Gumpel, Hans (1914-1987)
Hans Gumpel (* 20. Mai 1914 in Lemgo; † 20. Oktober 1987) war ein NS-Verfolgter in Lemgo.
GND | |
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Andere Namen | |
Geburtsdatum | 20.5.1914 |
Geburtsort | Lemgo |
Sterbedatum | 20.10.1987 |
Sterbeort | |
Religion | jüdisch |
Staatsangehörigkeit | |
Beruf | |
Beziehung zu Personen |
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Leben
Geboren am 20. Mai 1914 als Sohn der Kaufleute Gustav und Rosalie Gumpel. Seine Zwillingsschwester Grete stirbt im Säuglingsalter. 1920 bis 1930 besucht er Volksschule und Gymnasium in Lemgo. Ab April 1930 absolviert er eine kaufmännische Lehre in Büren und ist anschließend bis März 1936 dort auch berufstätig.
Im April 1936 bereitet er sich mit einer Hechaluz-Gruppe in Frankfurt am Main (vermittelt durch den älteren Bruder Herbert?) auf die Emigration nach Palästina vor. Sommer bis November 1936 hält er sich im Landwerk Neuendorf auf, dann reist er nach Verninge in Dänemark aus und arbeitet auf einem Bauernhof, 1939 auf einem Bauernhof in Tiköb (Seeland, Dänemark). 1940 besucht er die Landwirtschaftsschule in Lyngby auf Seeland; bei dieser Gelegenheit lernt er seine spätere Frau Hansi (Friederike Johanna) Molkner kennen. Sie ist 1917 in Wien geboren, 1933 nach Leipzig umgezogen und 1939 nach Dänemark emigriert.
1941 beginnt er ein Studium an der Königlichen Veterinär- und Landwirtschaftshochschule in Kopenhagen. Im Oktober 1943 flieht er zusammen mit seinem Bruder Kurt nach Uppsala in Schweden; Hansi Molkner bleibt in Dänemark zurück, auf Fünen versteckt. Nach Kriegsende, im Juni 1945, kehrt Hans nach Kopenhagen zurück und setzt sein Studium fort, das er 1946 als Diplom-Landwirt abschließt. Er beginnt eine Berufstätigkeit als Forscher in der Muus's Feeding Company in Odense auf Fünen. Am 29.6.1947 heiratet er Hansi. Am 25. Mai 1948 wird Sohn Bjarne in Odense geboren. Im gleichen Jahr übernimmt Hans die Leitung eines agrarwissenschaftlichen Forschungsinstituts in Odense.
1951 lehrt Hans an der Technischen Universität in Kopenhagen und die Familie zieht dorthin um. Im November 1954 wird der zweite Sohn Bent geboren. Bis zu seinem Ruhestand 1971 forscht und lehrt Hans im Bereich Biochemie. Er stirbt am 20.10.1987 an Krebs. Seine Frau Hansi stirbt am 29.11.1996 ebenfalls an Krebs.
Wohnort: Lemgo
20.05.1914 Orpingstraße 50 bei den Eltern
08.05.1916 Mittelstraße 82 bei den Eltern
09.04.1930 Büren bei Paderborn, kaufmännische Lehre
von dort
25.08.1933 Mittelstraße 82 bei den Eltern
29.04.1936 Frankfurt/M., Vorbereitung für die Emigration nach Palästina in einer Hechaluz-Gruppe
Juli bis November Neuendorf, Landwerk, bei Fürstenwalde/Spree
von dort
22.07.1937 Mittelstraße 82 bei der Mutter
Verfolgung
Verfolgungsgrund: jüdisch
Emigration November 1937 Verninge, Knoverborg, Dänemark
1943 Schweden
1945 Dänemark
Quellen im Stadtarchiv Lemgo
- Findbuch-S. , Signatur K 2 Lippe BEG, Nr.
- Stadtarchiv Lemgo B 3150 „Judenkartei“
Literatur
- Andreas Lange, Jürgen Scheffler (Hg.): Auf den Spuren der Familie Gumpel : biografische Zeugnisse als Quellen zur jüdischen Geschichte im 20. Jahrhundert. - 2. Aufl. - Bielefeld : Verlag für Regionalgeschichte, 2022. - (Panu derech ; 24)
- ZXUG 128 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:51:1-30126
- darin: Hanne Pohlmann: Die Brüder Mordechai (Herbert), Hans und Kurt Gumpel. Biografische Übersichten, S. 103ff.
- https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/9546622
Weblinks
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Quelle: Stadtarchiv Lemgo, Pohlmann 2022
30.03.2023 angelegt