Daube, Otto (1900-1992)

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Otto Daube (* 12. Juni 1900 in Halle an der Saale; † 9. März 1992 in Königsfeld im Schwarzwald) war Musiker, Musiklehrer und künstlerischer Leiter der Richard-Wagner-Festwochen in Detmold 1935-1944.

GND http://d-nb.info/gnd/116033282
Andere Namen Daube, Otto Helmuth
Geburtsdatum 12.6.1900
Geburtsort Halle an der Sale
Sterbedatum 9.3.1992
Sterbeort Königsfeld im Schwarzwald
Bekannt als (Tätigkeitsfeld)
Lippe-Bezug
Beziehung zu Personen
Beziehung zu Institutionen
  • Stadtgymnasium Detmold als Musiklehrer
  • Stadt Detmold
Wikipedia Kein Eintrag

Leben

Otto Daube wurde am 12. Juni 1900 in Halle an der Saale geboren. Seine Eltern waren der Oberzollinspektor Ernst Daube (* 1869) und dessen Frau Elisabeth geb. Hinze (* (1876). Er besuchte das Gymnasium Unser Lieben Frauen in Magdeburg, wo er im Jahr 1918 das Abitur machte. Er nahm im letzten Kriegsjahr 1918 am zweiten Weltkrieg teil.

Nach dem Abitur besuchte er das Landeslehrerseminar ab 1919. Er erhielt erste musikalische Ausbildung (u.a. Klavierunterricht) 1909-1917 am Konservatorium in Leipzig. 1920 war er Kapellmeister-Volontär am Landestheater Altenburg.

Ab 1921 bis 1925 wirkte er als Musiklehrer an verschiedenen Schulen in Eisenberg. und studierte berufsbegleitend an den Universitäten Jena und Leipzig Germanistik, Geschichte und Musikwissenschaft.

Von 1925 bis 1926 war er Leiter der Deutschen Festspiele in Weimar. 1925 gehörte er zu den Mitbegründern des Bayreuther Bundes der Deutschen Jugend, dessen erster Vorsitzender er bis 1929 war (und noch einmal seit 1938).

1926 bis 1927 war er Musiklehrer am Realgymnasium in Altenburg, 1927 bis 1929 an der Barth-Realschule in Leipzig, und von 1929 bis 1934 an der Deutschen Schule in Sofia. Seit 1930 war er verheiratet mit der Schauspielerin Käte Erica Götze. Das Paar bekam zwischen 1931 und 1947 vier Kinder.

Detmold 1934-1945

1934 bis 1945 war er Musikoberlehrer bzw. Musik-Studienrat am Städtischen Oberlyzeum Detmold (später: Stadtgymnasium Detmold). Im gleichen Jahr wurde er von der Stadt Detmold mit der Konzeption einer Wagner-Festwoche beauftragt, deren künstlerischer Leiter er von 1935-1944 war. 1936 war er Landesstellenleiter der Reichsmusikkammer Westfalen-Nord; 1937 wurde er von der Stadt Detmold zum städtischen Musikbeauftragten ernannt. 1941 wurde er zudem Leiter der neugegründeten Richard-Wagner-Schule in Detmold. 1942 war er Leiter des Referats Richard Wagner und die Deutsche Schule im nationalsozialistischen Lehrerbund.

Von 1944 bis 1945 nahm er als Soldat am zweiten Weltkrieg teil.

Nach dem Ende des Krieges dürfte er zunächst seines Lehramtes enthoben worden sein und musste sich vermutlich einem Entnazifizierungsverfahren unterziehen. Dazu fehlen bislang Quellen. Aufgrund seiner theoretischen Äußerungen und seiner Tätigkeit wird Daube in der historischen Forschung heute als »glühender NS-Anhänger« eingeschätzt.[1]

Lehrer in Hattingen

Ab 1948 bis zu seiner Pensionierung 1964 war er Studienrat und Musiklehrer an der Städtischen Oberschule in Hattingen an der Ruhr. In Hattingen gründete er die Städtische Singschule Hattingen zusammen mit Hans Holländer,[2] die er bis 1963 leitete. Aus ihr ging die Städtische Musikschule Hattingen hervor. Diese Tätigkeit brachte ihm »Fans und Schüler« ein; die Chormitglieder nannten sich »Däubchen«.[3]

Er engagierte sich weiter im Bereich der musikalischen Bildung und blieb auch der Kunst Wagners treu. Er veröffentlichte zahlreiche musikhistorische Einführungen. Von 1952 bis 1955 war er Leiter der Internationalen Jugend-Festspieltreffen Bayreuth als stellvertretender Vorsitzender der Jenuesses musicales.

