Gerhard II., Hamburg-Bremen, Erzbischof (-1259)

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Bischof Gerhard II. (* † 1259 in Bremervörde) aus der Familie zur Lippe war Erzbischof im Bistum Hamburg-Bremen.

GND
Andere Namen
  • Gebhard II. zur Lippe
  • Bischof Gerhard II. von Bremen
Geburtsdatum
Geburtsort
Sterbedatum 1259
Sterbeort Bremen
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) Bischof
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
Wikipedia

Leben

Es finden sich kaum konkrete Zeugnisse über Leben und Werk Gerhards.

Gerhard II. von Bremen ist in Erinnerung als der „Stedingerschlächter“.

Er war einer der Söhne Bernhards II., Bruder der Bischöfe Otto von Utrecht, und Bernhard von Paderborn. Er war etwa seit 1216 Probst von Paderborn und wurde im Jahr 1219 von der Bremer Synode zum Bischof berufen. Damals protestierte die Hamburger Synode gegen die Wahl, die mit dem Bremer Bistum vereinigt war. Sie stimmten erst später nachträglich zu, nach militärischen Erfolgen.

Vor Gerhards Amtsantritt hatte das Hamburg-Bremer Bistum die Herrschaft Stade verloren, Holstein und Dithmarschen an die Dänen verloren. Gerhard erlangte die Herrschaft Stade für das Bistum zurück durch Kampf mit den Welfen, die er in der Schlacht bei Mölln 1225 und später bei Bornhöved besiege. Die Gegner räumten Holstein und gaben Dithmarschen an das Bistum zurück. Dagegen verlor das Bistum Herrschaft im Osten: Livland.

In seinem eigenen Herrschaftsbereich traf Gerhard bei den Stedinger Bauern (im Marschgebiet der unteren Weser) auf Widerstand, welche die Zahlung von Steuern und Abgaben verweigerten. Eine erste Strafexpedition im Jahr 1229 misslang; bei der Schlacht fiel Gerhards Bruder Hermann von der Lippe, der als Heerführer fungierte. Gerhard reagierte auf die Niederlage mit dem Beschluss der Bremer Diözesansynode vom 17. März 1230, in dem die Bauern zu Ketzern erklärt wurden und damit gleichermaßen der weltlichen wie geistlichen Verfolgung übergeben wurde. Am 26. Juli1231 sprach der Papst den Bann aus; auf dem Reichstag in Ravenna 1232 wurden im Deutschen Reich Ketzergesetze erlassen. Mit dieser Unterstützung und dem Ablassversprechen des Papstes für die gegen die Stedinger zu Felde ziehenden Kreuzritter sammelte Gerhard eine beträchtliche Heerschar. Bei Altenesch wurde der letzte Widerstand zerschlagen, vermutlich ein Gemetzel des überlegen ausgerüsteten Heeres an den bewaffneten Bauern.

Gerhard selbst starb hochbetagt im Jahr 1259; er ist im Bremer Dom St. Petri begraben.


Literatur

  • XXX. - In: Menschen vom lippischen Boden : Lebensbilder / hg. von Max Staercke. - Detmold : Meyer, 1936. - S. XXXX.
https://digitale-sammlungen.llb-detmold.de/content/pageview/6432512
  • Schwarzwälder, Herbert in: Die Gräber im Bremer St. Petri Dom. Folge 4. Bremen, 1996, S. 26-28

Weblinks

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Quelle:

01.05.2023 angelegt

Fußnoten