Faßbach, Paul (1897-1945)

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Paul Faßbach (* 2. Februar 1897 in Solingen-Wald; † 23. April 1945 in Bad Meinberg) war von 1935-1942 Führer der SA-Brigade 65 (Detmold).

GND http://d-nb.info/gnd/130469637 (ohne Sterbedatum)
Andere Namen
Geburtsdatum 2.2.1897
Geburtsort Solingen-Wald
Sterbedatum 23.4.1945
Sterbeort Bad Meinberg
Bekannt als (Tätigkeitsfeld) SA-Brigadeführer
Lippe-Bezug tätig in Detmold, gestorben in Bad Meinberg
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen Polizei im Freistaat Lippe als Landespolizeidirektor
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Fa%C3%9Fbach

Leben

Geboren am 2. Februar 1897 in Solingen in einer evangelischen Familie. Sein Vater war Beamter in Recklinghausen. Er besuchte dort die Volksschule und war dann als Lehrling auf der Zeche Ewald in Recklinghausen tätig. Ab April 1912 besuchte er als Unteroffizier-Vorschüler die Unteroffizier-Schule in Sigmaringen sowie die Verwaltungasakademie. Nach einem Fußleiden wurde er zu Beginn des Jahres 1914 entlassen und ab Dezember 1914 beim Ulanen-Regiment Nr. 5 verwendet. Mit diesem nahm er am ersten Weltkrieg teil und tat bis Mai 1920 Dienst. Von 1919 bis Mai 1920 war er Mitglied einer Garde-Kavallerie-Schützen-Division und nahm an Kämpfen in Berlin, München und im Ruhrgebiet teil. Im Mai 1920 wurde er aus dem Militärdienst entlassen.

Von 1920 bis 1927 war er in Berlin als selbstständiger Kaufmann und Kraftfahrer tätig. Er kehrte Ende 1927 in seine Heimatstadt Recklinghausen zurück. Im Januar 1928 wurde er Mitglied der NSDAP und Gründer der SA in Recklinghausen. Im November 1929 wurde er als einziger Nationalsozialist in Recklinghausen zum Stadtverordneten gewählt. Neben seiner Tätigkeit als SA-Führer war er zeitweise Ortsgruppenleiter und von 1929 bis 1933 außerdem als kommunalpolitischer Fachberater tätig. In dieser Zeit besuchte er als Gasthörer über drei Semester die Verwaltungsakademie in Bochum. Seit dem 30.09.1921 war er mit Helena Hennig (*31.12.1894 in Herzogenrath) verheiratet.

Im August 1933 wurde er Führer der SA-Brigade 70 in Gelsenkirchen. Von November 1933 bis 1945 war er Mitglied des Reichstags für die NSDAP. Seit dem 15.7.1933 war er SA Standartenführer bei der SA-Gruppe Westfalen.

Im lippischen Dienst

Am 9.1.1935 wurde er nach Detmold versetzt und dort mit der Führung der SA-Brigade 65 beauftragt. Am 26.01.1935 wurde er kommissarischer Führer der Lippischen Landespolizei. Faßbach wurde im Angestelltenverhältnis geführt, weil die Einrichtung einer Planstelle eines Polizeidirektors für das Land Lippe und Schaumburg Lippe - trotz mehrerer Versuche der lippischen Landesverwaltung in Berlin - nicht in Betracht kam. Faßbach erfüllte außerdem nicht die Voraussetzungen für eine Übernahme ins Beamtenverhältnis. Er wurde beim Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern ab April 1937 zur Verwendung als staatlicher Polizeiverwalter in einer anderen Polizeiverwalterstelle vorgemerkt.

Nach Berliner Auffassung sollte Faßbach von seinen Aufgaben entbunden werden. SA-Brigadeführer Faßbach war in Berlin bzw. bei Heinrich Himmler in Ungnade gefallen, weil er eine enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und SS verweigert hatte, was man als Sabotage interpretierte. Reichsstatthalter und Gauleiter Alfred Meyer hielt an Faßbach fest und wollte ihm das neue Amt übertragen. Auch Faßbach widersprach in einer Stellungnahme den gegen ihn vorgebrachten Vorwürfen. Heinrich Himmler hielt – ohne auf die gemachten Vorwürfe weiter einzugehen – Faßbach für persönlich ungeeignet. Himmler entschuldigte sich dann in einem persönlichen Schreiben an Faßbach für die gemachten Vorwürfe und bot ihm nach seinem Ausscheiden aus dem Lippischen Staatsdienst eine Polizeidirektoren bzw. -präsidentenstelle irgendwo im Reich an. Faßbach schied zum 1. April 1938 aus dem Lippischen Landesdienst aus. Er blieb aber weiter SA-Brigadeführer.

Seit dem 30.1.1942 war er SA-Gruppenführer der Gruppe Westfalen und von Oktober 1944 an Gaustabsführer des Volkssturms im Gau Westfalen-Nord.

Er fiel am 23. April 1945 in Bad Meinberg.

Literatur

  • Joachim Lilla: Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionsträger in Westfalen und Lippe (1918-1945/46) : biographisches Handbuch. - Münster : Aschendorff, 2004. - (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen ; 22 A). - S. 145. - LSZI 111

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Lilla 2004, außerdem Gisela Fleckenstein, Einleitung zum Findbuch LAV NRW OWL L 80.15; LAV NRW OWL L 80 I Pers. Nr. 431.

27.3.2024 angelegt, 23.1.2025 ergänzt

Fußnoten