Hermannsfeier (1925, Detmold)

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Die Hermannsfeier oder die Hermannstage ist bzw. sind Feiern zum Jubiläum der Einweihung des Hermannsdenkmals am 16. August 1875. Die Hermannsfeier 1925 in Detmold bestand aus mehreren Veranstaltungen, die vom 2. bis zum 20. August 1925 stattfanden.

GND Kein Eintrag
Andere Namen Hermannstage
Ereignistyp Veranstaltungsfolge
Lippe-Bezug
Verlauf
Wikipedia Kein Eintrag

Abfolge

»Wenn heute, am 11. Jahrestage des Kriegsausbruches, die vaterländischen Gedenkfeiern zur Erinnerung an die vor 50 Jahren vollzogene Weihe des Hermannsdenkmals ihren Anfang nehmen, so ist der Grundton dieser Feste gewiß kein hochgestimmtes Gefühl stolzer Gegenwartsfreude.« (Lippische Landes-Zeitung, 1. August 1925)

Jubiläum des Lippischen Sängerbundes

Die erste Veranstaltung der Hermannsfeiern war die Feier des Jubiläums des Lippischen Sängerbundes am Wochenende, 1./2. August.[1] Aus diesem Anlass war eine von Musikdirektor Clemens Großjohann verfasste Festschrift erschienen. Als Festplatz war ein Platz hinter dem Krummen Haus gewählt. Dort waren gastronomische Stände aufgebaut, darunter ein Bayerisches Festzelt. Am Samstagabend fanden Freiluftkonzerte der verschiedenen Sängergruppen in Detmold statt; anschließend trafen sich die Chöre am Festplatz. Nach der Begrüßung durch den Bundesvorstand des Sängerbundes, Herrn Brecht, begrüßte der Detmolder Oberbürgermeister Dr. Peters die Gäste und verwies zugleich auf die weiteren Veranstaltungen der Hermannsfeiern, »da eine große gemeinsame Feier sich aus Platzmangel nicht hat verwirklichen lassen« (so Peters, zitiert in der Landes-Zeitung).

Hermannstag der Vaterländischen Verbände

Am Wochenende 8./9. August fand der Hermannstag der Vaterländischen Verbände in Detmold statt. [2] Das Programm wurde in der Landes-Zeitung vom 6. August veröffentlicht.[3].

Den Auftakt bildete am Samstag den 8. August um 4 Uhr nachmittags das Pressegespräch der Vertreter der Jungdeutschen Ordensleitung im Hotel Odeon. Am Samstagabend fand dann ein Begrüßungsabend im Neuen Krug statt.

Am Sonntag 9. August war Detmold Schauplatz von Festumzug und Kundgebungen. Gäste wurden mit 25 fahrplanmäßigen und 31 Sonderzügen nach Detmold zum Bahnhof gebracht. Die Einwohner wurden von Musikkapellen um 6.30 Uhr geweckt.

Die Veranstaltungen begannen um 8.30 Uhr mit einem evangelischen Feldgottesdienst auf einem Stoppelfeld beim Johannettental, gehalten von Superintendent Weßel, und zu gleicher Zeit einem katholischen Feldgottesdienst am Falkenkrug, gehalten von Pfarrer Alke aus Detmold.

Anschließend zog ein Festzug durch Lange Straße, Rosental, Bismarckstraße etc. und löste sich am Neuen Krug auf. Die Tribüne für die Ehrengäste war vor dem Landestheater aufgebaut, wo der Zug um 10 Uhr 15 wie geplant eintraf. An der Spitze zog eine Musikkapelle, dann die angereisten Ortsverbände des Jungdeutschen Ordens; dann des Stahlhelm. Der Vorbeimarsch dauerte eineinviertel Stunden; die Landes-Zeitung schätzte, dass der Zug 16.000 Teilnehmer mit über 500 Bannern und Fahnen enthielt.

