Recht : ein uralter Familienstreit im hause Lippe endete in Schloß Sternberg. - In: LippBlH 1959 Nr. 4, S. 15.
- LZ 152.4°
- Weber, Rosemarie: Frauen im lippischen Herrscherhaus. Gräfin Amalie - Gräfin Katharina - Fürstin Pauline. - In: Heimatblätter der Glocke für den Kreis Beckum, Warendorf und Wiedenbrück 90 (1959) S. 357-358.
- Hz 324.4° und L 456.4°
Weblinks
Status der Seite
Quelle: Meier-Lemgo 1936
10.5.2021 angelegt, 18.12.2023 ergänzt
Fußnoten
- ↑ 1936, S. 71.