Kämmerer, Johann Wilhelm (-1636)

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Johann Wilhelm Kämmerer (* in Osnabrück; † 1636 in Schötmar an der Beulenpest) war ein evangelischer Geistlicher.

GND Kein Eintrag
Andere Namen Camerarius, Kamerer
Geburtsdatum
Geburtsort Osnabrück
Sterbedatum 1636
Sterbeort Schötmar
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Geistlicher
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
  • verheiratet mit einer geb. von Hebeler aus Lage
Beziehung zu Institutionen
  • Lippische Landeskirche
    • 1618-1628 Lage I, 17
    • 1627-1636 Schötmar I, 17
Wikipedia Kein Eintrag


Leben

Aus Osnabrück.

Ein eifriger „Kalvinist“, war seit 1618 Pastor in Lage. 1618 wurde bestimmt, „Küster soll das Orgel und die Glücken, Schulmeister das Thor und den Gesang verwahren.“

Im Jahr 1628 kam Kämmerer nach Schötmar, während Jonas Martinus von Schötmar nach Lage versetzt wurde. Seine Frau war eine geb. von Hebeler aus Lage.

In Schötmar war er zunächst Kaplan (Gehilfe) des Pastors Nervelius. Nach dessen Tode sollte er sofort stillschweigend in dessen Stelle rücken. Allein am 17.2.1628 teilte der Domküster Nikolaus Friedrich Beissel von Gimnich dem lippischen Hofe mit, dass er Heinrich tor Westen die Pfarre in Schötmar übertragen habe. Er ersuchte, diese „Kollation nicht zu fixieren, widrigenfalls würde man Mittel finden, um diesen Kandidaten bei der Kollation zu sichern“. In Detmold kam man in eine nicht geringe Verlegenheit. Man meinte, es wäre ratsamer gewesen, „dem Walfisch beizeiten eine Tonne ins Maul zu werfen, sich jetzt zu widersetzen sei nicht rätlich, man könnte ad facta übergehen und größere Händel erregen“. Dem Pastor Kämmerer blieb nichts übrig, als sich am 25.2.1629 persönlich nach Paderborn zu begeben, „ich welchem Orte er die Sachen, Gott erbarm’s, sehr schlimm gefunden“. Er musste dem Kandidaten tor Westen zur Abfindung 20 Taler Weinkauf und eine jährliche Rente von 33 Talern zahlen. Zu dieser Last gesellten sich für ihn bald die furchtbaren Kriegsbeschwerden, die Schötmar damals völlig „ausgemergelt“ haben. Als 1636 die Beulenpest die Gemeinde so entvölkerte, dass man die Leichen außerhalb des Kirchhofs beerdigen musste, fiel auch er dieser Seuche zum Opfer.


Literatur

  • Butterweck 1926, S. 451, 571-572.

Status der Seite

Quelle: Butterweck 1926

13.10.2022 angelegt


Fußnoten