Edelhoff, Gustav (1909-)

Aus lippelex.de
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gustav Edelhoff (* 21. Juni 1909 in Fröndenberg (damals Kreis Hamm); † nicht ermittelt) war ein NS-Verfolgter in Lemgo.

GND Kein Eintrag
Andere Namen
Geburtsdatum 21.6.1909
Geburtsort Fröndenberg
Sterbedatum nicht ermittelt
Sterbeort
Religion evangelisch
Staatsangehörigkeit
Beruf
Beziehung zu Personen

Leben

Gustav Edelhoff wurde am 21. Juni 1909 in Fröndenberg im damaligen Kreis Hamm als jüngstes von fünf Kindern geboren, von denen nur er und sein ältester Bruder die Kindheit überlebten. Er war evangelisch getauft, besuchte die Volksschule allerdings »ohne Schulerfolge«, jedoch wurde er konfirmiert. Als er 13 Jahre alt war, starb seine Mutter und als er sich im 23. Lebensjahr befand, starb sein Vater. Am 1. November 1928 wurde er im Alter von 21 Jahren in der evangelischen Pflegeeinrichtung Eben-Ezer in Lemgo mit der Diagnose »angeborener Schwachsinn« aufgenommen.

In Eben-Ezer wurde er anfänglich mit Mattennähen und Mattenflechten beschäftigt, wo ihm eine gewisse Ausbildungsfähigkeit bescheinigt wurde. Ein Einsatz in der Gärtnerei wurde erwogen, der dann 1931 erfolgte, zwei Jahre später war er auch in der Landwirtschaft tätig. 1934 nahm er vorübergehend am Unterricht in der Anstaltsschule teil. Von einer Unterbringung in Familienpflege wurde aber abgesehen, weil er »sehr aufsichtsbedürftig« sei, was sich dann bei einem 1935 unternommenen Versuch in einer Familienpflegestelle bestätigte. Daher bescheinigte der Anstaltsarzt ihm in diesem Jahr, »ein Anstaltsverwahrfall« zu sein. Überlegungen, ihn in den Haushalt seines Bruders zu entlassen, ließen sich nicht realisieren. Daher wurde von einer 1934 noch in Erwägung gezogenen Sterilisation Abstand genommen, deren Beurteilung in die Zuständigkeit des Erbgesundheitsgerichts in Hamm gefallen wäre.


Verfolgung

Verfolgungsgrund: Euthanasie

Am 8. April 1937 wurde Gustav Edelhoff in die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Warstein mit den beiden Vermerken »Imbezillität« und »ungeheilt« verlegt, er wohnte dort über drei Jahre hinweg. Im Anschluss erfolgte am 27. Juni 1941 seine Verlegung in die Zwischenanstalt Herborn. Danach verliert sich seine Spur.

Gedenkstein

Quellen in Eben-Ezer

  • Unverzeichnete Bewohnerakte Eben-Ezer in Lemgo (Altregistratur, Keller im Verwaltungsgebäude)
  • Aufnahmebuch Männer, Nr. 500 (AEE, Best. Verwaltung, Nr. 137)
  • Entlassbuch Männer, Nr. 515 (AEE, Best. Verwaltung, Nr. 140)
  • LWL-Archiv Münster, Best. 660 (Warstein, Bewohnerakten)
  • Treise Kapelle in Warstein, Gedenktafel, Nr. 68


  • Digitales Gedenkbuch Stiftung Eben-Ezer
https://www.eben-ezer.de/eben-ezer/geschichte/digitales-gedenkbuch/euthanasie/biographien.html


Literatur

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Stadtarchiv Lemgo

8.11.2023 angelegt

Fußnoten