Hausmann, Bernhard (1857-1927)
Bernhard Hausmann (* 25. Januar 1857 in Blomberg; † 8. Oktober 1927 ebenda) war Unternehmer und Begründer der Blomberger Holzindustrie.
| GND | http://d-nb.info/gnd/135684110 |
|---|---|
| Andere Namen | Hausmann, August Adolph Bernhard (voller Name) |
| Geburtsdatum | 25.1.1857 |
| Geburtsort | Blomberg |
| Sterbedatum | 8.10.1927 |
| Sterbeort | Blomberg |
| Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Unternehmer |
| Lippe-Bezug | |
| Beziehung zu Personen |
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| Beziehung zu Institutionen | |
| Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Geboren 1857 in Blomberg als Sohn aus einer alten lippischen Müllerfamilie. Sein Großvater Christoph aus Schieder übernahm Anfang des 19. Jahrhunderts die städtische Erbpachtsägemühle in Blomberg, zusammen mit der Lohe-, Öl- und Mahlmühle. Der Sohn Bernhard Hausmann (1814-1878) konnte die Erbpacht ablösen und die Mühle kaufen.
Bernhard Hausmann machte nach dem Schulbesuch in Blomberg eine Ausbildung auf der Baugewerkeschule in Holzminden. Anschließend übernahm er die Mühle nach dem Tod des Vaters im Jahr 1878, in der Unternehmensleitung seit 1893 unterstützt von seinem Bruder Ernst (1863-1951). Er gab den Lohe- Öl und Mahlbetrieb auf und konzentrierte sich darauf, das Sägewerk zu betreiben. Die bislang mit Wasserkraft betriebene Anlage stellte er auf Dampfbetrieb um.
Durch Hausmanns Aktivitäten wurde das vormals im wesentlichen als Brennholz genutzte Buchenholz in Blomberg nun auch zum Möbelbau genutzt. Allerdings stieß Hausmann zunächst mit seinem Plan auf Misstrauen, den Möbelbauern und Tischlern bereits zugeschnittene Teile zu liefern.
1890 führte Hausmann als einer der ersten in Deutschland eine Holzschälmaschine ein und begann damit mit der fabrikmäßigen Herstellung von Sperrholzplatten. Die dazu benötigten Pressen konstruierte er selbst; auf ein Patent seiner Erfindung verzichtete er. Ebenfalls tüftelte er an einer Trocknungsanlage, die er 1907 in Betrieb nehmen konnte.
Auf Hausmanns Wirken geht die Durchsetzung des Sperrholzes im Bau- und Möbelbereich zurück.
1913 wurde Hausmann der Titel Kommerzienrat verliehen. Hausmann war „ein Mensch von scharfem Verstande, großer Erfindungsgabe, rastlosem Fleiß und solider Einfachheit“.[1]
Er starb im Oktober 1927 in Blomberg. Die Stadt ehrte ihn Anfang der 30er Jahre, indem sie die Hausmannstraße nach ihm benannte.
Politisches und wirtschaftliches Wirken
Hausmann wurde mit noch nicht 30 Jahren, also vor 1887, in die Vertretung der Stadt Blomberg gewählt. Er kümmerte sich um den Ausbau der Wasserleitung in der Stadt. Außerdem trat er für den Bau einer Eisenbahn von Schieder nach Blomberg ein, zum Anschluss an die Bahnstrecke nach Hannover. Für die Finanzierung regte er den Verkauf und die Niederlegung des Eichenwaldes an.
Im Jahr 1936 arbeiten in der Blomberger Holzindustrie Hausmann 10 Schälmaschinen und 18 hydraulische Pressen; das Werk hat 400 angestellte Arbeiter. Hausmann steht für die Industrialiiserung in Blomberg; die Einwohnerzahl wuchs von ca. 2.500 Einwohnern in den 1870er Jahren auf rund 5.000 um 1935. Hausmanns Fabrik trug dazu bei, durch das Angebot der ganzjährigen Beschäftigung vor Ort, das Wanderzieglertum in Blomberg zu beenden.
Literatur
- Bernhard Hausmann (1857-1927) : Begründer der Blomberger Holzindustrie. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. 359-361.
- Hausmann, Bernhard, "Hausmann, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 125-126 [Online-Version]
- Hausmann (August Adolph) Bernhard, Industrieller : * 25. 1. 1857 Blomberg (Lippe), + 8. 10. 1927 Blomberg. - In: Deutsche biographische Enzyklopädie : (DBE) / hrsg. von Walther Killy ... - Bd. 4. - München, 1996. - S. 451
- ADI 115-4 Info
Weblinks
Status der Seite
Quelle: Menschen 1936, Hausmann 1969
5.02.2023 angelegt
Fußnoten
- ↑ Menschen, S. 361.