Hoffmann, Ferdinand Bernhard von (1731-1802)

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Ferdinand Bernhard Edler von Hoffmann (1731-1802)
Bild: Lippische Landesbibliothek, BA LP-10-1
Büste des Ferdinand Bernhard Edler von Hoffmann (1731-1802)
Bild: Lippische Landesbibliothek, BA LP-10-2

Ferdinand Bernhard Edler von Hoffmann (* 4. Februar 1731 in Brake; † 21. Februar 1802 ebenda) war Jurist, lippischer Kanzler, Regierungs- und Kammerpräsident sowie Konsistorialpräsident.


GND http://d-nb.info/gnd/136180965
Andere Namen
Geburtsdatum 4.2.1731
Geburtsort Brake
Sterbedatum 21.2.1802
Sterbeort Brake
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Jurist, Kanzler
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
  • Familie Hoffmann
  • Vater von Johann Wilhelm von Hoffmann (1771-1860), lippischer Oberhofmarschall und Kammerpräsident
  • verheiratet mit einer Tochter des Johann Wilhelm Reymann
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Bernhard_von_Hoffmann

Leben

Geboren 1731 in Brake, wo sein Vater Hofrat und Drost war. Seine Mutter war eine geborene Thorbecke.

Bis 1747 studierte er Jura an den Universitäten Marburg und Jena. 1754 wurde er Advokat in Detmold und nahm 1758 eine Stelle als Regierungsrat und Regierungschef in Steinfurt (Grafschaft Bentheim) an. 1763 nahm er seinen Abschied. Statt einer Advokatur in Nymwegen oder einer Regierungsratsstelle in Neuwied zog er es vor, in den lippischen Staatsdienst einzutreten; dazu hatte sein Bruder ihm den Weg geebnet.

1763 wurde er dritter Regierungsrat in Detmold nach Valentini und Besserer. 1764 wurde Landgerichtsvorsitzender, eine ungewöhnlich frühe Beförderung, mit der Aufgabe, die Ämter in Justiz- und Polizeisachen zu visitieren. 1768 wurde er Konsistorialratspräsident, obwohl er zu diesem Zeitpunkt nicht lippischer Kanzler war.[1]

Nach dem Ruhestand seines Schwiegervaters Reymann steigt er in die Regierung auf und wird 1774 Regierungs- und Kammerdirektor (als "Geheimer Rat") und Chef aller oberen Collegien; als solcher reformiert er die Verwaltung zu effizienteren Geschäftsgängen und führt Kostenkontrolle und sparsame Wirtschaft ein. 1777 wird er lippischer Kanzler; 1789 lässt ihn Fürst Leopold in den Adelsstand erheben. 1790 „Reichsritter Edler v. Hoffmann“.

1796 wird Hoffmann als Regierungspräsident abgesetzt (nach der Vermählung des Fürsten Leopold mit Pauline) und wohnt auf seinem Gut in Brake, wo er am 20.2.1802 stirbt.

Seit 1766 war er verheiratet mit Johannette Friederike Reymann (* Detmold 17.8.1743, † 5.4.1769), der ältesten Tochter des Kanzleidirektors und Vorgängers als Konsistorialpräsident, Johann Wilhelm Reymann. Nach deren Tod binnen weniger Jahre heiratete er am 21.2.1770 deren jüngere Schwester Henriette Reymann (* Detmold 17.2.1750, † 1.11.1825).[2]

Reformen: Verbesserungen der Zustände in Gefängnissen, Förderung des Schul- und Gesundheitswesens; Entschuldung Lippes, Neuerungen und Erleichterungen in der Landwirtschaft.

Persönlichkeit

"Im Zorn ließ er sich hinreißen, dann wieder war er hypochondrisch, er war launisch, er konnte heftig auffahren, er konnte mürrisch sein. Sein Unglück war es, daß er einen Gegenspieler hatte, der ähnlich geartet war wie er, aber eine brutalere Natur." (Gemeint ist der Regierungsrat Rotberg, dem Kiewning fortwährende üble Nachrede vorhält.)[3]

Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Urtel in Untersuchungssachen gegen d. Fürstlich-Lippischen Regierungs- u. Kammer-Präsidenten v. Hofmann mit den Entscheidungsgründen u. einer Erzählung ihres Auslasses (1792)
02-LH 48 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-3121
  • Darstellung d. reinen Wahrheit gegen d. Lügen in d. Rotbergischen Schrift betitelt: Verteidigung gegen einem ehrbeleidigenden Angrif d. Präsidenten von Hoffmann in Detmold u. Consorten (Lemgo 1794)
02-LH 49 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-2765
  • Lipp. Landesbeschreibung von 1786. Bearb. v. Herbert Stöwer (Detmold 1973)


Beiträge

  • Nachricht von d. Institut d. Patriotischen Gesellschaft in d. Grafschaft Lippe; zum Wiederaufhelfen d. Landwirtschaft (Intbll. 1777, St. 18; 1778, St.18)

Literatur

  • Ehrenrettung d. Fürstl.-Lipp. Herrn Regierungs- u. Kammerpräsidenten von Hoffmann (NWestphMag. 3.1792, H. 11)
  • Rotberg, Th. Chr.: Vertheidigung gegen einen ehrbeleidigenden Angriff d. Präsidenten v. Hoffmann in Detmold u. Consorten (1794)
  • Meusel: Gelehrtes Teutschland (Bd.3.1797)
  • NN: Der Lipp. Regierungspräsident von Hoffmann (Der Westfälische Anzeiger Bd.8.1802, Nr. 38)
  • Stockmeyer, Johann Carl Ludwig: Leichen-Predigt bey d. Beerdigung d. … Regierungs- u. Cammerpräsidenten Ferdinand Bernhard v. Hoffmann gehalten am 25. Febr. 1802 (1802)
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hbz:51:1-1576
  • Dreves, August; Geschichte d. Kirchen d. Lipp. Landes (1881)
  • Schwanold, Heinrich: Des Kanzlers v. Hoffmann Darstellung d. Kondominial- oder Samtverfassungen d. Grafschaft Lippe. (MittlippGesch. Bd.9.1911)
  • Butterweck, Wilhelm: Die Geschichte d. Lipp. Landeskirche (1926)
  • Kiewning, Hans: Edler v. Hoffmann <1731-1802> (Menschen vom lipp. Boden 1936)
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432254
  • Blümchen, Wilhelm: Der lipp. Kanzler Hoffmann <1731-1802> (LippDorfKal. N.F.6.1954)
  • Knöpp, Friedrich, "Hoffmann" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 390
https://www.deutsche-biographie.de/pnd139844082.html#ndbcontent

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Autorenlexikon 2

11.3.2021 angelegt

Fußnoten

  1. "Hoffmanns Wahl war demnach eine Ausnahme, die in weiten Teilen verschnupfte, aber sie wurde vom Landesherrn gutgeheißen", so Kiewning 1936, S. 117.
  2. Lippisches Geschlechterbuch, S. 96 https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/8324812.
  3. Kiewning 1936, S. 117.