Küster, Ernst (1860-1909)
Ernst Küster (* 1860 in Schötmar; † 1909 ebenda) war ein Unternehmer und Begründer der Zelluloidwarenindustrie in Schötmar.
GND | Kein Eintrag |
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Andere Namen | |
Geburtsdatum | 1860 |
Geburtsort | Schötmar |
Sterbedatum | 1909 |
Sterbeort | Schötmar |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Unternehmer |
Lippe-Bezug | |
Beziehung zu Personen | |
Beziehung zu Institutionen | |
Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Ernst Küster wurde geboren als ältester Sohn von fünf Kinder im Haus des Kaufmanns Küster in Schötmar. Er erhielt seine Schulbildung in der Rektorschule in Salzuflen und machte anschließend eine kaufmännische Lehre bei der Firma Eduard Plessmann in Detmold. Seiner militärischen Dienstpflicht genügte er in Soest.
Anschließend trat Küster in das väterliche Geschäft in Schötmar ein. Zugleich nahm er am gesellschaftlichen Leben teil, war Oberst in der Schützengesellschaft und stiftete 1887 die Königskette, die auch 1936 noch in Gebrauch war.
Am 18.11.1891 gründete Küster mit drei Arbeitern eine Kammfabrik in Schötmar. Anfangs stellte der Betrieb Kämme aus Büffelhorn in Handarbeit her. Bei einer Führung durch seine neue Fabrik lernte er Eduard Hoffmann kennen, den Besitzer von Hoffmanns Stärkefabriken. Der stellte ihm seinen Maschinenmeister zur Verfügung. Küster selbst bildete sich auf Auslandsreisen fort nach Paris, Holland, und England. Mitte der 1890er Jahre gewann Zelluloid als Rohstoff an Bedeutung und Küster nahm Produkte aus Zelluloid in sein Programm auf.
Das Unternehmen wuchs und zählte bald 120 Mitarbeiter; in Schötmar begannen auch andere Betriebe mit der Zelluloidwarenproduktion. Die Einwohnerschaft des Ortes stieg von 2.567 im Jahr 1895 auf 4024 im Jahr 1910. Küsters Erzeugnisse wurden nicht nur deutschlandweit verkauft, sondern auch ins Ausland exportiert; schließlich ein Drittel der Produktion.
Küster war Mitbegründer des Bürgervereins in Schötmar, der sich im lippischen Erbfolgestreit auf die Seiten der Biesterfelder stellte. 1904 trat er als liberaler Landtagskandidat zur Wahl an (wurde er gewählt?). Er war Gründer der Vereinsbank in Schötmar und gehörte jahrelang deren Vorstand an.
Küster starb im Jahr 1909, erst 49 Jahre alt. Bis dahin hatte er Schötmar „zum Mittelpunkt der deutschen Zelluloidwarenherstellung“ gemacht. Die Unternehmensführung übernahm sein Sohn.
Literatur
- Ernst Küster (1860-1909) : Begründer der Zelluloidwarenindustrie in Schötmar. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 362-363.
Weblinks
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Quelle: Menschen 1936
5.2.2023 angelegt