Handwerkskammer für Lippe
Die Handwerkskammer für Lippe ist als 1900 als »Handwerkskammer für das Fürstenthum Lippe« ins Leben gerufen worden.
GND |
|
---|---|
Andere Namen |
|
Nachfolger | Handwerkskammer Bielefeld |
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | |
Lippe-Bezug | |
Beziehung zu Personen | |
Beziehung zu Institutionen | |
Wikipedia |
Geschichte
Nachdem bereits 1895 in der Reichspolitik über die Einrichtung von Handwerkskammern als Interessenvertretung des Handwerks diskutiert wird, regelt die Gewerbeordnung in der Fassung des Reichsgesetzes vom 26. Juli 1897 die Einrichtung von Handwerkskammern.[1] Für das Fürstentum Lippe veröffentlicht das Amtsblatt Ende 1899 ein entsprechendes Statut.[2]
Organisation
Demnach hat die Handwerkskammer für Lippe ihren Sitz in Detmold und besteht aus 14 gewählten Mitgliedern aus dem Handwerk. Sie kann um zwei weitere Personen ergänzt werden, die nicht dem Handwerk angehören, aber im Gremium die gleichen Rechte haben sollen. Die Handwerkskammer soll die Interessen des Handwerks nach außen vertreten, die Ausbildung und Weiterbildung bzw. das Lehrlingswesen und Meisterkurse organisieren und überwachen, und Ansprechpartner für erforderliche Gutachten sein. Für das Ausbildungswesen wird ein Gesellenausschuss gebildet mit 5 Mitgliedern, der an den Beratungen der Handwerkskammer mit vollem Stimmrecht teilnehmen darf. Die Mitglieder der Handwerkskammer werden auf sechs Jahre gewählt; im dreijährigen Turnus soll die Hälfte der Mitglieder ausscheiden, so dass für die erste Wahlperiode die Ausscheidenden nach drei Jahren per Los bestimmt werden.
Aktives Wahlrecht haben Handwerkerinnungen und Gewerbevereine, die zur Hälfte ihrer Mitglieder aus Handwerkern bestehen. Passives Wahlrecht haben Handwerker, die im Bezirk seit mehr als drei Jahren selbständig tätig sind und selbst die Ausbildungsbefugnis haben sowie älter als 30 Jahre alt sind.
Gründung
Am 31. März 1900 teilte die LLZ mit, wer in die Handwerkskammer gewählt worden war.[3]
- Zimmermeister Wilhelm Schmidt in Detmold, Ersatzmann: Maurermeister F. Sielemann in Detmold
- Schuhmachermeister Konrad Grote in Detmold, Ersatzmann Fleichermeister Wilhelm Röhr in Detmold
- Bäckermeister Wilhelm Frevert in Detmold, Ersatzmann Hofklempnermeister L. Köller in Detmold
- Schneidermeister Brakemeier in Horn, Ersatzmann Schuhmachermeister Heinrich Schierenberg in Horn
- Schneidermeister Heinrich Pieper in Detmold, Ersatzmann Malermeister Hermann Schierenberg in Detmold
- Schmiedemeister August Burre in Brake, Ersatzmann Maurermeister Hermann Hartmann in Barntrup
- Maurermeister Karl Steinmeier in Lemgo, Ersatzmann Metzgermeister Christiean Riegeler in Lemgo
- Drechslermeister Bernhard Tille in Lemgo, Ersatzmann Bäckermeister Heinrich Schröder in Bega
- Müller Heinrich Nagel in Eikernkrug bei Lemgo, Ersatzmann: Sattlermeister Karl Bolz in Bösingfeld
- Schmiedemeister August Langemann in Blomberg, Ersatzmann Tischermeister Karl Tappe in Blomberg
- Zimmermeister Friedrich Bergmeyer in Cappel (Amt Blomberg), Ersatzmann: Maurermeister Wilhelm Schnitger in Großenmarpe
- Bäckermeister Wilhelm Räker in Mackenbruch, Ersatzmann: Uhrmacher Hermann Regel in Salzuflen
- Zimmermeister Hermann Windmann in Lage; Ersatzmann: Schneidermeister Fritz Lüdeking in Barntrup
- Schneidermeister August Kusemeier in Schötmar, Ersatzmann Photograph Ernst Raspe in Detmold
Die erste Vollversammlung der neuen Handwerkskammer fand am Mittwoch, 20.6.1900 im Sitzungszimmer der Fürstlichen Regierung statt.[4] Zum ersten Vorsitzenden wurde Conrad Grote gewählt, zum zweiten Zimmermeister W. Schmidt; Zimmermeister Windmann wurde Kassierer. Über die Wahl zum Gesellenausschuss informierte die Landes-Zeitung am 29.8.1900.[5]
Präsidenten (nach Lilla 2004, S. 91)
- Adolf Meier, vom Juli 1915 bis zum November 1920
- Wilhelm Schmidt, vom Nov. 1920 bis Jan. 1922
- Wilhelm Köster, vom Ja. 1922 bis Aug. 1930
- Simon Krüger, vom Aug. 1930 bis Mai 1933
- Heinrich Diekmann, vom Juni 1933 bis März 1935.
Hauptgeschäftsführer
- Rudolf Solle, vom Juli 1911 bis März 1935.
Zum 1.4.1935 fusionierte die Handwerkskammer für Lippe mit der Handwerkskammer für Bielefeld.
Literatur
- Die Bildung der Handwerkskammer für das Fürstenthum Lippe. - In: Lippische Landes-Zeitung 133 (1900) Nr. 9 vom 11.1.1900, S. 1 - https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20063206
Weblinks
Status der Seite
Quelle:
11.05.2023 angelegt
Fußnoten
- ↑ sdf
- ↑ sdf
- ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20063866.
- ↑ LLZ vom 16.6.1900 (Ankündigung) und vom 21.6.1900 (Bericht) https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20063960.
- ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20064303.