Erlöserkirche (Detmold)
Die Erlöserkirche ist eine evangelisch-reformierte Kirche am Marktplatz in Detmold.
GND | |
---|---|
Andere Namen | Marktkirche (Detmold) |
Teil von | Kreis Lippe |
Wikipedia | Kein Eintrag |
Geschichte
Der Turm der Marktkirche ist 1564 erbaut. Die Jahreszahl befindet sich über dem Turmeingang. Er ist aus ganz anderem Material erbaut als die übrigen Wände der Kirche. An ihm ist ausgezeichneter Mörtel gebraucht und die Mauerarbeit ist sorgfältig ausgeführt, während die Außenwände sonst recht loses Mauerwerk aufweisen. Ebenso stammt der Anbau aus neuerer Zeit, auf der Westseite dem Burggraben zu gelangen. Die eigentliche Kirche ist also bedeutend älter, und weil sich bei der REnovierung der Kirche im Jahre 1908 noch Anzeichen gefunden haben, dass hier einmal nach katholischem Ritus Gottesdienst gehalten worden ist, so findet diese Vermutung ihre Bestätigung, da die Reformation in Lippe 1538 geschah.
Quelle: Lippischer Dorfkalender 1917, S. 10.
Geläut
- Die Feuerglocke: Am oberen Rand steht die Inschrift: "Ps 150 Lavet den Herrn, wat levet auf Erden, mit Lobgesange, hechen Tumblen en Glockenklange, Anno 1568, Hans Rabe". Dazu ziert sie ein Bild des Gekreuzigten mit zwei Engeln in viereckiger Form, und die Henkel sind mit sechs bärtigen Köpfen als Verzierung versehen. Ihre Schwester hing auf dem Turm der Marienkirche in Lemgo und wurde entfernt, weil geborsten.
- Betglocke: Inschrift "Simon Grave und Edler Herr zur Lippe DSD (?) 1618". Sie läutete am Montag 16.7.1917 zum letzten Mal mit ihrer Schwester, der Feuerglocke. Dann wurde sie für die Metallsammlung für den Krieg abgenommen und durch eines der Schallöcher des Turmes auf den Marktplatz gestürzt. Dabei zerbarst sie. Ein Splitter befindet sich bei der Sammlung städtischer Altertümer.
Gruft
Bei der Renovierung der Marktkirche im Jahr 1908 wurde auch die fürstliche Gruft renoviert. Acht Särge wurden ins Mausoleum im Büchenberg überführt: Die Regenten Simon Henrich Adolph, Simon August, Leopold I., Fürstin Pauline und die drei ersten Gemahlinnen Simon Augusts sowie Graf Friedrich Adolph († 1718).
Die Gruft in der Marktkirche wurde dann neu geordnet.
In der Erde ruhen dort 1. Gräfin Marie von Nassau-Wiesbaden, die Schwiegermutter Simons VII., 2. Graf Otto Heinrich († 1648), 3. Gräfin Ernestine von Isenburg, erste Gemahlin von Graf Hermann Adolf († 1665), 4. Graf Hermann Adolf († 1666).
In den sichtbaren Särgen ruhen dort
- Graf August Wolfhardt († 1739) (Sohn von Simon Henrich)
- Gräfin Amalie geb. von Dohna († 1700, Gemahlin von Simon Henrich)
- Gräfin Johanna Elisabeth von Nassau († 1700, erste Gemahlin von Friedrich Adolf)
- Graf Simon Henrich († 1697)
- Kind von Simon Henrich Adolf
- Kind von Simon Henrich Adolf
- Kind von Simon Henrich Adolf
- Kind von Simon Henrich Adolf
- Kind von Friedrich Adolf
- Kind von Friedrich Adolf
- Gräfin Amalie geb. von Solms-Hohensolms († 1746)
- Johannette Wilhelmine geb. von Nassau † 1756
- Prinz Friedrich, Sohn von Fürstin Pauline † 1854
- Prinz Christoph Ludwig, Sohn von Graf Simon Heinrich † 1747
- Kindersarg
- Kindersarg
und zwei weitere Kindersärge. In einem der vier Kindersärge ist die 1800 kurz nach der Geburt verstorbene Tochter der Fürstin Pauline beigesetzt.
Literatur
- Ernst Theopold: Die alte reformierte Kirche in Detmold. - In: Lippischer Dorfkalender 1917, S. 101ff
Weblinks
Status der Seite
Quelle:
17.08.2023 angelegt