Grathaus, Hildebrand (ca 1528-1607)
Hildebrand Grathaus (* ca 1528 in Salzuflen; † 16. Juli 1607 in Lemgo) war ein evangelischer Geistlicher.
| GND | http://d-nb.info/gnd/119690586 als Grathusius, Hildebrand |
|---|---|
| Andere Namen | Grathausen, Grathusius, Grothus, Grothusius |
| Geburtsdatum | ca 1528 |
| Geburtsort | Salzuflen |
| Sterbedatum | 16.7.1607 |
| Sterbeort | Lemgo |
| Bekannt als (Tätigkeitsfeld) | Geistlicher |
| Lippe-Bezug | |
| Beziehung zu Personen |
|
| Beziehung zu Institutionen |
|
| Wikipedia | Kein Eintrag |
Leben
Geboren um 1528 zu Salzuflen.
Er studierte in Wittenberg, wo er am 9. Juni 1556 immatrikuliert und am 24.9.1559 ordiniert wurde.
Auf besondere Empfehlung Melanchthons wurde er 1560 als zweiter Pastor an die Nikolaikirche in Lemgo berufen, wo er dann von 1576 erster Pastor (senior) wurde.
Kaspar Schosgen, der Abt von Mariental, hörte auf der Durchreise Grathaus in Lemgo predigen und war davon so hingerissen, dass er ein überzeugter Protestant wurde.
Gedruckt ist von Grathaus unter anderm eine von ihm gehaltene Leichenrede auf den Tod des Franz von Kerssenbrock, der am 15. Mai 1576 in Lemgo starb und in der Nikolaikirche beerdigt wurde. Wahrscheinlich war 1599 der spätere Generalsuperintendent Henrich Dreckmeyer sein Gehilfe.
Grathaus war mit dem Musiker Cornelius Conradi bekannt. Er ließ seinen Sohn von ihm ausbilden und hielt auf ihn die Leichenrede.
Grathaus »soll 1607 die Bürger durch eine Predigt zum Aufruhr gegen die Einführung der reformierten Lehre bewogen haben« (Althof).
Er starb am 16. Juli 1607 im 80. Jahr an der Pest. Er ist Vater der Musiker Arnold Grathaus und Christoph Grathaus.
Werke
- EPICEDION || SVMMAE SPEI || ADOLESCENTIBVS SCRIPTVM,|| CVNRADO SCHILT, ET ALBERTO FAREN-||VVOLT HANNOVERENSIBVS, QVOS AL=||BIS RAPVIT VVITEBERGAE XXVI. IVNII.|| ANNO M.D.LVIII.|| AB || HILBRANDO GRATHVSIO || VFFLENIENSI.|| - Wittenberg : Schwenck, Lorenz, 1558. - [4] Bl. : Titelholzschn. ; 4
- PHILIPPI || MELANTHONIS EPI=||GRAMMATVM LIBRI || TRES COLLECTI || AB || HILBRANDO GRATHV=||sio Vffleniensi.|| ... ||. - Wittenberg : Krafft, Johann d.Ä., 1560. - [100] Bl. : Titelholzschn. ; 8
- (Beiträger) Vom Hochwir||digen Sacrament des Al||tars/ Drey Fragen jetziger || ger zeit gar streit=||bar.|| Die erst/ von dem Wesen.|| Ob der ware vnd wesentliche Leib vnd Blut || Jesu Christi im Nachtmal zugegen || sey ... || Die ander/ von den Vnwirdigen.|| Ob die Gottlosen vnd Heuchler den wa=||ren Leib ... || em=||pfangen.|| Die dritte/ vom 6. Cap. Johan.|| Ob auch im sechsten Capitel Johannis des || Euangelisten vom Abendmal || gehandelt werde?|| Ausgefuert aus Gottes Wort ... || Durch || Jodocum Hockerium Ossnaburgen=||sem/ Prediger zu Lemgaw.||. - Oberursel : Heinrich, Nikolaus d.Ä., 1568. - [224] Bl. ; 8
- Drey Christliche Predigten/|| Der Göttlichen || vnd Hochgelobten May: zu Ehren/|| vnd allen ... || Hertzen zu trost/|| Jn den ... Graff=||schafften Manssfeld vnd Lippe Geschehen:|| Die Erste.|| Ob dem Begräbnis des ... || Frantzen von Kärssenbrock/ Gottseligen/ Erb=||sassen zu Barndorff vnd Wirborn/ ... || Die Andern zwo/|| Bey dem Begräbnis ... || der ... || Frawen Annen/|| Widwen von Kärssenbrock/ Gebornen vom || Canstein/ ... || Durch ... || Hildebrandum Grathusium, Pfarrern zu Lemgo,|| Melchiorem Herlizium, Predicanten zu Eissleben/|| Iustum Christianum, Predigern zu Barndorff.||. - Wittenberg, 1595. - [6] Bl., 35, [1] S., [4] Bl., S. 36-78, [5] Bl., [1] S., S. 79-99[=98], [1] S. : Titeleinfassung, Ill. (Holzschn.) ; 4
- Leichenpredigt auf Conradi, 1605 (noch nicht bibliographisch nachgewiesen. Teilweise veröffentlicht von: Max Seiffert: Cornelius Conradus ... - In: Archiv für Musikwissenschaft 2 (1919/1920), S. 272-274.
Literatur
- Butterweck 1926, S. 488, 491.
- Schramm 2021, S. 44 u.ö.
- Wilhelm Rotscheidt, Westfalen im Wittenberger Ordiniertenbuch. - In: Jahrbuch des Vereins für die Evangelische Kirchengeschichte Westfalens 21 (1920), 22-27, bes. 23.
- Hanns-Peter Fink, Hildebrand Grathus, Philipp Melanchthon und Lippe als Schauplatz der Varusschlacht. - In: Lippische Mitteilungen 58 (1989), 65-71.
Status der Seite
Quelle: Butterweck 1926
29.08.2022 angelegt