Nach der Pensionierung

Von 1964 bis 1992 war er Ehrenvorsitzender des Arbeitskreises für Schulmusik e.V. (AfS). Er wirkte als Mitarbeiter beim Musikschulfunk des Südwestfunk und bei Radio Bremen. Er war von 1965 bis 1972 Dozent am Hochschulinstitut für Musik Trossingen.

Daube starb am 9. März 1992 in Königsfeld im Schwarzwald.

Werke

Theaterstücke

  • Hans im Glück : Verslustspiel in einem Aufzug. / von Otto Daube . - 1. Aufl. - Magdeburg ; Meuselwitz : Selbstverl. des Verfassers , 1917
02-ALKps19.9
  • Einkehr / von Otto Daube . - Altenburg ; Eisenberg i. Thür. : Verl. d. Thüringer Musenalmanachs , 1922 . - 40 S.
02-ALKps19.23
  • Der Gnomenprinz : Märchensp. in 5 Bildern [mit Gesang u. Tanz] / Text u. Musik von Otto Daube. - Leipzig : W. Härtel & Co. Nachf.: [1924]. - 40 S. : mit 1 eingekl. Abb. ; 8 (C. Ph. Ohler's Theater der Jugend ; H. 51)
(Quelle: DNB) Wiederveröffentlichung: 1964?
  • Maria : ein ernsthaftes Spiel in 3 Akten ; (Aufz., auch f. Freilichtaufführgn) / Text u. Musik von Otto Daube. - Leipzig : W. Härtel & Co. Nachf., [1924]. - 32, 11 S. ; 8. (C. Ph. Ohler's Theater der Jugend ; H. 52)
(Quelle: DNB)
  • Sechs Kinderlieder / Worte u. Noten von Otto Daube. - Leipzig : W. Härtel & Co. Nachf., [1924]. - 15 S. ; 8. - (C. Ph. Ohler's Theater der Jugend ; H. 54 : Ausg. L. W. 1)
(Quelle: DNB)
  • An der Silberquelle: ein Waldmärchen in 1 Aufz. mit Musik, Tanz u. Gesang. - Leipzig : ¬W. Härtel & Co. Nachf., 1925. - (C. Ph. Ohler's Theater der Jugend ; Heft 61) ((Fehlt hier das 1. Heft?))
02-ALKps19.10-Noten
  • Der liebste Roland : Märchensp. in 6 Bild / Otto Daube. - Leipzig : W. Härtel & Co. Nachf., [1925]. - 44 S. ; 8 [Umschlagt.]. - (C. Ph. Ohler's Theater der Jugend ; H. 72)
(Quelle: DNB])
  • Die Weihnachtsfahrt in den Märchenwald : ein Weihnachtsspiel in 6 Bildern mit Gesang u. Tanz ; [Textb.] / Text u. Musik von P. Daube. - Leipzig : W. Härtel & Co. Nachf., [1925]. - 40 S. ; 8. - (C. Ph. Ohler's Theater der Jugend ; H. 66)
(Quelle: DNB)


Bearbeitungen

  • Wagner, Siegfried: Der Bärenhäuter / ein Märchenspiel in 7 kurzen Bildern nach dem gleichnamigen Werke von Siegfried Wagner. Mit d. Musik Siegfried Wagners. Für d. dt. Jugend bearb. von Otto Daube . - Leipzig : Härtel , 1924 . - 59 S. ; 8-o (C. Ph. Ohler's Theater der Jugend ; Heft 58)
02-ALKps19.18
  • Wagner, Richard: Wieland der Schmied / als Drama entworfen von Richard Wagner. In d. Ausführung von Otto Daube . - Leipzig : Härtel , [1925] . - 53 S. ; 8-o. - Auflage: 1942
  • Sachs, Hans: Die geduldige und gehorsame Markgräfin Griselda : [Text] / ein Schausp. in 5 Aufz. v. Hans Sachs. übertr., neu eingerichtet u. m. Musik aus d. Zeit Hans Sachsens vers. v. Otto Daube . - [S.l.] , [ca. 1930] . - 20 S. ; 8-o


