Hackemack, Gustav (1872-1958)

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Gustav Hackemack, 60 Jahre alt, gezeichnet von August Ewerbeck, mit eigenhändiger Unterschrift
Gustav Hackemack, 80 Jahre alt

Gustav Hackemack (* 7. März 1872 in Bentorf; † 4. Februar 1958 in Brake) war ein lippischer Mundartdichter.

GND http://d-nb.info/gnd/11869992X
Andere Namen Hanken Jüsken (Pseudonym)
Geburtsdatum 7.3.1872
Geburtsort Bentorf
Sterbedatum 4.2.1958
Sterbeort Brake
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Mundartdichter
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Hackemack

Leben

Geboren am 7. März 1872 in Bentorf bei Hohenhausen (Kalletal) als Sohn eines Kaufmanns und Dorfkrügers; die Vorfahren stammten aus Brake. Die Eltern zogen 1880 nach Detmold und dann 1882 zurück nach Brake, auf den Stammsitz der Familie, den Niedernhof. Hackemack besuchte das Gymnasium in Lemgo. Nach dem Abitur studierte er zunächst Theologie, wechselte aber dann zur Philologie, um Lehrer zu werden. Vermutlich arbeitete er als angestellter Lehrer.

Erste Gedichte entstanden auf Hochdeutsch in der Studienzeit. Später erschienen Gedichte von Hackemack in der Lippischen Post.

Er nahm am ersten Weltkrieg teil und stand zwei Jahre an der Front. Nach dem Kriegsende, inzwischen 46 Jahre alt, ließ er sich in Brake als Privatlehrer nieder, wo er bis zu seinem Lebensende wohnte. Nach dem Krieg begann Hackemack auf Plattdeutsch zu schreiben und unter dem Pseudonym Hanken Jüsken Gedichte und Erzählungen zu veröffentlichen. Texte erschienen in der Lippischen Post und im Lippischen Dorfkalender. Der Mundartdichter Korl Biegemann ermunterte Hackemack zur Buchveröffentlichung, die 1933 in Lemgo im Verlag Wagener erschien, als Hackemack bereits 61 Jahre alt war. 1939 erschien an gleicher Stelle ein zweiter Band. Seit 1920 lebte er mit seiner Schwester Lina zusammen, die ihm den Haushalt führte. Sie starb jedoch 1945. Die beiden wohnten in Brake in der Mittelstraße in der alten Küsterei.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges schrieb Hackemack kaum noch, seine »Dichterader beginne zu vertrocknen«, sagte er dem Freund Heinrich Wienke. Er starb 4. Februar 1958 in Brake und wurde auf dem Friedhof dort neben seiner Schwester begraben.

Er gehöre »zu den letzten bedeutenden Sprachkünstlern unserer lippischen Mundart«.[1]

Hackemack zu Ehren wurde die Hanken-Jüsken-Straße in Lemgo-Brake benannt.

Werke

Selbständige Veröffentlichungen

  • Ernst un Sposs: Gedichte in lippsk Platt, Braikske Mundort / van Hanken Jüsken. - Lemgo: Wagener, [1933]. - 73 S. : Ill. - 02-LR 17
  • Wat sick de Luie vertellt: eun tweutet Bändken Gedichte in lippsk Platt. - Lemgo: Wagener, 1939. - 86 S. : Ill. - 02-LR 26
  • Hanken Jüsken: ein Erinnerungsbuch an den Heimatdichter Gustav Hackemack. - Lemgo: Wagener, 1959. - 139 S. : Ill. - ZXWH 105
    • 2. unveränd. Aufl.. - Lemgo: Wagener, 1974. - 02-L 498a
    • 3., unveränd. Aufl. - Lemgo: Wagener, 1979. - 02-L 2366

Beiträge

  • Wat up Dräume teo gieben es. - Lippischer Dorfkalender 16 (1931), S. 70-71.
  • De Schatzgräber. - - Lippischer Dorfkalender 16 (1931), S. 71-72.
  • De Kerkenspeol in Duiwelskerken. - In: LippBlH 1955 Nr. 2, S. 7. - LZ 152.4°
  • Wo Suim Hennern da Saapwuier iut'n nanner brochte. - In: LippBlH 1955 Nr. 2, S. 7. - LZ 152.4°

Literatur

II 7208, 11573-11577

  • Diestelmeier, Heinrich: "Ollein de Leufte blift ...!" Predigt bei der Trauerfeier für Hanken Jüsken in der Kirche zu Brake. - In: LippBlH 1958, Nr. 1, S. 4. - LZ 152.4°
  • Wienke, Heinrich: Zum Tode des Mundartdichters "Hanken Jüsken" (Gustav Hackemack). - In: Freie Presse 13 (1958) Nr. 34 vom 8. Februar, S. 7. - LZ 142.2°
  • Fr. Webermeier: Heimatdichter Gustav Hackemack †. In: Mitteilungsblatt des Lippischen Heimatbundes. Nr. 18, Detmold, 15. April 1958, S. 228. - https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/5541381
  • Wienke, Heinrich: Dem letzten der alten lippischen Mundartdichter-Generation zum Gedächtnis. - Nachruf auf Gustav Hackemack. - In: Hanken Jüsken: Ein Erinnerungsbuch. Lemgo 1959, S. 10-17.
  • Diestelmeier, Heinrich: Was aber bleibet, stiften die Dichter. Zum 100. Geburtstag von Gustav Hackemack. - In: Kirchengemeinde Brake. Informationen und Meinungen (1974) Nr. 16, S. 1-4. - LZ 335 (16)
  • Diestelmeier, Heinrich: Braker Poeten: Gustav Hackemack (Hanken Jüsken). - In: Kirchengemeinde Brake. Informationen und Meinungen (1974) Nr. 32, S. 4-8. - LZ 335 (32)
  • Gustav Hackemack. - In: Westfälisches Autorenlexikon / im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe hrsg. und bearb. von Walter Gödden und Iris Nölle-Hornkamp. - Paderborn: Schöningh. - Bd. 3. 1850 bis 1900. - 1997. - S. 220 - 221 : Ill. - https://www.lexikon-westfaelischer-autorinnen-und-autoren.de/autoren/hackemack-gustav/
  • Ewerbeck, Gerhard: Letzter Sprachschöpfer : zum Gedenken an den Mundartdichter Gustav Hackemack. - In: Heimatland Lippe. - 105 (2012), S. 276 : Ill. - https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/periodical/pageview/7453557

Weblinks

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11.01.2024 angelegt

Fußnoten