Dufke, Helene (1905-1941)

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Helene Dufke (* 17. August 1905 in Dortmund; † 18. Juli 1941 in Tötungsanstalt Hadamar) war eine NS-Verfolgte in Lemgo.

GND Kein Eintrag
Andere Namen
Geburtsdatum 17.8.1905
Geburtsort Dortmund
Sterbedatum 18.7.1941
Sterbeort Hadamar
Religion
Staatsangehörigkeit
Beruf
Beziehung zu Personen

Leben

Helene Dufke wurde am 17. August 1905 in Dortmund geboren, war evangelisch getauft und hatte mindestens vier Geschwister. Bereits in ihrer Kindheit wurde sie zusammen mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Hedwig als »Fürsorgezögling« dem Rettunghaus zu Schildesche bei Bielefeld übergeben, weil ihre Eltern offensichtlich mit ihrer Erziehung und Pflege überfordert waren.

Im Alter von acht Jahren wurde Helene zusammen mit ihrer sechsjährigen Schwester Hedwig am 13. Oktober 1913 in der evangelischen Pflegeeinrichtung Eben-Ezer in Lemgo mit der Diagnose »Idiotie« aufgenommen; die Ursachen ihres Leidens wurden anfänglich auf »Vernachlässigung und Mißhandlung« zurückgeführt.

In Eben-Ezer nahm sie weder am Unterricht der Anstaltsschule teil noch wurde sie in einer der anstaltseigenen Werkstätten beschäftigt. Ihre Schwester Hedwig starb bereits am 30. Juni 1920 im Alter von zwölf Jahren an »Lungentuberkulose«. In einem Bericht vom 3. Januar 1934 wird über Helene festgestellt: »Helene ist eine tiefstehende Idiotin, die nicht arbeiten kann.« Und weiter heißt es: »Sie ist ein reiner Pflegefall, der von der Menschheit abgesondert werden muß.« Der Anstaltsarzt sah im Dezember 1934 von einer Sterilisation ab, denn es bestehe bei ihr »keine Fortpflanzungsmöglichkeit.«

Die Familie war offenbar über die Verlegung von Helene nach Warstein am 7. April 1937 nicht informiert worden, denn am 31. März 1939 erkundigte sich eine ihrer Schwestern nach dem »Befinden meiner Schwester Helene’’ bei dem Anstaltsleiter der Einrichtung Eben-Ezer in Lemgo.


Verfolgung

Verfolgungsgrund: Euthanasie

Am 8. April 1937 wurde Helene Dufke mit den beiden Vermerken »Idiotie« und »ungeheilt« in die Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Warstein verlegt, wo sie sich vier Jahre lang aufhielt. Dann erfolgte am 27. Juni 1941 ihre Verlegung in die Zwischenanstalt Herborn und schon knapp drei Wochen später in die Tötungsanstalt Hadamar, wo sie am 18. Juli 1941 unter dem Einsatz von Kohlenmonoxyd erstickt und damit im Alter von 35 Jahren ermordet wurde.

Gedenkstein

Quellen in Eben-Ezer

  • Unverzeichnete Bewohnerakte Eben-Ezer in Lemgo (Altregistratur; Keller der Hauptverwaltung)
  • Aufnahmebuch Frauen, Nr. 235 (AEE, Best. Verwaltung, Nr. 136)
  • Entlassbuch Frauen, Nr. 450 (AEE, Best. Verwaltung, Nr. 141)
  • LWL-Archiv Münster, Best. 660 (Warstein, Bewohnerakten)
  • LWV-Archiv Kassel, Opferdatenbank: Opferliste 1941
  • Treise Kapelle in Warstein, Gedenktafel, Nr. 138.


  • Digitales Gedenkbuch Stiftung Eben-Ezer
https://www.eben-ezer.de/eben-ezer/geschichte/digitales-gedenkbuch/euthanasie/biographien.html

Literatur

Weblinks

Status der Seite

Quelle: Stadtarchiv Lemgo

7.11.2023 angelegt

Fußnoten