Selbständige Werke

  • Richard Wagner : Leben und Werke / von Otto Daube . - Eisenberg i. Thür. : Kaltenbach , 1923. - H 1 1813-1849 63 S.
02-ALKps19.4
  • Bayreuther Tagebuch : aus den Erinnerungen an die Festspiele 1924 ; mit einer Einführung in das Werk von Bayreuth / von Otto Daube . - Zeitz : Sis-Verl. , 1924 . - 116 S.
02-AL18.19.24
  • Die Jugendbühne im Dienste der Volkerziehung : [Festschrift] / Otto Daube. - Leipzig : W. Härtel & Co. Nachf., [1924]. - 22 S. ; 8
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:101:1-2018072217113652934443
  • Siegfried Wagner und sein Werk : ein Handbuch / Otto Daube. Buchschmuck v. Franz Stassen . - Bayreuth : Giessel , 1925 . - 135 S. ; 8-o
  • Die Meistersinger von Nürnberg : Einf. in d. Dichtg f. d. Theaterbesucher / Otto Daube. - Bayreuth : C. Giessel, 1925. - 27 S. ; 8
(Quelle: DNB)
  • Carl Maria von Weber : 18. November 1786 - 5. Juni 1826 ; sein Leben, seine Persönlichkeit und sein Werk ; für den Schulunterricht / zsgst. von Otto Daube . - Dortmund : Crüwell , [ca. 1926] . - 16 S. : Notenbeisp. Spätere Zusammenstellungen ab 1950, 1961.
02-ALKps19.17 (52 Seiten!)
  • Parsifal : Einführung in das Bühnenweihfestsp. Richard Wagners / Otto Daube. - Bayreuth : C. Gießel : [1927]. - 35 S. ; 8
  • Musikalischer Werkunterricht an höheren Lehranstalten : Lehrziel, Lehrplan, Methodik ; eine Pädagogik des Schulmusikunterrichts / von Otto Daube . - Bayreuth : Ellwanger , 1928 . - 255, 8 S.
    • 1. Aufl. 1928
    • 2. umgearb. Aufl. 1930 02-AL18.19.19
  • Der "musikalische" Mensch von gestern und heute : Grundlagen für die Reform des musikalischen Erziehungswesens / von Otto Daube . - Bayreuth : Ellwanger , 1929 . - 143 S.
BH 406:1
  • Siegfried Wagner : ein Lebensbild, zu seinem 60. Geburtstage / von Otto Daube . - Bayreuth : Ellwanger , 1929 . - 32 S. : Ill.
02-ALKps19.14
  • Die Meistersinger von Nürnberg : Einführung in Handlung, Musik und Ideenwelt / von Otto Daube . - Bayreuth : Ellwanger , 1934 . - 58, 6 S.
02-Mus-b 296


Herausgabe

  • Deutsche Festspiele in Weimar 1926 : Offizieller Führer / Hrsg. im Auftr. d. Bayreuther Bundes d. deutschen Jugend u. d. Festspielverwaltg von Paul Pretzsch ; Otto Daube. - Bayreuth : G. Niehrenheim: 1926. -: 237 S. : mit Abb., 1 Pl. ; kl. 8
  • Siegfried-Wagner-Konzert: Programm-Heft. - Weimar: Deutsches Nationaltheater Weimar, 1926. - 8 ungezählte Seiten
02-ALKps19.21
  • Fröhliche Werkstatt : ein Liederbuch für den neuzeitlichen Schulgesang ; nach den pädagogischen, psychologischen und methodischen Forderungen der Arbeitsschule, ihres Weges und Zieles ; methodisches Handbuch / zsgest. von Otto Daube . - Stuttgart : Klett, [1931] Anmerkung: Zu diesem Liederbuch erschien für die Lehrer ein methodisches Handbuch, das kostenlos bezogen werden kann


Beiträge

Literatur

  • Prieberg, Fred K.: Handbuch deutsche Musiker 1933-1945. 2004
  • Otto Daube - der Nestor der deutschen Musikpädagogik wird 1990 neunzig Jahre alt : ihm ist dies Dokumentation gewidmet. - [Frankfurt a.M.] : MPZ, [1990]
  • Helms, Siegmund: Neues Lexikon der Musikpadagogik : Personteil. - Kassel: Gustav Bosse, 1994, 272 p.
MP A 10:3 1(a)
  • Gesa zur Nieden: Musikgeschichtliche Wissensspeicher der Nachkriegszeit : eine historische Ethnographie am Beispiel des Musikpädagogen Otto Daube (1900-1992). - Die Tonkunst : Magazin für klassische Musik und Musikwissenschaft /Hrsg.: Tonkunst e.V. . - Weimar : Die Tonkunst e.V. ; Lübeck : Die Tonkunst, 2007-. - Bd. 13 (2019), 2, S. 185-194

Weblinks

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14.08.2023 angelegt

Fußnoten

  1. ↑ So z.B. Irina Lucke-Kaminiarz, Der Fall Dr. Ernst Praetorius, in: Verfolgte Musiker im nationalsozialistischen Thüringen : eine Spurensuche, hg. von Helen Geyer u.a.. - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2020, S. 92, Fn. 22.
  2. ↑ Schulchronik Gymnasium Waldstraße https://archiv.gywa.de/cms/index4fcd.html?page=schulchronik-teil-1.
  3. ↑ Römer 2016.
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