Nachmittags wurde der Festzug um 15.15 Uhr von der Wagensperre auf der Grotenburg zum Hermannsdenkmal fortgesetzt. Dort folgte um 16 Uhr eine Kundgebung; zunächst gestaltet vom Jungdeutschen Orden. Als erster sprach General Salzenberg, Ordenswanderwart des Jungdeutschen Ordens. Anschließend wurde Das Lied der Deutschen mit der 1921 hinzugedichteten Trotzstrophe gesungen.[4] Dann sprach der Hochmeister Arthur Mahraun; der Jungdeutsche Orden schließt mit seinem Ordenslied. Anschließend sprechen General Berner vor dem Stahlhelm, dann der Reichstagsabgeordnete Treviranus, schließlich Gauvorsteher Ivers vom DHB.

Um 18 Uhr wurde am Hünenring als Festspiel Die Hermannsschlacht von Heinrich von Kleist aufgeführt.

Anschließend war ab 20 Uhr ein »zwangloses Beisammensein« im Neuen Krug und in der Reithalle am Schlossplatz vorgesehen; um 11 Uhr endete die Veranstaltung.

Hermannstreffen der Deutschen Turnerschaft

Am Wochenende 15. und 16. August fand in Detmold das Hermannstreffen der Deutschen Turnerschaft statt. Das Programm wurde in der Lippischen Landes-Zeitung am 13. August veröffentlicht.[5]

Am Samstag 15. August wurde als Auftrag das Banner der Deutschen Turnerschaft um 17.30 Uhr vom Bahnhof zum Rathaus gebracht; anschließend folgte ein Konzert auf dem Detmolder Marktplatz. Um 19 Uhr wurde im Saal des Neuen Kruges "Deutsches Kunstturnen" geboten; um 21 Uhr folgte der Begrüßungsabend für die angereisten Vertreter der Deutschen Turnerschaft.

Der Sonntag 16. August begann mit einem Festgottesdienst am Krummen Haus um 9 Uhr, um 12 Uhr spielten Kapellen auf dem Kaiser-Wilhelms-Platz und dem Schlossplatz.

Die Turner zogen um 13 Uhr im Festzug ab dem Kaiser-Wilhelms-Platz über Bismarckstraße, Rosental, Lange Straße und Neustadt zum Hermannsdenkmal. Neben den Turnern liefen auch die Hornschen Schlachtschwertierer mit; deutsche Turnergruppen kamen auch aus dem Ausland.

Dort sah das Programm eine Erinnerungsfeier vor, mit Musik und Gesang eines Sängerchors des Lippischen Sängerbundes. Nach Begrüßungsansprachen erinnerte eine Gedächtnisrede des Stadtverordnetenvorstehers Dr. Gregorius an Ernst von Bandel; anschließend hielt der Erste Vorsitzende der Deutschen Turnerschaft, Prof. Dr. Berger, eine Festrede. Man rechnete zudem mit dem Eintreffen der Schlussläufer des Hermannslaufs.[6]

Um 17.30 wurde eine weitere Aufführung von Kleists Hermannsschlacht am Hünenring geboten. Um 19 Uhr folgte eine Wiederholung des Deutschen Kunstturnens im Festsaal des Neuen Kruges.

Am Montag den 17. August fanden »Turnfahrten« statt, abends um 18.30 Uhr wurde am Hünenring Shakespeares Ein Sommernachtstraum aufgeführt.

Die Landes-Zeitung vermerkt in der Ausgabe vom 18. August, dass mehrere Fotografen (Meyer-Spelbrink, Ernst Kracht, Paul Beckmann) Fotos vom Festzug der Turner gemacht und diese bereits zum Verkauf vervielfältigt hätten.

Jugendtag am 19. August

Am Mittwoch den 19. August fand noch ein "Jugendtag" statt, bei dem ebenfalls ein Festumzug durch die Stadt zog.

Literatur

Weblinks

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Quelle:

28.8.2023 angelegt

Fußnoten