Junker, Karl (1850-1912)

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Karl Junker (* 30. August 1850 in Lemgo; † 25. Januar 1912 ebenda) war Künstler, vor allem Holzschnitzer.

GND http://d-nb.info/gnd/118558870
Andere Namen
Geburtsdatum 30.8.1850
Geburtsort Lemgo
Sterbedatum 25.1.1912
Sterbeort Lemgo
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Künstler
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Junker_(K%C3%BCnstler)

Leben

Geboren 1850 als Sohn eines Schmiedemeisters in Lemgo. Nach dem frühen Tod der Eltern wurde er von seinem Großvater aufgezogen, der Hufschmied war. Er besuchte das Gymnasium der Stadt und machte dann eine mehrjährige Lehrzeit bim Tischlermeister Staperfenne. Anschließend ging er auf Wanderschaft nach Bremen und Hamburg.

In München diente er als Einjährig-Freiwilliger und bezog dann die Königliche Kunstgewerbeschule. Im Alter von 25 Jahren (also 1875) fiel ihm eine beträchtliche Erbschaft zu nach dem Tod des Großvaters, die es ihm finanziell ermöglichte, sein Studium fortzusetzen. 1867/77 besuchte er die Kunstakademie in München. Er wurde mit dem „Rompreis“ der Akademie ausgezeichnet. 1877 machte er eine Reise nach Italien, von deren künstlerischem Ertrag man jedoch nichts weiß.

Etwa um 1880 kehrte Junker nach Lemgo zurück, zunächst als Kunstmaler arbeitend. „Er verkehrte in den ersten Gasthöfen der Stadt und gedachte ein Mädchen aus bester Familie heimzuführen. Aber es wurde nichts damit“.[1]

Da er für seine Kunst kein Verständnis fand, zog er sich von den Menschen zurück, die er zudem schroff und überheblich behandelte. Um 1890 begann er mit dem Bau seines Hauses. Den Ziegelrohbau verkleidete er mit Schnitzwerk und stattete das Haus mit selbstgemachten Möbeln aller Art aus. In den Garten vor dem Haus pflanzte er einen Hain mit Bäumen von allen heimischen Baumarten. „Einsam wie ein Schuhu hauste der unheimliche Mensch in seinem unheimlichen Zauberschloss und suchte Erlösung von der Pein, Mensch zu sein“.[2]

Abgeschlossen von der Welt, eigenbrötlerisch, verwahrloste er mehr und mehr. Er plante ein neues Haus bei Hannover. Er starb in Lemgo im Januar 1912.


Literatur

Lippische Bibliographie 1177-1178, II 11854-11860, III 476, IV 518

  • Junker, Karl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 19: Ingouville–Kauffungen. - Leipzig : Seemann, 1926, S. 338.
  • Karl Junker-Lemgo (1850-1912) : Schöpfer des wunderlichsten lippischen Hauses. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 368-369.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432630

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Menschen 1936

6.02.2023 angelegt

Fußnoten

  1. Menschen 1936, S. 369.
  2. Menschen 1936, S. 369; dort wird zudem behauptet, Junker sei "schizophren" gewesen.